Cole

310 23 0
                                    

Wut schäumte in mir auf. Vernichtenden, unbändige Wut. Tödliche Wut. Hass.

„Was hast du getan?", schrie ich Daemon an.

Mittlerweil waren wir oben an Deck, aber das nahm ich kaum wahr. Meine ganze Aufmerksamkeit lag auf Daemon.

„Kai gehört jetzt mir", sagte Daemon und lachte. Er lachte!

Kalter Hass erfüllte und überwältigte mich. Ich wollte nur noch eins. Das Lachen aus seinem Gesicht wischen, für alle Ewigkeit.

„Lach nicht!", schrie ich außer mir, dann packte ich Daemons Kopf und schlug ihn auf den Amboss. Es knirschte Laut und wahrscheinlich war seine Nase gebrochen.

Doch er lachte noch immer.

Das machte mich noch rasender.

Ich holte aus und schlug zu. Und wieder und wieder, bis ich den Knochen seines Kiefers brechen spürte.

Ich warf ihn gegen den Mast und er rutschte daran zu Boden.

Sofort war ich wieder da und dann trat ich zu. Ohne Gnade.

Ein hässliches Knacken nach dem anderen hallte durch die Nacht und ich wollte nur eines, dass Daemon schwieg. Für immer. Ich wollte sein Blut fließen sehen und den Schmerz in seinen Augen sehen, bevor sie leer wurden.

Ich packte ihn und sah, dass das selbstgefällige Grinsen verschwunden war, Schmerz sah ich aber immer noch nicht.

Nur sein Anblick reicht aus um die Wut in mir anzufeuern.

Ich packte ihn am Kragen und ließ ihn auf die kleine Treppe im vorderen Teil des Schiffes krachen.

Ich hob ihn wieder auf, wie eine Puppe und wollte sein erbärmliches Leben für immer beenden, als ich hinter mir eine Stimme hörte.

„Cole, was um alles in der Welt tust du denn da?"

Ich drehte mich um und sah Nya und neben ihr stand Daith.

„Daemon?", fragte dieser, als würde er seinen Bruder nicht wieder erkennen.

„Was hast du mit meinem Bruder getan?", rief Daith.

„Das, was er verdient hat", sagte ich und ich wusste, wie kalt meine Stimme klang.

„Cole, lass Daemon sofort los", sagte Nya langsam, als würde sie mit einem gemeingefährlichem Verbrecher reden und nicht mit einem Freund.

„Wie ihr wollt", sagte ich und warft Daemon mit ausgestrecktem Arm von mir. Er durchbrach die Reling und landete mit einem dumpfen Geräusch im Sand.

Daith stürzte an mir vorbei und zu seinem Bruder. Wenn der wüsste, wer sein Bruder wirklich gewesen war.

Nya rief irgendwas von Pya holen und lief davon.

Ich stand schwer atmend auf dem Deck und eine Ruhe und Befriedigung, wie selten erfüllte mich.

Daemon hatte bekommen, was er verdient hatte.


ElementaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt