Kai

418 21 4
                                    

Die Sonne war wieder aufgegangen und die Wärme war in diese Welt zurückgekehrt. Lloyd und ich brausten auf unseren Motorrädern, Daith und Daemon im Gepäck, in Richtung Heimat. Und in meinem Fall in Richtung Cole.

Wir fuhren gerade durch einen ehemaligen Steinbruch, das Schiff war schon fast in Sichtweite, als auf einmal ein großer Schatten auf uns fiel. Uns standen zwei Steinsamurai im Weg.

Lloyd und ich sprangen von unseren Motorrädern und gingen sofort vor Daemon und Daith in Kampfhaltung.

Die Steinsamurai bewegten sich nicht.

„Lloyd, du musst Daemon und Daith in Sicherheit bringen", sagte ich.

„Aber ich kann dich hier doch nicht alleine lassen, Kai! Die anderen würden mich umbringen, Cole würde mich umbringen, wenn dir etwas passieren sollte", sagte Lloyd leise und sah mich eindringlich an.

„Mir wird schon nichts passieren", sagte ich und bemühte mich, dass meine Stimme fest klang. „Daemon und Daith sind im Moment wichtiger, als ich. Ohne sie haben wir bestimmt nie eine Chance die Steinsamurai zu besiegen. Und jetzt fahr verdammt noch mal!"

Lloyd nickte, packte die Zwillinge auf sein Motorrad und drehte um, um die längere Stecke zu fahren.

Jetzt stand ich den Steinsamurai alleine gegenüber. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Langsam atmete ich ein und aus, ließ das Schwert locker um meine Hand kreisen und erwartete den ersten Schlag.

Dieser kam mit einer ungeahnten Wucht auf mich nieder. Diese Steinsamurai waren unglaublich stark, dem konnte ich nichts entgegensetzten. Selbst Cole hatte bei dieser Kraft Probleme gehabt.

Mit einem Frontalangriff konnte ich sie also nicht besiegen, dann anders. Ich wich den nächsten Schlägen aus. Um mir Zeit zum Nachdenken zu verschaffen. Links und rechts sausten die Klingen an mir vorbei und durchschnitten die Luft.

So würden die mich auch zerteilen, dachte ich. Vorstellen mochte ich mir das lieber nicht.

Wieder ging ein Schlag auf mich nieder und ich warf mich gerade noch rechtzeitig zur Seite, sodass statt meiner ein Stein zu Pulver verarbeitet wurde.

Sorry Stein, dachte ich und sah zu den Monstern vor mir auf.

Wie sollte ich nur solche Riesen besiegen? Sie überragten mich um mehr als zwei Köpfe! Warum nur war ich so klein??

Doch mir blieb gerade keine Zeit, denn das riesige Monster vor mir schickte sich mal wieder an zuzuschlagen. Ich brauchte einen Plan und das schnell!

Alles oder nichts, dachte ich mir und blockte den nächsten Schlag des riesigen Steinschwertes zur Seite weg, dann rutschte ich in einer einzigen fließenden Bewegung unter dem Steinsamurai durch und rammte ihm mit meiner ganzen Kraft mein Schwert in die Ferse. Es entstand nicht mehr als eine Kerbe. Also entweder Steinsamurai hatten kein Blut oder ich war noch nicht tief genug drin. Allerdings hörte ich mit Wohlwollen, dass der Steinsamurai ein Grunzen von sich gab. Doch jetzt musste ich hier weg, denn der Samurai ging einen Schritt Rückwärts und drohte mich zu zerquetschen. Ich rettete mich mit einem Hechtsprung hinter einen Felsen. Den einen der zwei hatte ich schon mal verletzt. Jetzt fehlte nur noch der andere.

Ich kam hinter dem Felsen hervor, warf den einen Samurai einen Feuerball entgegen und nutzte die Verwirrung des anderen, um ihm mit einem Schlag den ohnehin schon lädierten Fuß abzuschlagen. Der Steinsamurai schwangte, verlor das Gleichgewicht, fiel auf den anderen und begrub ihn unter sich.

Aus der Wunde am Fuß tropfte eine klebrige schwarze Flüssigkeit, wie Öl und breitete sich auf dem Boden aus.

Ich sprang auf den Rücken des oberen Steinsamurais und hackte mit meinem Schwert so lange auf den Nacken ein, bis sich der Kopf vom Körper trennte. Mit einem dumpfen Geräusch fiel der Kopf zu Boden. Der andere Samurai tobte. Doch er konnte nicht aufstehen, also versuchte er mich mit seinen Händen zu erwischen, was ihm leider auch gelang. Er fegte mich herunter und ich prallte schmerzhaft gegen die nächste Wand.

ElementaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt