Cole

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„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass wir hier falsch sind", sagte Kai, nachdem wir uns sehr, sehr lange und sehr, sehr gründlich umgesehen hatten. Genauer gesagt hatten wir jeden Stein umgedreht, ich hatte sogar einen Felsbrocken umgeräumt, nur um keinen geheimen Mechanismus oder so etwas zu verpassen. Denn wie man aus allen Filmen lernen konnte lagen die Quartiere von Entführern immer versteckt hinter Türen mit geheimen Mechanismen. Jetzt standen wir am Ausgang und ließen noch ein letztes Mal den Blick über die Höhle schweifen.

„Ich weiß gar nicht wie du darauf kommst", sagte ich und meine Stimme triefte nur so vor Ironie.

„Ach das ist einfach nur so ein Gefühl", sagte Kai.

„Was du immer so spürst", sagte ich und schüttelte den Kopf.

„Ja, ich hab schon außergewöhnliche Gefühle", sagte Kai, lehnte sich gegen mich und sah zu mir auf.

„In dieser Hinsicht kann ich dich nur allzu gut verstehen", sagte ich. „Ich spüre nämlich dasselbe."

Sanft hob ich Kais Gesicht mit beiden Händen an und küsste ihn.

Seine Lippen waren weich und warm und schmeckten auf irgendeine Art nach Feuer. Wild und frei. Und genau wie unsere Küsse.

Ich stand mit dem Rücken zur Wand und Kai drückte sich eng an mich. Seine Hände lagen auf meiner Hüfte und meine Hände vergrub ich in seinen Haaren. Dazu klopfte mein Herz einen wilden Beat.

Nach Minuten lösten Kai und ich uns voneinander, wir beide atmeten schwer und Kais Augen funkelten heller, als alle Sterne in der Nacht. Sie waren so unglaublich schön, Kai war so schön.

Ich zwirbelte eine seiner Strähnen und fragte mich was man mit einem Mädchen wollen würde, wenn ich doch Kai haben konnte.

„Wir sollten langsam zurück und den anderen erzählen, dass unsere Höhle nicht das Versteck von unserem Feind ist", sagte Kai.

„Ja das sollten wir", sagte ich.

Dann küsste ich Kai wieder.

Seine Lippen wurden unter meinen lebendig und verschmolzen fast mit den meinen. Seine Zunge und meine stießen warm und weich aneinander und ich hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren und in Kai zu fallen.

Nach atemlosen Minuten lösten wir uns wirklich voneinander und kehrten der Höhle den Rücken zu.

Wir hatten Zane nicht gefunden, aber ich fragte mich wer ihn gefunden hatte und wie es ihnen erging.

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