Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich war unglaublich nervös. Aber ich freute mich auch sehr, denn ich lernte endlich etwas über diese wunderschöne und unendlich elegante Waffe und das ausgerechnet von Lloyd!
Ich sah ihn in der Waffenkammer verschwinden und mit einem unglaublichen Bogen wieder kommen.
„Hier", sagte er und gab mir einen Armschutz aus Leder.
„Der musst um den Arm mit dem du den Bogen hältst. Falls die Sehne etwas zu heftig schwingen sollte verhindert der Schutz, dass dir das Fleisch vom Arm gerissen wird", erklärte Lloyd und ich legte schnell die Armschiene an. Dann überreichte Lloyd mir den Bogen.
Er zeigte mir wie ich den Bogen halten sollte und wie ich den Arm beim Spannen der Sehne zurückziehen musste.
Er stand direkt hinter mir. Ich konnte seinen Duft riechen.
Ich umfasste den Bogen und zog die Sehne zurück. Lloyd umfasste und korrigierte mein Handgelenk am Bogen und an der Sehne. Überall wo er mich berührte breitete sich ein fast unerträgliches kribbeln in mir aus. Das Verlangen mich umzudrehen und ihn zu küssen füllte mich vollkommen aus. Lloyd stand so nah bei mir. Ich konnte ihn an meinem Rücken fühlen. Ich begann ein wenig zu zittern und es fühlte sich so an, als würde mein Herz gleich aus meiner Brust springen.
Lloyd legte einen Pfeil auf und dirigierte mich vorsichtig in die Richtung der Zielscheibe an der Wand.
„Loslassen", sagte er ganz dicht bei meinem Ohr.
Ich ließ die Sehne los und sie zog sich schnalzend zusammen. Der Pfeil wurde nach vorne Katapultiert und traf direkt ins Schwarze.
„Wow", sagte Lloyd beeindruckt.
Ich freute mich, dass mein erster Schuss gleich so ein Erfolg war.
Leider trat Lloyd wieder einen Schritt zurück und sagte: „So jetzt noch mal alleine."
Okay, ich konnte das auch alleine.
Langsam hob ich den Bogen, legte einen Pfeil auf, spannte die Sehne und schoss. Mit einem knacken spaltete der Pfeil den schon in der Zielscheibe steckenden. Lloyd fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.
„Was zur..? Daith wie hast du das denn gemacht? Ich bin beeindruckt. Bist du sicher, dass du das nicht schon mal irgendwo gelernt hast? Du kommst mir vor wie ein Großmeister am Bogen", sagte Lloyd während er vorne die Pfeile begutachtete.
Sein Lob freute mich mehr, als meine Tatsächliche Leistung.
Ich übte noch eine ganze Weile lang mit Lloyd zusammen schießen, bis es Zeit wurde wieder an die Arbeit zu gehen.
„Ich muss langsam wieder hoch", sagte ich und reichte Lloyd den Bogen.
„Ich verstehe", sagte Lloyd und machte keine Anstalten den Bogen entgegen zunehmen.
„Behalte ihn", sagte er. „Würdest du mich morgen vielleicht begleiten, wenn wir nach Zane suchen. Ich glaube einen so guten Schützen wie dich kann ich, können wir, gut gebrauchen."
Ich spürte wie ich etwas rot wurde. Lloyd fand, dass ich ein guter Schütze war!
„Wenn ihr mich wirklich dabei haben wollt, dann würde ich sehr gerne mitkommen", sagte ich.
„Gut", sagte Lloyd und zeigte auf die Waffenkammer. „Dort gibt es ganze Köcher voll mit Pfeilen. Vielleicht kannst du ja auch ein paar goldene Schmieden, damit wir morgen, wenn wir auf Steinsamurai treffen, uns verteidigen können."
Ich nickte und entwarf, ganz der Waffenschmied, im Kopf schon Pfeilspitzen.
Zusammen gingen Lloyd und ich eine Etage nach oben, dann trennten sich unsere Wege. Ich musste nach oben und Lloyd wollte in sein Zimmer. Gerade wollte ich mich umdrehen und nach oben gehen, da umarmte Lloyd mich plötzlich, verschwand dann in seinem Zimmer und ließ mich verwirrt und in einem Sturm aus Gefühlen zurück.
Nach ein paar Minuten schüttelte ich den Kopf. Das was ich jetzt brauchte war ein Amboss, Feuer, Stahl (oder in diesem Fall goldene Materie) und meinen Hammer. Ich musste meinen Kopf frei bekommen, unbedingt.

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Elementa
FantasyJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...