Daith

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Als es langsam Abend wurde aßen wir noch einmal zusammen zu Abend und dann ging alles ganz schnell. Wir teilten uns in die Gruppen auf und verabschiedeten uns voneinander. Meinen Bruder sah ich nirgendwo.

„Hast du alles?", fragte Lloyd, als wir zu seinem Motorrad gingen. Beim Training hatte er sich irgendwie seltsam verhalten. Zurückhaltend, als hätte er Angst vor etwas gehabt oder vor jemandem. Doch nicht etwa vor mir?

Ich tastete nach meinem Rücken, wo ich den Bogen und den Köcher mit den goldenen Pfeilen verstaut hatte und nickte. Ich war viel zu aufgeregt um zu reden.

„Aufgeregt?", fragte Lloyd, als hätte er meine Gedanken gelesen.

„Ja, sehr", brachte ich gerade so heraus.

„Ich auch", gab Lloyd zu.

„Echt? Das merkt man dir gar nicht an", sagte ich und merkte wie ich mich langsam etwas entspannte. Wenn Lloyd so war, dann wirkte sich seine Anwesenheit immer beruhigen auf mein Gemüt aus.

„Ja, aber die Aufregung ist gut. Sie macht einen Aufmerksamer. Hier", sagte er und reichte mir einen Helm. Ich setzte ihn auf und schwang mich hinter Lloyd aufs Motorrad. Einmal tief durchatmen. Dann umfasste ich seine Taille mit den Armen und versuchte das Kribbeln, das sich von dort aus in mir ausbreitete, zu ignorieren.

„Na dann mal los", sagte Lloyd und gab Gas.

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