Das Krankenzimmer war eine perfekt ausgestattete Krankenstation. Ich fand alles was ich brauchte. Schnell band ich mir die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und desinfizierte meine Hände. Ich schnappte mir einen Tupfer und das Desinfektionsmittel und kehrte zu Lloyd und Daith zurück.
„Also Lloyd, ich habe die Möglichkeit dich in ein zwei Tage dauerndes Koma zu versetzten, in dem sich dein Bein vollständig heilt. Das einzige Schlimmer daran ist, dass du vollkommen weggetreten bist und es gibt keine Möglichkeit dich zu wecken, bis dein Bein vollständig geheilt ist", erklärte ich Lloyd während ich die Schiene löste und die losen Fetzten seiner Hose von seinem Bein entfernte.
„Aber danach bin ich vollständig geheilt?", fragte Lloyd.
„Ja, wenn alles gut läuft", sagte ich und tränkte das Tuch mit dem Desinfektionsmittel.
„Und was passiert wenn nicht alles gut geht?", fragte Lloyd. Ich hatte gehofft, dass er diese Frage nicht stellen würde.
„Es könnt sein, dass dein Bein noch immer gebrochen ist, aber im Schlimmsten Fall wachst du nie wieder auf. Vorsicht ich muss dein Bein säubern, das kann wehtun", warnte ich.
Dann entfernte ich mit dem Tuch den Dreck von Lloyds Bein. Er zog scharf die Luft ein und krallte sich in die Liege.
Als ich fertig war fragte ich: „Bist du dir sicher, dass du das machen willst?"
„Ich vertraue dir und deinen Fähigkeiten Pya", sagte Lloyd.
„Okay", sagte ich. „Dann wollen wir mal anfangen."
„Kann ich eigentlich auch etwas tun? Irgendwie helfen?", fragte Daith, der bis dahin die ganze Zeit still in der Ecke gestanden hatte.
„Ja kannst du wenn du bereit bist mir bei Bedarf etwas von deiner Energie zu geben. Es könnte sein, dass ich für so einen komplizierten Bruch etwas mehr Energie benötige, als ich habe", sagte ich.
Daith warf einen Blick zu Lloyd und dieser sah zurück, erwiderte seinen Blick.
„Gut einverstanden", sagte Daith und stellte sich neben Lloyd.
„Danke, das erhöhte die Chancen, dass es funktioniert. Okay Lloyd entspann dich so gut es geht und egal was du spürst oder siehst, es ist nicht wahr", sagte ich und legte meine Hände um Lloyds Kopf.
„Was...", setzte Lloyd an, doch ich hatte schon mit dem Zauber begonnen und Lloyds Augen schlossen sich
Ich schloss ebenfalls die Augen um mich besser konzentrieren zu können und die Außenwelt auszusperren.
Ich konnte spüren und auch auf irgendeine unbeschreibliche Art sehen wie Lloyds Bewusstsein sich immer weiter zurückzog. Das Konnte ich, weil sich meine Seele mit all meinen Kräften bis zu einem bestimmten Grad von meinem Körper lösen konnte.
Ich wartete so lange bis Lloyds Bewusstsein tief genug lag, dann wanderte ich, meine Seele, durch seinen Körper bis in sein Bein. Vor mir konnte ich den Bruch sehen und spüren, denn mein Körper, den ich in diesem Zustand wie einen Roboter steuern konnte, war mit den Händen von Lloyds Kopf zu seinem Bein gewandert. Mit meiner Kraft fügte ich die Knochen zusammen. Zuerst den ersten, dann den zweiten und zum Schluss den dritten und letzten. Dann initiierte ich die Heilung. Doch leider passierte genau das, was ich befürchtet hatte. Ich hatte nicht genug Energie dafür. Die Gefangenschaft hatte tiefere Narben hinterlassen, als ich gedacht hatte. Wenn ich noch eine Woche gewartet hätte, wäre das ganze kein Problem gewesen, doch so brauchte ich Hilfe.
Mein Körper streckte die Hand in Daith Richtung aus. Dann befahl ich meinem Mund das folgende zu sagen:
Nimm meine Hand und denk an Lloyd. Konzentriere dich. Es kann nur funktionieren, wenn du dir seine Heilung wünscht.

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Elementa
FantasiJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...