Nya und ich, wir schlichen durch die Straßen von Jamanacai. Wie Schatten, wie Dunkelheit.
„Wir sind wie die Luft, nicht zusehen, aber immer da. Die Steinsamurai werden nicht wissen wie ihnen geschieht, wenn wir aus dem nichts über sie herfallen", sagte ich. „Wir sind fast nicht da, nicht zu sehen."
„Nein zu sehen sind wir nicht, aber du bist mehr als gut zu hören, Jay, Halt die Klappe", sagte Nya und ihre Stimme drang dumpf aus ihrer Kampfrüstung hervor.
Ich verdrehte die Augen, da hatte ich schon so tolle Gedanken und durfte sie noch nicht mal meiner Umwelt mitteilen, das war gemein!
Schmollend folgte ich Nya durch die Straßen, ich würde sie mit schweigen bestrafen. Genau, das war ein super Plan.
Ich beglückwünschte mich noch selber, als wir einer Patrouille Samurai begegneten.
Blitzschnell war ich vor Nya, die mich in ihrem Kampfanzug um mehrere längen überragte, um sie zu verteidigen.
„Das ist süß von dir Jay, aber ich kann mich selbst ganz gut verteidigen", sagte Nya und warf über meinen Kopf hinweg ihre Wurfscheiben.
Doch davon ließ ich mich nicht hemmen. Endlich konnte ich meine neuen Nunchakos ausprobieren!
Okay ich muss zugeben, dass ich damit nicht so viel gegen Wesen aus Stein, die wohl keinen Schmerz spürten, ausrichten konnte, aber allein die Blitze durch mich wandern zu spüren, war das alles wert.
Ich musste aussehen wie ein Irrer, wie ich das mit Blitzen um mich warf, doch die Blitze erfüllten mich und das was das beste Gefühl, das ich je hatte.
„Äh, Jay", sagte Nya, als alle Steinsamurai erledigt waren.
„Ja Nya?", fragte ich zurück und drehte mich zu ihr um. Doch satt ihrer Beine, konnte ich durch eine rot-getönte Scheibe Nya vor ihren Armaturen sehen. War sie in die Hocke gegangen?
„Jay", sagte Nya noch einmal. „Du-du schwebst."
Ich sah nach unten und mein Magen machte einen doppelten Überschlag. Sie hatte Recht, Nya hatte verdammt noch mal recht!
Ich schwebte in etwa zwei Meter über dem Boden und für mich fühlte es sich nicht anders an, als würde ich auf festem Boden stehen.
„Krass", sagte ich leise und trat oder eher flog ein Stück zurück.
„Wie machst du das, Jay?", fragte Nya.
„Ich habe keine Ahnung", sagte ich wahrheitsgemäß. „Was glaubst wie hoch ich komme?"
Nya zuckte mit ihrem eisernen Schultern.
„Bis zur Häuserkante?", fragte sie mehr, als dass sie es sagte.
„Okay, ich probiere es aus", sagte ich und schraubte mich höher in die Luft. Ich kam so hoch, dass ich etwa auf der Höhe des Kirchturms, dem höchsten Punkt von Jamanacai, war. Dann Kam ich einfach nicht weiter. Es war so, wie beim Springen, höher kam man einfach nicht. In der Ferne konnte ich eine Feuersäule in den Himmel steigen sehen. Kai hatte wohl gerade zu tun.
„Höher geht's nicht", rief ich zu Nya runter und ließ mich einfach so aus Übermut fallen, dann kurz vor dem Boden fing ich mich wieder und schwebte vor Nya.
„Was ist?", fragte ich, als ich ihren erschrockenen Blick sah. „Wollen wir nicht weiter suchen?"
„Ja, aber nur wenn du das nicht noch mal machst", sagte sie.
„Okay, okay", sagte ich und hob abwehrend die Hände.
Dann flogen/gingen wir weiter.
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Elementa
FantasiaJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...