Zane

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Es war schon hell, als ich mich mit einem langen Kuss von Pya verabschiedete und Daith in den Steinbruch folgte.

Cole, Lloyd und Nya waren schon weg, Jay war sofort, ohne ein Frühstück, in die Zentrale verschwunden, Daemon machte einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Schiffes und Kai schlief noch tief und fest, der würde bestimmt erst zum Mittagessen aufstehen.

Der Steinbruch kam in Sichtweite und ich drosselte das Tempo meines Bikes. Daith und Yume landeten und ich stieg von meinem Bike herunter.

„So, Zane, Yume wird deinen Drachen rufen. Sie kann ihn auch einige Zeit festhalten, aber nicht ewig. Du solltest also schnell einen Namen vergeben, dann lässt Yume ihn wieder frei, was dann passiert, das weiß ich nicht, aber wie sind gleich dort drüben", sagte Daith und deutete auf einen der Gänge, die sich von hier aus überall in den Steinbruch schlängelten.

„Ich habe verstanden", sagte ich zur Bestätigung, dann ließen Yume und Daith mich alleine.

Natürlich hatte ich mich vorbereitet und mir verschiedene Namen zurechtgelegt, weibliche wie männliche. Ich war nur ungerne unvorbereitet.

„Und los", rief Daith aus dem Gang und Yume rief meinen Drachen.

In einem Schauer von Eisbrocken tauchte mein Drache vor mir auf. Sofort öffnete er sein riesiges Maul und blies mir seinen Eisatem ins Gesicht.

Den Reflex, das Weite zu suchen, unterdrückend ging ich auf den Drachen zu. Der senkte den Kopf und bleckte die Zähne, doch davon ließ ich mich nicht beeindrucken und ging weiter. Jetzt knurrt der Drache auch noch, doch er machte keinerlei Anstalten mich anzugreifen, also ging ich weiter.

Langsam streckte ich meine Hand aus und kam immer näher. Gleich würde ich seine Haut berühren. Und seltsamerweise machte der Drache immer noch keine Anstalten mir den Arm abzubeißen oder ähnliches. Vielleicht war das der Einfluss, den Yume auf den Drachen hatte, doch egal was es war, ich wollte bei meinem Drachen sein, bevor es nachließ. Ich überwand die letzten Zentimeter und berührte die eiskalte, glatte Haut des Drachen. Dabei hatte ich das Gefühl direkt in den Kopf dieses Tieres zu fallen. Ich hörte auf einmal seine, nein ihre Stimme! Mein Drache was eine sie!

Nein, lass mich, ich, nein, wie kann, das ist einfach unmöglich, kein Gerufener, Jahrhunderte lang nicht, ich...

Die Drachin schien etwas verwirrt zu sein, ich konnte es spüren.

„Ganz ruhig", sagte ich und sah ihr in die Augen. Da fiel mir der Name ein, den ich ihr geben wollte. „Ganz ruhig, ich bin bei dir Wynter."

Wynters Pupillen weiteten sich ganz kurz, dann riss sie sich los, stolperte Rückwärts und flog davon.

Ich sah ihr nach und wusste, dass sie wiederkommen würde.

ElementaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt