Nya

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Das konnte doch einfach nicht sein! Dass Zane einfach so verschwand! Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen! Und dass es wegen Kai und Cole war, das konnte ich mir einfach nicht vorstellen, so war Zane doch nicht! Oder? Egal, wir mussten ihn suchen, finden und mit ihm reden, so viel stand für mich fest. Und Lloyd konnte uns wahrscheinlich noch am meisten helfen.

Vorsichtig öffnete ich Lloyds Zimmertür und sah ihn auf dem Bett sitzen, das Buch seines Onkels auf dem Schoß. Er schaute überrascht auf, als ich die Tür hinter mir ins Schloss zog. Vielleicht nicht zuletzt, weil ich F.J.J. immer noch auf dem Arm hatte.

„Nya, was willst du denn hier?", fragte er und legte das Buch zur Seite.

„Es ist wichtig", sagte ich.

„Okay. Setz dich doch", sagte Lloyd und deutete auf einen Stuhl. Ich setzte mich darauf, stellte F.J.J. neben mich auf den Boden und begann:

„Als es geht um Zane. Wir, also Jay, Cole, Kai und ich haben gemeinsam darüber geredet und sind zu dem Schluss gekommen, dass wir vielleicht etwas erreichen könnten wenn wir mit Zane reden könnten und das können wir nur wenn wir wissen wo Zane ist. Du Lloyd bist der letzte, der mit Zane gesprochen hat. Weißt du vielleicht wo er ist?"

Lloyd hatte mir aufmerksam zugehört und nickte langsam.

„Ich find Zanes Entscheidung auch nicht richtig, aber ich habe leider keinen Schimmer wo er sein könnte."

„Hat er keine Andeutungen oder etwas ähnliche gemacht?", fragte ich „Alles könnte wichtig sein."

Lloyd zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen ähnlich wie Jay, nur sah es bei Jay besser aus.

„Wann hat Zane dir überhaupt gesagt, dass er geht?", fragte ich.

„Also das war so. Ich kam gerade aus meinem Zimmer, als ich Zane sah. Und er sah gar nicht gut aus. Kalkweiß, wie eine Wand und er wirkte auch ziemlich verstört, fast als habe er einen Geist gesehen. Da habe ich ihn gefragt, ob alles in Ordnung sei. Daraufhin hat er stockend und zitternd von der Szene erzählt, die er wohl gerade beobachtet hatte. Ich hörte ihm zu. Dann ganz plötzlich war es als hätte jemand einen Schalter umgelegt und er war auf einmal kalt und seine Stimme scharf. Er sagte mir ich soll Cole sagen, dass er gehen würde um nachzudenken und seine endgültige Meinung zu bilden. Dann ging er in sein Zimmer und von da an habe ich ihn nicht mehr gesehen. Von einem Ort, an den er geht hatte er nichts, mit keiner Silbe gesagt", berichtete Lloyd.

In meinem Kopf formten sich schon Ideen für seltsame Suchaktionen zusammen.

„Aber wir können ihn doch nicht einfach gehen lassen! Wir brauchen ihn!"

„Nya mir ist auch nicht wohl dabei, dass Zane weg ist, aber wir können nichts machen, als zu warten, dass er wieder kommt", sagte Lloyd und mir war klar, dass er Recht hatte. Fürs erste.

„Danke, dass du mir meine Fragen beantwortet hast", sagte ich, stand von dem Stuhl auf und nahm F.J.J. in den Arm.

„Immer wieder gerne. Und eins noch. Was zur Hölle ist das?", fragte Lloyd und zeigte auf meinen blauen, flauschigen F.J.J. in meiner Armbeuge.

„Das ist F.J.J. Jay hat ihn mir geschossen."

„Okay", sagte Lloyd. „Nichts für ungut, aber das Ding sieht echt gruselig aus."

Ich rollte mit den Augen. „Warum sagt das eigentlich jeder, dem ich begegne?"

„Vielleicht weil F.F.J einfach gruselig ist?"

„Ist er nicht, außerdem heißt er F.J.J."

Lloyd hob die Hände. „Ich bitte inständig um Verzeihung."

„Ich verzeihe dir, aber ob F.J.J. das auch so sieht wird sich zeigen."

Lloyd lachte. „Ich werde ihm ein Opfer darbieten."

„Das klingt super", sagte ich und öffnete mit dem Ellbogen die Tür. „Ich gehe mal zu den anderen, irgendwie müssen wir das mit dem Essen regeln."

„Ja, ich komme auch gleich. Ich lese nur noch diesen Absatz zu Ende", sagte Lloyd.

Ich nickte und verließ sein Zimmer.


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