„Und du meinst wirklich, dass das wird?", fragte Kai.
„Aber klar, mach dir kein Sorgen, ich meine nur weil ihr nicht den besten Start hattet heißt das doch lange nicht, dass ihr nie zueinander finden werdet", beteuerte ich.
Kai nickte sah aber nicht sonderlich überzeugt aus.
Innerlich seufzte ich. Die Erfahrung, dass seine Drachin nichts von ihm wissen wollte hatte Kai mehr zugesetzt als er zuzugeben bereit war.
Eigentlich hatte ich auf direktem Wege in die Kommandozentrale gehen und so lange dort verweilen wollen bis Lloyd, Cole und Nya wieder da waren, aber auf halber Strecke hatte ich es mir doch anders überlegt. Was sollte ich in der Zentrale, wo die Chance nicht gerade niedrig war, dass ich meinem Bruder begegnete? Also drehte ich auf dem Absatz um und beschloss in Lloyds Zimmer zu gehen. Doch auch dieses Vorhaben wurde vereitelt, denn da sah ich Kai auf der Kante seines Bettes sitzen. Er hatte so traurig ausgesehen, dass ich den Versuch gewagt hatte ihn zu trösten. Immerhin hatte er mit sich reden lassen, aber ob ich ihm helfen konnte? Ich wusste es nicht.
Laute Schritte ließen uns aufschrecken, doch als ich hörte wie Lloyd und Cole laut diskutierten waren Kai und ich nicht mehr zu halten.
Wir eilten durch den Flur, folgten den Geräuschen nach oben und in die Zentrale. Zane und Pya kamen aus der Küche und schlossen sich uns an.
„Sofort! Notfallbesprechung!"
Das war Lloyd. Mein Herz machte einen Sprung als ich seine Stimme hörte. Wir übertraten die Schwelle und da stand er. Lloyd Garmadon. Allerdings sah er aus als hätte er einiges hinter sich.
„Es gibt wichtige Neuigkeiten", sagte er und trat an den Holo-Projektor. „Ich habe bei den Schlangen eine Menge erfahren."
Ich schlängelte mich an den anderen vorbei, aus dem Augenwinkel sah ich Kai, der sich zu Cole durchschlug, und stellte mich hinter Lloyd.
„Was hast du erfahren?", fragte Zane.
„Mein Vater hat ein Geschäft mit den Schlangen, es geht um Pfeiler der..." Lloyd dachte kurz nach. „...der Dunkelheit."
„Äh Lloyd, das klingt ja super", Jay hatte sich vorgedrängelt und taxierte Lloyd. „Aber wo ist Nya?"
„Pfeiler der Dunkelheit?", fragte Kai. „Das klingt in meinen Ohren gar nicht gut."
„In meinen auch nicht", sagte Lloyd. „Wir müssen schnellstens herausfinden, was und wo die Pfeiler sind. Mein Vater plant etwas und wir können es nur verhindern, wenn wir schneller sind."
„Lloyd?", fragte Jay.
„Am besten schauen wir in meinem Buch nach und vergleichen mit anderen Quellen."
„Ich glaube ich kann dir helfen", sagte dort mein Bruder und sah Lloyd ruhig an. Mein Bruder, der bis vor wenigen Tagen noch im Koma gelegen hatte und nun nicht mehr wusste wer ich war, der Bruder, der sich noch nie für die Angelegenheiten anderer interessiert hatte, eben der wollte Lloyd und uns jetzt helfen?
Auch Lloyd schien überrascht.
„Was weißt du denn Daemon?", fragte er.
„Nun ja", begann mein Bruder. „Die Pfeiler sind wohl das, was dein Vater will und zufällig weiß ich auch wo einer ist."
„Lloyd!", rief Jay, doch mein Freund ignorierte ihn und starrte nur Daemon an.
„Wo ist dieser Pfeiler und was weißt du noch darüber?", wollte er wissen.
„Der Pfeiler von dem ich weiß ist..."
„LLOYD GARMADON WO ZUR HÖLLE IST NYA!!!!"
Sofort wurde es totenstill und Lloyd richtete endlich seine Aufmerksamkeit auf Jay, der sich schwer atmend und mit irrem Blick über den Holo-Projektor beugte.

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Elementa
FantasyJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...