„Ich hasse Berge", murmelte ich, denn ab einem bestimmten Punkt konnten wir nicht mehr weiter fahren und mussten zu Fuß weiter gehen. Das Problem daran war, dass es
1. kalt war und nass und
2. windig und
3. einfach scheußlich!
Besonders mir als Meister des FEUERS machten die Kälte und die Nässe zu schaffen.
„Wieso mag es Zane denn nur um Himmels Willen so kalt?", fragte ich und war mich dabei überdeutlich bewusst wie jammernd ich sprach. „Wieso kann er nicht in die Wüste geflohen sein mit 40 Grad im Schatten oder so?"
Der Gedanke in der Wüste zu sein macht es für mich irgendwie erträglicher.
„Ich glaube Zane denkt umgekehrt genau dasselbe über dich", sagte Cole und stapfte dabei unerbittlich weiter. Ganz der Meister der Erde erzeigt keine Schwäche. Hat er überhaupt eine Schwäche so wie ich Wasser oder Kälte?
Genau das fragte ich ihn.
Cole lachte.
„Meine einzige Schwäche bist du", sagte er und zog mich aus einer Schneewehe. Ich musste ebenfalls lächeln, bis Cole mich wieder los ließ und ich erneut im Schnee versank. Neidisch schaute ich zu Cole. Ihm ging der Schnee nur bis zu den Knien, aber mir ging das weiße Zeug bis zu den Oberschenkeln und machte das gehen für mich zur Hölle.
„Wie lange sind wir jetzt schon unterwegs?", fragte ich. „Ich hab das Zeitgefühl verloren."
„Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube das hier ist jetzt schon Tag fünf", sagte Cole.
„Hat Lloyd nicht so was wegen, nach einer Woche wieder zurück, gesagt?", frage ich voller Hoffnung, dass wie uns wieder auf den Rückweg machen könnten.
„Und was ist wenn er ganz in der Nähe ist und wir ihn nicht mehr finden wenn wir jetzt umdrehen?", fragte Cole.
„Wie lange willst du denn noch weitergehen?", fragte ich. Das Laufen macht mich müde und ich würde mich am liebsten hinsetzten und nie wieder aufstehen.
„Nur noch diesen Tag. Morgen früh machen wir uns gleich auf den Rückweg", versprach Cole.
„Na, gut", stimmte ich zu und raffte mich noch einmal auf und wir liefen weiter durch den Schnee auf der Suche nach Zane.
Nach einigen gefühlten Stunden musste ich wirklich mal kurz eine Pause machen, wirklich. Ich hatte das Gefühl als schleife ich Gewichte von epischen Ausmaßen mit mir umher!
Ich blieb stehen.
Cole auch.
„Kai, was ist los?", fragte er.
„Was denkst du weshalb Zane weg ist?", fragte ich, um davon abzulenken, dass ich gerade mal kurz Luft holen musste.
Mit ernster, nachdenklicher Mine sah Cole mich an.
„Denkst du, dass es wegen uns ist?", setzte ich noch hinterher.
„Ich weiß es nicht, Kai", sagte Cole.
„Wenn du es wüsstest, dann müssten wir jetzt auch nicht nach Zane suchen", entgegnete ich. „Ich will wissen was du denkst."
Er seufzte.
„Ich kenne Zane nicht wirklich gut, aber ich hoffe nicht, dass es wegen uns ist", sagte er.
„Aber wie würdest du dir sonst erklären, dass er immer noch nicht wieder da ist und wir ihn suchen müssen?", fragte ich Cole.
Daraufhin wusste der keine Antwort.
„Komm, wir sollten weiter gehen", sagte Cole nur.
Ich setzte mich wieder in Bewegung, aber die Frage, die ich eigentlich nur zur Ablenkung gestellt hatte, hatte sich in meinem Kopf festgesetzt.
Warum war Zane gegangen?

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Elementa
FantasíaJeder von ihnen hat einen anderen Grund hier an diesem Wettkampf teilzunehmen: Cole - er will vor seinem Vater und dessen Erwartungen an ihn, die er nie erfüllen wird, flüchten Kai - er will endlich beweisen, dass er mehr kann, als nur klein sei...