Nya

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Im ersten Augenblick konnte ich es gar nicht fassen. Jay und ich sollten gegeneinander antreten? Warum? Nein, das wollte ich nicht!

„Das mache ich nicht", sagte ich halblaut, sodass es nur die Menschen um mich herum hören konnten, Jay war unter ihnen.

„Du musst Nya", sagte Jay und sah mich aus seinen blauen Augen eindringlich an.

„Aber ich will nicht gegen dich kämpfen müssen", sagte ich.

„Aber wenn du jetzt nicht kämpfst, dann haben wir auch keine Chance zusammen in Lloyds Team zu kommen", sagte Jay ungewöhnlich ernst. „Eigentlich bin ich der, der Angst haben müsste, denn ich bin mir sicher, dass du mich fertig machst", lachte er.

Kurz wog ich meine Möglichkeiten gegeneinander auf. Ich konnte natürlich meine Teilnahme an dem Kampf verweigern, aber dann würde ich nie in Lloyds Team kommen, dann war da aber noch dass ich Jay während des Kampfes ernsthaft verletzen konnte, aber es war die einzige Lösung, die mir die Chance gab ins Team kam, also...

„Na schön, ich trete an", sagte ich. Jay schenkte mir ein breites Grinsen.

„Dann bin ich auch dabei!"

Zusammen stiegen wir über die Brüstung und betraten die Arena, wo Lloyd schon auf uns wartete.

„So dann wollen wir mit dem zweiten Kampf für diesen Tag beginnen", sagte er. „Zuerst die Elementarkräfte. Viel Glück."

Dann verließ er die Arena und die große Uhr begann die Zeit ab-zuzählen.

„Das beginnt einfach so?", fragte Jay. „Kein Vorspiel oder so? Wie mies."

Auch ich fand das nicht unbedingt so super, zumal ich keinerlei Ambitionen hatte Jay anzugreifen. Warum auch? Er tat ja auch nichts.

Halbherzig beschwor ich eine Wassersäule und warf sie nach Jay, das war aber so langsam, dass Jay locker ausweichen konnte.

Blitze knisterten in Jays Hand auf und tauchten die Arena für einen Augenblick in blendend helles Licht, als sie durch die Luft auf mich zuflogen. Ich sah nur weiße und schwarze Punkte wes-halb ich nicht ausweichen konnte und die Ladung voll abbekam. Das Gefühl an einen Stromzaun gefasst zu haben in etwa 1000facher Ausführung durchströmte mich und ich sank auf die Knie.

„Nya!", rief Jay. „Oh Gott Nya, das wollte ich nicht! Tut mir lei..."

Doch weiter kam Jay nicht, denn eine riesige Flutwelle fegte ihn von den Beinen und überschwemmte die Arena. Jetzt war mein Wille zu kämpfen geweckt.

Um mich herum stiegen Wasserarme in die Luft wie die Tentakel eines Kraken und stürzten sich auf den benommenen Jay, der nass auf dem Boden hockte und nach Luft rang.

Ein Arm schlang sich um seine Hüfte und die anderen fixierten seine Arme und Beine. Jay versuchte sich zu wehren, aber das Wasser ließ sich nicht erweichen. Wenn ich ihn bis zum Ende der Zeit so festhalten konnte, dann gewann ich die Runde.

Doch mein schöner Plan wurde durchkreuzt, als ein weiterer Stromschlag mich zitternd auf die Knie zwang.

Jay hatte sich die Leitfähigkeit des Wassers zu Nutze gemacht und mich mit einem seiner Blitze gegrillt.

Schon wieder.

Doch bei dem einen sollte es nicht bleiben, immer wieder zuckte der Strom durch mein Wasser, bis ich es nicht mehr halten konnte und Jay zu Boden klatschte. Hustend und keuchend kniete Jay auf dem Boden, seine Haare waren klatschnass und klebten ihm am Kopf was ihn aus meiner Sicht aber nur umso attraktiver machte.

Er sah zu mir, wie ich zitternd auf meinen Knien hockte, noch zu geschwächt von seinen Blitzattacken. Er könnte es nun beenden, ein Blitz und ich wäre weg vom Fenster, aber er bewegte sich nicht. War er nur zu geschwächt oder wollte er nicht gewinnen? Das hier war ja eigentlich kein bitterer Ernst, also warum sollte er gewinnen wenn es für ein Unentschieden auch Punkte gab. Er-schöpft rollte ich mich auf dem Boden zusammen und wartete, dass die Zeit vorbei war.

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