Nya

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Man würde meinen, dass ich nur weil mir von Anfang an klar war, dass ich im Wasser suchen sollte, es einfacher hätte, aber das war überhaupt nicht der Fall.

Ich konnte nur eines sagen:

Das. Meer. War. Verdammt. Groß.

Viel zu groß. Ja gerade zu monströs.

Außerdem war es höllisch kalt, es war ja noch mitten im Winter und das Wasser fühlte sich auf meiner Haut an wie Eis. Zane würde das gefallen, aber irgendwie hatte ich da doch ein bisschen was von meinem Bruder und bevorzugte eindeutig warmes Wasser.

Seit Stunden tauchte ich nur in diesem Eiskübel herum ohne auch nur den Hauch einer Spur zu haben. Diese verdammte Quelle kam einfach nicht.

Cansu.

Vielleicht half es den Namen zu denken, reden konnte ich unter Wasser ja nicht.

Cansu.

Cansu.

Cansu!

Doch nichts passierte. Keine magischen Lichter leuchteten mir plötzlich den Weg in ein bisher unentdecktes Reich voller mystischer Wesen...

Da sah ich auf einmal wirklich ein Licht. Ein blaues flackerndes Licht in der Ferne.

Was hatte ich doch gerade darüber gesagt, dass es nichts brachte den Namen zu denken? Vergesst das.

Wie hypnotisiert folgte ich dem Licht, bis ich direkt davor war.

Das war sie. Die Quelle Cansu.

„Wow", sagte ich oder besser wollte ich sagen, es kam aber nicht mehr, als ein paar Luftblasen aus meinem Mund.

Ich riss mich von dem Anblick los und holte stattdessen meine Waffe hervor und legte sie in die blaue Kugel und wartete ab.

Irgendwas musste doch passieren.

Und dann passierte etwas.

Vor mir ragte ein unglaublich großer Drache auf.

Unter Wasser?, fragte ich mich selber bevor ich auch schon von einer heftigen Strömung abgetrieben wurde.

Dieser Drache hatte auch die Kraft über das Wasser. Was eigentlich auch klar war, fand ich.

Ich schwamm aus dem Strudel und warf dem Drachen eine gebündelte Kugel aus Wasser entgegen. Sie traf ihn voll gegen die Brust und warf ihn gegen einen Felsen.

Doch das hielt ihn nicht auf. Im Gegenteil es machte ihn nur wütend und er öffnete das Maul mit seinen langen Reihen von Zähnen, die mich an die eines Haifisches erinnerten.

Der nächsten Strömung wich ich geschickt aus und antwortete mit einer Strömung meinerseits, die den Drachen abermals gegen den Felsen pfefferte. Und wieder und wieder.

Langsam wurde der Drache benommen und verlor anscheinen die Orientierung. Kein Wunder. Das würde ich auch, wenn ich immer wieder gegen einen Stein knallen würde, doch ich hatte jetzt keine Zeit für Mitleid, es ging hier schließlich nicht nur um mein Leben, sondern um jedes Leben oben auf der Insel.

Ein letztes Mal schleuderte ich den Drachen gegen den Stein und er blieb benommen liegen.

Die Pause nutzte ich um meine Kraft auf die Quelle Cansu wirken zu lassen. Die leuchtete hell auf und gab meine Waffe wieder frei.

Ich schnappte sie mir, nahm das Gefühl von Wellen, das mich erfüllte, wahr und kehrt so schnell wie möglich zur Oberfläche zurück. Die dort oben brauchten uns, wir durften keine Zeit verlieren.

ElementaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt