ALL I HATE

4|nur Probleme

„Du?", rief er wütend.

~

Zornig zog ich meine Augenbrauen zusammen und schlug gegen seine Brust.

„Ja ich! Problem damit?", keifte ich und er ließ seinen Kopf mit einem genervten Stöhnen zurückfallen.

„Was soll diese Scheiße? Gibt es denn keine schönen Frauen mehr auf diesem Planeten, dass ich der da zum zweiten Mal begegne?", sprach er ohne es an jemand bestimmtes zu widmen. Empört schlug ich ihm ein zweites Mal gegen seine Brust.

Wow die war echt hart. Er war anscheinend sehr muskulös. Wofür brauchte er diese Muskeln? Erneut tippte ich auf seiner Brust herum. Die waren.. wow.. die waren echt hart.

„Lass meine Brust in Ruhe!", keifte er. Ich ließ von seiner Brust ab und sah wütend in sein Gesicht. Er lehnte seinen Kopf vom Boden ab und war meinem sehr nah.

„Dann lass du mich in Ruhe! Wieso läufst du mir immer wieder über den Weg? Hast du nichts besseres zutun?", fragte ich genervt. Er lachte spöttisch auf und seine strahlend weißen Zähne kamen hervor.

Er hatte solche schönen Zähne nicht verdient. Eher schwarze, die jeden Moment abfallen würden.

„Ja genau. Ich habe nichts wichtigeres zutun als einem dahergelaufenen Mädchen über den Weg zu laufen. Bitte zeig mich jetzt nicht an.", spielte er vor und ich verdrehte meine Augen.

„Dahergelaufen?", fauchte ich und er nickte,„Du bist dahergelaufen! Sieh dich nur an. Ein klassisches Arschloch! Es fehlt nur noch, dass auf deiner Stirn Arsch steht." Er runzelte die Stirn und musterte mein Gesicht.

„Und du? Sieh du dich mal an! Ein einfaches Mädchen wie jede andere. Auf deiner Stirn sollte Mitläuferin stehen.", rief er obwohl ich ihm doch viel zu nah war und selbst sein leisestes Flüstern hören könnte.

„Geh doch einfach weg von mir, dann passt es doch! Ich will meine Zeit nicht mit solchen Idioten wie dir verschwenden.", rief ich genauso laut. Er runzelte erneut die Stirn und sah sich unsere Lage an.

„Ich soll von dir weggehen?", hakte er nach und ich nickte eifrig,„Mädel, du liegst grade auf mir! Geh runter!" Ich sah ebenfalls zu uns hinunter. Er hatte recht. Ich lag auf ihm.

„Dann nimm du deine Hand von mir weg!", versuchte ich ihm irgendwie auch die Schuld zu geben und schlug seine Hand von meiner Hüfte weg.
Wütend rammte ich meinen Ellbogen zwischen seine Brust ehe ich aufstand. Er zischte auf und legte seine Hand auf die Stelle und sah mich mit einem zusammengekniffenen Auge an.

Ich richtete meine Haare wieder und schnappte mir meine Tasche. Er stand ebenfalls auf und nahm seinen Rucksack.

„Zisch jetzt endlich ab!", keifte er in einem bedrohlichen Ton ehe er an mir vorbei ging und um die Ecke verschwand. Wütend ging ich um die Ecke und sah ihm hinterher.

„Wieso soll ich abzischen, wenn du doch selbst gehst?", rief ich ihm hinterher, doch war mir sicher, dass er das nicht mehr mitbekam. Genervt strich ich den Dreck von meinen Knien und sofort krallte sich jemand mein Ohr und zog mich wieder hoch. Schmerzerfüllt umschlang ich seine Hände und kniff mein rechtes Auge zu.

„Man Baran!", jammerte ich und er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an,„Lass uns zu Erkan gehen. Komm alles ist vergessen." Er schüttelte lachend den Kopf und zog mich mit sich mit.

„Deine Strafe wirst du noch bekommen.", versprach er ehe wir die Universität verließen und vor dem Eingang schon auf Erkan und Alina trafen. Natürlich war Alina bei Erkan eingehackt.

Sie blieben vor uns stehen und ich sah uns alle an.
Was eine Ironie..
Ich sah auf meine Hände, die um Barans Arm schlangen, damit er mir nicht mein Ohr abriss und Alina war ganz gemütlich im Arm ihres großen Bruders.

„Was soll das? Wir sind alle zusammen aufgewachsen! Wieso versteht ihr beide euch also so gut, dass man diesen Bann nicht einmal brechen kann und zwischen uns beiden besteht ja nicht einmal ein Bann?", fragte ich aufgebracht. Baran zog etwas mehr an meinem Ohr und ich zischte auf ehe er seine Hand auch weg zog und mich nochmal schupste.

„Alina ist kein Teufel sowie du.", meinte er und ich sah zu Erkan.

„Erkan ist kein Spast wie du.", beleidigte ich ihn. Er sah mich wütend an und ging ein Schritt vor um mich zu schlagen, doch ich versteckte mich sofort hinter seinem besten Freund.

„Reicht doch irgendwann. Wir sind erwachsene Leute und trotzdem streitet ihr euch wie kleine Kinder.", gab Erkan ganz Weise und genervt von sich. Baran sah ihn nichtsverstehend an.

Kein Wunder...

„Seit wann redest du so komisch? Dein Studium macht dich etwas zu ernst, Bruder.", lockerte er ihn und zog ihn von mir weg um ihn etwas an den Schultern zu massieren und in das Gebäude zu ziehen. Ich sah zu Alina, die mit den Schultern zuckte und sich nun bei mir einhakte.

„Erkan ist echt mies gelaunt.", flüsterte sie mir zu und wir gingen hinter unseren großen Brüdern her. Ich sah sie überrascht an. Erkan konnte man nicht so leicht aus der Fassung bringen. Der Typ war Freude und Gelassenheit in Person.

„Wieso?", flüsterte ich zurück und musterte den Bruder meiner besten Freundin von hinten. Mein Bruder legte seine Hand mit kräftigem Druck auf den Nacken seines besten Freundes, der leicht aufzuckte und ihn vernichtend ansah.

„Ich habe ihn gefragt.", flüsterte sie. Ich sah sie mit riesigen Augen an. Sie zuckte mit den Schultern und ich seufzte.
Hoffentlich würde es klappen..

Baran grinste breit und wir blieben in der Aula stehen. Die Jungs drehten sich zu uns und wir sahen uns abwartend an.
Und jetzt?

„Ich muss zu meinem Dozenten. Danach meine Bücher holen und.. ah Baran! Emin meinte du hast seine Notizen oder so.", fiel ihm gegen Ende ein und er schnipste. Baran sah ihn unwissend an, doch machte einen ahnungsvollen Blick, den man nur sehr selten zu Gesicht bekam.

Okay Baran war eigentlich reicht schlau.
Nicht recht schlau.
Er war schlau.
Sehr schlau sogar.
Er studierte Medizin. Das erklärte, denke ich mal, so einiges. Trotzdem war er noch so unreif und baute immer wieder Scheiße. Er wurde einfach nicht erwachsen und lernte nicht aus seinen Fehlern.

Im Gegensatz zu ihm war Erkan um einiges reifer. Er studierte Jura. Passte auch perfekt zu ihm. Eigentlich war es klar, dass er Anwalt werden würde, denn unseren Eltern gehörte eine Anwaltskanzlei. Alle gingen auch davon aus, dass Baran ebenfalls in die Fußstapfen unseres Vaters tritt, doch er hatte seine eigenen Pläne.

Niemand verübelte ihm das.
Schließlich war ein Medizinstudium nichts schlechtes.

Dafür trat ich in seine Fußstapfen.
Schade nur, dass Erkan und ich nicht im selben Semester angefangen hatten. Jetzt war ich ganz alleine bei meinen Vorlesungen.
Obwohl.. Dieser bescheuerte Lewis war da.

Verdammt alle Jungs auf dieser Universität waren Schwachköpfe!

Also das ist die Gang Leute.
Seren, Baran, Alina und Erkan. 🤝
Ich habe noch so vieles vor!!
Würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen 💖