19|Emin

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„Na sieh mal an, wer braucht jetzt die Nummer des anderen für die Notizen?", fügte Lewis, seinen überschüssigen Kommentar zufrieden, hinzu.

~

Wütend schüttelte ich im Garten meine ganze Tasche in die hinterste Ecke des Rasens. Alles flog hinunter eingehüllt in Erde.
Das war Sachbeschädigung!

Mir war zu heulen zu Mute, denn ich war einfach nur so wütend. Egal wie oft ich es auch sagen oder denken werde, es wird niemals meine Gefühle wirklich ausdrücken können.

-Ich hasste ihn!

Ich konnte mich nicht mehr halten und fing lauthals an zu kreischen. Meine Hände ballte ich zu Fäusten und bückte mich vor.  Wütend holte ich aus und trat gegen den Zaun. Mehrmals.

So ein Spast. Wenn er meine Sachen beschmutzte würde ich ihm seine Sachen nehmen.
Na warte Herr Ich-bin-besser-als-alle.
Nachdem ich mich etwas beruhigte ging ich wieder ins Haus und nahm mir Handschuhe um meine Sachen heraus zu kramen. Ich konnte das ja nicht einfach im Garten lassen. Trotzdem schmiss ich alles weg.

Nachdem ich das erledigt hatte ging ich hoch in mein Zimmer und zog mir gemütliche Sachen an. Ein Lachen ertönte aus Barans Zimmer. Neugierig verließ ich mein Zimmer und klopfte bei ihm an.

„Ja?", rief er und ich steckte meinen Kopf in sein Zimmer. Er saß an seinem Schreibtisch und neben ihm ein anderer Typ, den ich zuvor noch nie gesehen hatte. Dachte ich mir zumindest im ersten Moment, denn beim genaueren Hinsehen erkannte ich ihn.

„Hey!", rief plötzlich ein Typ und er sah zum Eingang,„Komm doch!" Ich sah ebenfalls dorthin.

Ein Junge und ein Mädchen standen mitten auf den Treppen und waren zu uns gedreht. Unterschiedlicher konnten die beiden nicht aussehen.

„Hast du mich etwa vermisst?", rief er belustigt. Der Junge fasste sich schmerzvoll an seine Brust und lehnte sich gegen das Mädchen.

„Halt mich fest, ich sterbe vor Herzschmerz!", rief er zu dem Mädchen, welches ihn lachend festhielt. Sie beide waren auch so schön. Ihre Lache war so rein und melodisch.

Er lächelte mich kurz als Begrüßung an was ich ihm gleich tat.
Er war mit Serdar befreundet!

„Was willst du?", fragte Baran mich genervt. Ich wendete mich wieder meinem Bruder.

„Ich mache mir jetzt was zu essen. Wollt ihr auch?", fiel mir schnell ein und ich sah beide abwartend an. Ich hatte wirklich Hunger bekommen. Naja, war jetzt auch eine passende Ausrede, um in sein Zimmer zu platzen.

„Hast du Hunger?", fragte Baran ihn. Er zuckte mit den Schultern.

„Nicht wirklich.", lehnte er ab. Baran überlegte kurz, doch sah wieder zu mir und nickte.

„Wir essen später mach für uns mit.", befahl er mir. Ich nickte und verschwand wieder aus dem Zimmer. Eigentlich würde ich Nein sagen, da er es mir befohlen hatte, aber schließlich war sein Kumpel da.
Ob Serdar auch kommen würde?
Bestimmt nicht.

Dieser Kerl war bestimmt dieser Emin, denn sie hatten ihre Bücher und sonstiges aufgeschlagen. Er hatte also die selben Vorlesungen wie Baran. Nach zwei Jahren lernte ich ihn also auch mal kennen.

In der Küche beschloss ich mir einfach nur Müsli zuzubereiten. Die Jungs konnten sich was bestellen.

Ich setzte mich an die Theke und aß mein Essen während ich Alina über Videoanruf anrief. Sie war im Garten und half ihrem Vater beim Einpflanzen von neuen Blumen, da ihre Mutter einen Blumenbeet wollte.

Natürlich regte ich mich am Telefon weiter über Mr Arschloch auf und Alina versuchte weitestgehend fern von ihrem Vater zu bleiben, denn er würde es meinem Vater sagen.

»Der ist echt bekloppt.«, stimmte Alina mir endlich mal zu und reichte ihrem Vater die Gartennelke. Ich schaufelte noch mehr Müsli in meinen Mund.

„Danke, dass du mir endlich mal zustimmst.", schmatzte ich und sie warf mir einen Luftkuss zu. Ich lachte kurz und schluckte.

»Also ich weiß nur, dass es um einen Jungen geht, soll ich ihn schlagen Seren?«, fragte Alinas Vater und lachte. Alina verdrehte ihre Augen und reichte ihm die Kornblume. Er buddelte diese neben den anderen bunten Blumen ein und sah sich im Garten um.

„Nein Burak Amca. Das erledige ich schon selbst.", lehnte ich seine Hilfe ab. Ich legte meine Gabel in meinen leeren Teller und seufzte. Wo waren eigentlich meine Eltern?
(Onkel Burak.)

„Wollte deine Mutter auch dort welche haben?", fragte er Alina. Sie zuckte mit den Schultern.

»Keine Ahnung. Das reicht doch. Hier hat sie jetzt einen riesigen Beet vor der Terrasse.«, meinte Alina und der Vater zog seine Handschuhe aus. Er sah in die Kamera und winkte mir zu.

»Wir sehen uns.«, verabschiedete er sich von mir. Ich hob meine Hand und winkte auch ihm zu.

„Burak Amca, sind meine Eltern in der Kanzlei?", fiel mir ein ehe er verschwand . Er sah überlegend auf.
(Onkel Burak,)

»Nein. Es gibt einen Mordfall. Die sind jetzt grade vor Gericht.«, antwortete er und sah auf seine sehr schicke und teure Armbanduhr,„Wenn alles gut läuft müssten die in einer Stunde zuhause sein."
Ich lächelte ihn dankend an.

Stimmt. Da war ja etwas mit einem Mord an einen jungen Mann. Genaueres wusste ich selbst nicht. Das war alles was ich nebenbei mitbekommen konnte.

„Tamam Dankeschön.", bedankte ich mich ehe er nun aus dem Bildschirm verschwand und Alina sich auf die schwarze Couch mit
gelb-weiß gestreiftem Bezug setzte, die auf der Terrasse platziert war.
Sie seufzte und ich stützte meinen Kopf an meinen Händen ab.
(Okay)

»Was hast du jetzt vor?«, fragte Alina während sie sich selbst Limonade einschüttete, die auf dem Kaffeetisch lag.

Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich auf dem Barhocker herum.

„Ich habe da etwas in meinem Kopf, aber dafür brauche ich Pulver.", dachte ich nach und feilte weiter an meinem Plan,„Juckpulver."

Hey 👋🏻
Leute ich weiß die Kapitel sind irgendwie nicht so spannend, aber versprochen das wird sich noch ändern.
Würde mich sehr über Kommentare und Votes freuen 🙃

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