„Der sieht einfach nur toll aus. Einfach wow.", schwärmte ich und sah hoch zum wolkenlosen Himmel.
~
Müde schlenderte ich mit Erkan und Alina durch die Gänge. Scheiße, begann der Tag schon immer so früh? War ja auch klar, dass ich so kaputt war. Schließlich blieb ich die Nacht über bei Alina.
Das hieß dann Essen, Lästern und noch mehr Essen.
Wenn man auch noch einen Typen gut fand, dann wurde der Abend noch länger als er schon war und es wurde stundenlang über diesen geredet.Aber ich liebte es. Ich liebte es mit ihr solche Nächte zu verbringen, auch wenn ich es meistens am Morgen bereute so lange wach geblieben zu sein.
Einfach nur reden und reden.Manchmal waren stundenlange Gespräche mit engen Freunden hilfreicher als Therapien.
„Komm mal wieder zu dir.", holte Erkan mich aus meinen Tagträumen und wir setzten uns auf die rote Bank. Ich lehnte mich gegen seine Schulter und umschlang seinen Arm.
„Ich.. bin bei mir.", gähnte ich und Alina trank von ihrem Kaffee. Sie reichte ihn mir, doch ich lehnte ihn ab.
Ich mochte Kaffee nicht.
Einfach nur ekelhaft.
Das erinnerte mich obendrein auch noch an diesen Spasten. Er hatte seinen Kaffee über mich geschüttelt.Meine Nerven waren nun wieder im Keller. Ich spürte schon wie meine grauen Gehirnzellen förmlich explodierten.
„Arschloch..", knirschte ich mit geschlossenen Augen hervor und schnaubte auf.
„Ich?", fragte Erkan überrascht. Ich schüttelte müde den Kopf. Er hatte doch gar keine Ahnung von allem.
Ich hatte nicht wirklich vor es vor ihm zu verheimlichen, aber wissen musste er es auch nicht. Schließlich war er der beste Freund meines Bruders. Fast alles was ich ihm sagte, landete bei ihm. Aber nur fast alles.
Bei manchen Angelegenheiten hielt Erkan die Klappe und zwar, wenn er wusste, dass ich es Baran auf keinen Fall sagen wollte oder noch nicht bereit war es zu tun.
Erkan besaß sehr viel Empathie und Mitgefühl. Das machte ihn so einzigartig und das liebte ich an ihm.„Niemals du.", flüsterte ich und kuschelte mich mehr an ihn. Diese schöne Wärme von Erkan nutzte ich aus und die Ruhe konnte ich nur für wenige Minuten genießen, denn ich wurde von ihm weggerissen und von der Bank geschupst.
Erschrocken schrie ich auf und sah entsetzt auf die Bank.
Was war das nur für ein Bruder?
Er konnte mich doch nicht einfach die Bank runterschmeißen, um selbst dort zu sitzen! Wieso konnte ich ihn nicht einfach umtauschen? Mein Leben wäre so viel schöner und einfacher ohne ihn.Alina half mir hoch und ich setzte mich wütend an den kleinen Tisch, der etwas von der Bank entfernt war. Alina streckte mir ihre Hand aus und ich legte mich auf ihren Arm. Sie legte ihren Kopf auf meinen und wir beide schliefen, in dieser Position, fast ein.
„Haben die, die Nacht durchgemacht?", fragte Baran an Erkan gewandt, der höchstwahrscheinlich nickte. Ich sah es nicht, denn meine Augen waren geschlossen.
„Sei froh, dass du normal aussiehst. Das letzte Mal als die das bei uns gemacht haben, stand ich mit einer gemalten Monobraue auf. Mit Edding!", erzählte Baran diese Geschichte schon zum tausendsten Mal. Erkan jedoch lachte wie jedes Mal wieder auf. Zufrieden grinste ich und Alina lachte leise in mein Ohr hinein.
Das kribbelte ungemein.Ich hob meinen Kopf etwas und Alina setzte sich richtig hin. Ich tat es ihr gleich und wir sahen zu unseren Brüdern.
Der Tag war ruhig.
Irgendwie war er viel zu ruhig und friedlich.[...]
„Bitte gib mir doch einfach deine Nummer!", zischte Lewis und folgte mir.
„N-ope."
Ich ging weiter, gefolgt von ihm. Der ließ mich nicht mehr in Ruhe. Was war nur falsch mit ihm?
„Doch!", entschied er. Ich blieb stehen und drehte mich zu ihm um.
„Bist du ein Psychopath oder so? Hast du eine Krankheit? Lass mich doch in Ruhe!", rief ich und drehte mich wieder um und ging meinen Weg weiter. Ich setzte mich auf eine Bank, die willkürlich herumstand.
Er setzte sich sofort neben mich und sah mich aufdringlich an.„Seren!", knurrte er, doch sah mich mit einem verschmitzten Grinsen an, da er meinen Namen sagte als Demonstration, dass er das bekam was er wollte,„Gib mir doch einfach deine Nummer. Ich werde die locker brauchen wegen den Texten und so'n Scheiß."
Ich sah auf mein Telefon und tippte eine Nachricht an Alina ein.
»Wo auch immer du bist.. Komm bitte zu mir und nimm Lewis von mir! -Seren«
Ich sendete diese Nachricht ab und sah genervt zu ihm auf. Er sah auf mein entsperrtes Telefon und dann in meine Augen. Es dauerte nicht lange und schon riss er mein Telefon aus meiner Hand.
„Lewis!", schrie ich und er rannte los. Ich ihm hinterher. Er blieb stehen und tippte etwas ein. Ich griff nach meinem Telefon, doch er streckte seine Hand nach oben und ich hüpfte herum, doch kam nicht dran.
Schon klingelte sein Telefon und ich hörte auf danach zu greifen. Er rief sich selbst an.
Na toll.
Super Seren.
Jetzt hatte er sogar deine Nummer.Er überreichte es mir mit einem frechen Grinsen und speicherte meine Nummer ein.
„Denkst du ich kann dich jetzt dafür anzeigen?", fragte ich ihn mit zugekniffenen Augen. Er zuckte zufrieden mit der Schulter. Die Klingel läutete und ich seufzte.
Bereit weiterzugehen drehte ich mich um, doch Lewis zog mich an der Hand zurück in die andere Richtung.
„Was machst du? Wir haben doch in dem Hörsaal dort drüben!", gab ich irritiert von mir und deutete auf die Tür, aus der wir eben erst kamen. Lewis blieb stehen und zeigte auf einen kleinen Bildschirm der an der Wand hing.
Die Raumaufteilungen.„Der Raum wurde gewechselt. Wir haben jetzt im Raum E103.", antwortete er und zeigte auf eine dünne, blaue Spalte auf dem Bildschirm. Ich las mir die Beschriftung durch.
Tatsache.Wieso wusste ich nie wo wir hatten und wann wir es hatten? Ich musste mich langsam echt mal darum kümmern organisierter zu werden. Wenn überhaupt mal organisiert zu werden.
„Meine Tasche ist noch im anderen Raum.", meinte ich. Wir gingen zurück und ich lief schnell hinein um meine Tasche zu nehmen.
Sie war irgendwie schwerer als davor. Jedoch ging ich mit Lewis schnell in den anderen Hörsaal, da wir fast zu spät kamen.
Wir setzten uns und ich öffnete den Reißverschluss meiner Tasche.Sofort hielt ich meine Hand auf meinen Mund um nicht laut aufzuschreien. Ein dumpfes Schreien entrinn mir trotzdem.
„Was ist los?", flüsterte Lewis und sah zu mir hinüber. Ich sah gebunden in meine Tasche.
Schwein!
Lewis verzog sein Gesicht und schnüffelte.
„Alter, das stinkt.", gab er von sich und versteckte sein Gesicht in seinem Ellbogen.
Meine Tasche war gefühlt mit Erde. Als würde das nicht reichen waren noch lebendige Regenwürmer und Milben darunter.
„Meine Notizen..", flüsterte ich mit zittriger Stimme,„Meine Schminktasche, mein Kamm, meine Kopfhörer.." Lewis seufzte und ich sah entsetzt immer noch hinein. Meine Augen konnte ich gar nicht davon lassen.
„Na sieh mal an, wer braucht jetzt die Nummer des anderen für die Notizen?", fügte Lewis, seinen überschüssigen Kommentar zufrieden, hinzu.
Wie geht's euch so?
Wie findet ihr das Kapitel?✨
Was Seren wohl als Rache planen wird?
Immer wieder wenn es so spät ist bekomme ich so einen Elan um weiter zu schreiben. 😰👀
(Das Kapitel habe ich um 00:06Ugr geschrieben falls ich es am Tag hochladen.)😅😅
Würde mich sehr über Feedback freuen
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ALL I HATE
Jugendliteratur1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft ] HIER 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] Es ist Hass auf den ersten Blick, als Seren und Kenan geg...