Alina kam wieder und setzte sich mit einem verräterischen Grinsen neben mich. Kenan lehnte sich beleidigt zurück und sah über seine Schulter zu den Toiletten.
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Nachdem Emin kam zog Kenan ihn beleidigt aus dem Café und sie verschwanden. Wieso war er überhaupt so pissig? Ich ging davon aus, dass es daran lag, dass ich mich nicht bedankte. Ich war einfach sprachlos in diesem Moment. Das war mir wirklich nicht klar, dass er etwas für mich tat.
Seine schlechten Taten ließen die guten klein dastehen. Das war echt nicht gut.
Er musste das ändern.„Kleid oder Rock?", platzte Alina mitten in meine Gedanken. Ich sah zu ihr. Sie hielt mir einen Lederrock und ein eng geschnittenes schwarzes Kleid hin. Ich zeigte auf den Rock. Leder passte so perfekt zu ihr. Es betonte ihre grünen Augen. Bauchfrei stand ihr auch total, auch noch mit ihrem Bauchnabelpiercing.
Ich griff nach einem Bandeau und einer Strickjacke, warf sie ihr zu und sie zog sich um. Ich blieb bloß gelangweilt auf dem Bett sitzen und sah ihr beim Umziehen zu.
Alina war wirklich einfach perfekt. War sie überhaupt mal hässlich? Ich konnte mich nicht an so eine Zeit erinnern.„Na los zieh dich auch an.", hetzte sie mich. Ich schüttelte lustlos den Kopf. Ich wollte nicht in Klubs. Mir kam wieder dieser Mann in den Kopf. Wie ich kniete und er mit seinem Daumen über meine Lippen fuhr.
Sofort spannte sich jeder Muskel in mir an und Wut sammelte sich.
Wie konnte Kenan sowas nur abziehen?
Eine vorgetäuschte Vergewaltigung!Alina ließ mich nicht in Ruhe. Stattdessen suchte sie mir khakifarbenes Kleid raus, welches wirklich kurz war und einen tiefen Ausschnitt hatte. Spaghettiträger und ein offener Rücken. Man könnte behaupten, ich ginge nackt. Ich hatte keine Lust in Klubs zu fahren und mit betrunkenen Menschen auf einer Tanzfläche zu tanzen, auf der nicht genug Platz für uns alle war.
Dann noch in so einem Kleid!„Alina ich will nicht.", sagte ich und Schmuck im Spiegel an. Das Kleid war wirklich total schön, aber ich fühlte mich unwohl.
Es war zu kurz. Was, wenn dort ein Mann wäre und mich ansah während mein Kleid etwas hochrutschen könnte? Oder mein Ausschnitt ihm mehr Blick leisten könnte?
Ich wollte nicht.„Wieso? Wir wollten doch schon immer zusammen feiern. Du warst doch diejenige, die immer gesagt hatte, wenn wir in Spanien sind, dann tanzen wir die ganze Nacht lang!", fragte sie verständnislos und setzte sich mit mir zusammen auf das Bett. Sie sah mich traurig an.
„Das war bevor mich ein Mann mit in einem Raum gezogen hatte und mir vorgespielt hat mich gleich zu vergewaltigen!", fauchte ich und sprang vom Bett auf. Alina sah mich immer noch stumm an, doch ihre Augenbrauen zog sie besorgt zusammen.
Ich wollte einfach nicht!
Ich konnte nicht!„Aber er hat dich nicht vergewaltigt. Du weißt auch, dass Kenan, der Spast, das war. Ich bin bei dir. Ich weiche nicht von deiner Seite, bitte Seren. Okay wir könnten jetzt nicht gehen, aber willst du das jetzt immer so machen? Du willst nicht in Klubs wegen Kenan? Du willst nicht ins Wasser wegen Kenan? Willst du auch nicht mehr in die Uni wegen Kenan? Nur weil er dir einen fürchterlichen Moment schenkt musst du nicht glauben, dass es immer so wird. Wenn du so weiterdenken wirst, dann kannst du deine Jugend verschenken.", redete Alina drauf los. Dabei stand sie auf kam auf mich zu und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
„Hab dich lieb.", flüsterte sie und ging ins Badezimmer um sich abzuschminken. Ich seufzte und sah immer noch auf das Bett, auf die Stelle auf der sie eben saß. Sie hatte ja schon recht. Nur weil er mir schlechte Erinnerungen schaffte konnte ich doch nicht aufhören es zu tun.
Ich sah wieder in den Spiegel.
Das Kleid war schön, nur zu kurz.Seufzend griff ich nach meinem langen Mantel und platzte ins Badezimmer. Alina hatte die Pads in ihrer Hand und wollte sie auf ihr Augenlid drücken, doch hielt inne als sie mich ansah.
„Nimm endlich deine Jacke.", sagte ich und sie lächelte breit. Ich zwang mich ebenfalls dazu. Sie rannte auf mich zu und drückte mich fest an sich. Ich erstickte fast und klopfte auf ihren Rücken. Sie ließ mich sofort los und rannte ins Zimmer um ihre Jacke zu holen. Ich schüttelte den Kopf und sah auf meine High Heels.
Hoffentlich würde die Nacht schnell vorbeigehen.Wir gingen runter in die Lobby und riefen uns ein Taxi. Während wir warteten setzten wir uns an die Bar und tranken. Dabei unterhielten wir uns über Serdar und Serdar.
Alina suchte seine Profile im Internet und wir sahen uns seine Fotos an. Dieser Mann sah so wundervoll aus. Einfach perfekt. Ein Traum. Ich sah verträumt seine Fotos an und war drauf und dran in ihnen zu versinken. Hätte Alina mich nicht gekniffen und sofort das Telefon aus meiner Hand gerissen. Dabei fälschlich hinter mich gelächelt. Ich folgte ihrem Blick. Kenan und Emin, beide ganz locker hinter mir und sahen möchte skeptisch an. Mein Herz klopfte doppelt so schnell und ich sah zu Alina. Hatten sie es gesehen? Sie wirkte genauso angespannt wie ich, dabei umklammerte sie ihr Telefon.„Ihr schaut euch Männer im Internet an während hier zwei heiße vor euch stehen?", fragte Emin und löste seinen ernsten Blick. Er lachte auf, doch Kenan sah mich immer noch nachdenklich an. Dabei eine Zornesfalte aufgelegt. Emin hatte es nicht gesehen, doch Kenan? Ich antwortete ihm nicht. Alina lachte fälschlich auf um der angespannten Situation zu entkommen. Ich konnte seinen Freunden doch nicht erzählen, dass ich ihn toll fand. Sie würden es ihm sagen. Das wäre mehr als nur peinlich für mich.
„Wohin geht's denn? So sexy ihr ausseht.", fragte Emin und sah an Alina und mir herunter. Ich deutete mit meiner Hand, dass es weit weg ginge. Er zuckte mit seinen Augenbrauen hoch und nickte verständnisvoll. Mein Blick glitt wieder zu Kenan, der desinteressiert zu Alina sah. Er sagte nichts. Also hatte er es nicht gesehen?
„Hier irgendwo gibt es einen Nachtklub mit dem Thema Wasser. Irgendwie so. Da gibt es auch riesige Pools, Wasserfälle und so. Wir dachten vielleicht dorthin zu gehen.", erzählte Alina. Ich nickte und sah endlich von Kenan ab. Emin sah Kenan interessiert an und dann wieder Alina und mich abwechselnd.
„Hey geil! Wir hatten auch überlegt wo wir heute hingehen.", ließ er uns wissen und erwartete somit eine Einladung,„Zu viert ist doch besser als zu zweit." Er grinste schelmisch. Alina sah mich an. Nun war es also meine Entscheidung? Ich zuckte mit den Schultern. Sie sah Emin wieder an und lächelte.
„Du kannst mit. Kenan nicht.", stieß Alina ihn aus. Sein Kiefermuskel zuckte und er schloss kurz seine Augen. Emin sah nicht so begeistert zu ihm und dann zu mir. Ich sah ihn gefühlskalt an. Das waren nicht meine Worte, aber ich stand vollkommen hinter ihr.
„Ey aber bu olmaz.", murrte Emin und stieß Alina bittend an.
(das geht nicht.)„Bruder geh du. Ich habe besseres zutun.", meinte Kenan und sah flüchtig auf mich, doch sein Blick glitt sofort auf meine Beine nicht auf mein Gesicht. Er sah sofort wieder ab und klopfte ihm auf die Schulter. Dabei näherte er sich ihm, flüsterte etwas und drehte um um zu gehen.
Zu dritt feiern gehen?
Was Kenan ihm wohl zugeflüstert hat?
Und Leute. Heute hat noch eine wundervolle Person Geburtstag, deswegen noch ein Kapitel für sie auch wenn es nicht allzu spannend ist.
albxna_03 Alles gute! ❤️
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ALL I HATE
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft ] HIER 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] Es ist Hass auf den ersten Blick, als Seren und Kenan geg...