Plötzlich fiel etwas federleichtes auf mein Telefon. Ich kniff meine Augen zu Schlitzen und sah darauf. Es wurde zu Wasser und ehe es runterfloss wusch ich es mit meinem Ärmel weg. Immer mehr kam hinunter und ich sah hoch in den Himmel.
Es schneite.
Zum ersten Mal in diesem Jahr.~
Ich war so froh, dass die Universität selbst an Sonntagen offen war. Somit konnte ich ganz schnell meine Notizen holen, die ich vergaß und wieder nachhause. Die Prüfungen nahten und ich war so unglaublich nervös. Meine ersten Prüfungen an der Universität!
Baran entschied sich dazu mich zu fahren obwohl ich mehrfach betonte, dass ich alleine fahren wollte. Dich er ließ mich nicht. Grund dazu war, weil er nichts zutun hatte und mir nicht vertraute und wieder mehr Kontrolle wollte. Er wollte mit eigenen Augen sehen, dass Kenan nicht dort war.
Er war doch krank!Als ob ich jetzt noch mit ihm reden würde. Vor allem nachdem er nicht auf meine Nachricht geantwortet hatte. Ehrlich gesagt kränkte es mich schon. Mein Stolz sank immer mehr.
Die Nachricht wurde ja nicht mal angesehen. Stunden blieb ich wach, wechselte von meinem Bett zum Balkon, aber nie wurde die Nachricht angesehen. Wenigstens hatte ich somit nun zwei Folgen bei meiner Serie aufgeholt.„Bleib du hier ich hole nur kurz-..", sagte ich als ich mich abschnallte und verstummte als ich Barans erhobene Augenbrauen sah,„Man Baran! Ich schwöre es dir, ich rede nicht mit ihm! Okay? Kein einziges Wort, wenn ich ihn sehe. Wenn es sein muss, dann nehme ich sogar den Hinterausgang um ihm nicht über den Weg zu laufen." Er sah mich immer noch unstimmig an.
„Boah Baran.", knurrte ich. Er seufzte und sah auf die Digitaluhr.
„Ich gebe dir fünf Minuten. Wenn du dann nicht hier bist, dann komme ich rein.", machte er einen Kompromiss und wedelte drohend mit seinem Finger vor meiner Nase,„Wenn ich dann Kenan sehe, ich schwöre es dir Seren ich werde ihn blutig hauen. Ihn umbringen verstanden?" Ich seufzte und öffnete die Tür.
„Viel Glück beim Mord.", provozierte ich und knallte die Tür zu. Er wollte aussteigen, doch ich hob warnend meinen Zeigefinger. Schnell eilte ich hinein ohne das Baran mir folgen konnte. Summend machte ich mich zu den Aufzügen um in meinen Hörsaal zu gelangen, doch dieser war abgeschlossen und ich machte mich auf die Suche nach dem Hausmeister. Zehn Minuten lang suche ich ihn!
Baran rief mich natürlich die ganze Zeit an.„Was? Was willst du?", keifte ich.
»Zehn Minuten Seren! Wo bist du?«, schrie er ins Telefon. Ich entfernte es von meinem Ohr und sah mich weiter um.
„Der Hörsaal ist abgeschlossen ich suche den Hausmeister.", antwortete ich ruhig und legte auch auf, obwohl mir klar war, dass Baran durchdrehen würde, aber ich hatte einfach keine Lust auf seine Stimme. Er nervte mich grade einfach nur.
Ich ging, wie mir die Tutorin sagte, in den Keller indem ich dann auch den Hausmeister fand, der mir den Hörsaal aufschloss. Weitere fünf Minuten verbrachte ich damit die Sitzreihen nach meinem Block abzusuchen. Letztlich auch gefunden.
Dankend ließ ich den Hausmeister alleine und blätterte herum um nachzusehen ob die wichtigsten Seiten noch da waren. Alles noch da. Ich ging die Treppen runter und wollte um die Ecke, dabei knallte ich gegen jemanden.
Sofort sah ich auf.Furchteinflößende, tiefschwarze Augen.
Ich sah sie gründlich an.
Sie war.. Kenans Mutter. Ich sah auf ihre rot geschminkten Lippen, dessen Mundwinkel hoch zuckten und sie mich musterte.„Passt du bitte mal auf.", bat sie mich in einem strengen Ton,„Das hier ist eine Universität und kein Spielplatz." Ich nickte und vermied weiteren Augenkontakt.
„N-Natürlich. Es tut mir leid Frau Aksoy.", entschuldigte ich mich und drehte um. Weiter sollte ich besser nicht mit ihr reden. Traute ich mich auch gar nicht. Diese Frau hatte Teufelsaugen! Wie waren wie zwei, schwarze Knöpfe, die sich tief in die Seele gruben.
Ich machte einen Schritt vor und wollte gehen, doch schaffte es nicht.„Warte.", sagte sie und ich blieb sofort stehen. Mein Herz klopfte unglaublich wild und ich umklammerte fest mein Block. Das Klacken ihrer Pumps war ganz laut im Eingang zu hören, da auch niemand hier war und es umso leiser war.
„Du bist doch bestimmt neu hier.", sagte sie plötzlich in einer ganz sanften Stimme und ich war beinahe dabei mich zu lockern. Steif nickte ich. Sie lächelte leicht und sah mich von oben bis unten an.
„Du bist auch ein sehr hübsches, junges Mädchen. Sag mal was studierst du denn?", fragte sie und ich lächelte herzhaft auf. Sie war ja doch nicht so schlimm wie ich dachte.
„J-Jura Frau Aksoy.", stotterte ich kurz. Meine Ohren wurden so warm und ich versuchte meinen verkrampften Griff um mein Block zu lockern. Sie nickte und lächelte weiterhin so sanft.
„Schön. Das freut mich sehr, dass wir so viele junge und dazu noch hübsche Studenten haben.", schmeichelte sie mir. Mein Lächeln wurde nur noch breiter.
„Dankeschön Frau Aksoy.", bedankte ich mich und lockerte mich ein kleines Stück. Sie nickte und sah wieder an mir hinunter.
„Wie heißt du denn?", fragte sie.
„Seren.", antwortete ich und sofort verschwand ihr Lächeln. Eine Zornesfalte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen. Mein Lächeln verblasste ebenfalls. Fuck. Ich hätte eine anderen Namen nennen sollen.
„Warte.. Du! Du hast mich doch angerufen!", rief sie entsetzt und zeigte herablassend auf mich. Ich nickte beschämt und senkte meinen Blick.
„Und du hast doch auch das Auto meines Sohnes ruiniert!", warf sie mir weiter ins Gesicht weshalb ich wieder nickte,„Was fällt dir nur ein?" Ich antwortete nicht. Sie zog mich am Kinn, dass ich in ihre Feuerspuckenden Augen sah.
„Was denkst du wer du bist, dass du dir das erlauben könntest?", verhörte sie mich und ließ mich auch sofort los,„Sei froh, dass mein Sohn darauf bestand, dass du weiterhin hier studieren darfst, sonst wärst du hier schneller weggewesen als du es überhaupt sagen konntest! Ich könnte deinen Namen ruinieren und du könntest nirgendwo mehr studieren."
Ich konnte nichts sagen.
Einfach nichts, denn wenn ich es versuchen sollte abzustreiten, wäre es sinnlos, denn ich hatte es getan. Es waren keine Lügen.„Deine Eltern sollten sich schämen! Wie haben sie dich nur erzogen, dass du dir sowas nur erlaubst?", schrie sie weiter, doch dieses Mal sah ich sofort auf. Meine Eltern brauchte sie nicht einmischen, denn sie hatten mich so gut aufgezogen wie sie nur konnten!
„Entschuldigung Frau Aksoy aber im Gegensatz zu Ihnen haben meine Eltern mich sehr gut erzogen.", sagte ich mit lauter und energischer Stimme, doch schrie sie nicht an. Entsetzt sah sie mich an.
„Wie bitte? Du verdammtes Gör! Na los geh! Git! Gözüm görmesin seni! Terbiyesiz!", schrie sie hysterisch. Ich nickte und verschwand mit schnellen und wütenden Schritten.
(Geh! Mein Auge soll dich nicht sehen! Respektlose!)Die erste Begegnung zwischen Kenans Mutter und Seren.
Doch nicht so einfach. Rein gar nichts wird einfach Hahaha
7/10
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ALL I HATE
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft ] HIER 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] Es ist Hass auf den ersten Blick, als Seren und Kenan geg...