Es könnte ja tatsächlich Vorteile haben, wenn die Freundin, die Freundin des Bruders war. Super!
~
Lara, Alina und ich betraten diskutierend die Universität und schon stießen wir auf Emin, der wie immer einen Kaffee trank.
Auch er wurde Teil der Diskussion über einen Mantel und ich knipste mich aus dem Gespräch raus.Kenan und ich hatten seit Samstag nicht gesprochen und ich war unglaublich neugierig. War Korays Notfall vielleicht wirklich ein Notfall und Kenan konnte nicht kommen oder antworten? Ich schüttelte den Kopf und massierte meine Schläfen.
Zwei Tage war unser Horrordate nun her. Mein erstes Date mit Kenan war also ein Misserfolg. Nicht einmal eine Umarmung war drinnen oder überhaupt ein normales Gespräch.
Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, da sah ich Lewis mit Lucas hochgehen.
Wir hatten gleich noch eine Vorlesung und ein Seminar, dann war ich für heute auch wieder durch.Schon war meine Vorlesung vorbei und ich verließ mit Lewis den Hörsaal. Ich hatte ihm alles vom Date erzählt und er meinte, Kenan wollte seinen Arm um mich legen, doch ich Idioten hatte es nicht gecheckt und mich vorgelehnt.
„Ihr beide habt euch ja mal mega verstellt.", stellte er fest. Ich nickte.
„Ja. Ja das haben wir, aber ich weiß nicht. Ich konnte es nicht abstellen.", gab ich frustriert von mir. Er drückte den Knopf und schon gingen die Türen des Aufzuges auf.
Wir gingen hinein und fuhren runter.„Ist normal. Mach dir keinen Kopf das legt sich bestimmt.", versuchte er mich aufzumuntern. Ich zuckte mit den Schultern und wir stiegen aus. Er ging nach rechts, doch ich musste nach links.
„Ich gehe Kenan helfen. Er muss ja immer noch die Bibliothek aufräumen.", berichtete ich ihm. Lewis winkte mir noch wie ein Matrose zu und ging. Ich schlenderte umher und sah Serdar am Automaten stehen.
Er nahm sich eine Tüte Gummibärchen und einen Schokoladenriegel raus. Als er umdrehen wollte um zu gehen sah er mich und blieb auch sofort wieder stehen. Er lächelte und ich ging schon auf ihn zu.„Hey, wie geht's dir so?", fragte er und ich zuckte mit den Schultern.
„Ganz gut und dir?", fragte er zurück und öffnete die Gummibärchen. Er hielt sie mir hin, doch ich lehnte dankend ab.
„Ich würde dir auch den Riegel anbieten, aber der gehört Alissa.", rechtfertigte er sich und lachte leicht.
„Kein Problem.", winkte ich ab und wir gingen zusammen ein Stück. Jegliche Nervosität war weg. Serdar sah trotzdem sehr attraktiv aus und ich mochte ihn, aber das wars auch. Keine Anziehung vorhanden.
Ohne es wirklich zu merken lächelte ich vor mich hin.„Wieso lächelst du?", fragte er schon und ich stellte es ein. Amüsiert sah er mich an.
„Ach nur so.", winkte ich ab und blieb vor der Bibliothek stehen,„Ich verabschiede mich dann von dir. Grüß Alissa von mir, das wird sie sicher freuen." Serdar lachte kurz und nickte. Er verabschiedete sich und ich betrat die Bibliothek.
Alles war mit einem Mal so ruhig.
Leise sah ich zwischen den Regalen hin und her bis ich dann letztlich Kenan entdeckte, der Bücher ordentlich in die Regale schob.„Hey!", erschreckte ich ihn und e zuckte kurz auf. Sofort bildete sich ein Lächeln als er mich sah und dieses Mal zog er mich in die Arme ohne darauf zu achten was ich tat. Sofort erwiderte ich die Umarmung und genoss sie. Für immer wollte ich so bleiben.
Aber das konnte ich nicht, also ließen wir uns los und er legte auch das letzte Buch hinein.
„Brauchst du Hilfe?", fragte ich ihn. Er sah umher und schüttelte den Kopf.
„Eigentlich nicht. Ich bin jetzt gleich fertig, dann könnten wir ja vielleicht was zusammen essen.", schlug er vor. Ich nickte strahlend.
„Klingt nach einem guten Plan. Trotzdem helfe ich dir.", blieb ich stur und griff nach einigen Büchern, die letztlich zu schwer waren und mir alle runterfielen.
Peinlich berührt sah ich vor mich und dann zu Kenan, der sich seufzend bückte und alles aufhob.„Warte ich helfe dir.", beschloss ich erneut und kniete mich viel zu schnell hin und schlug unsere Köpfe gegeneinander. Schmerzerfüllt hielten wir die Stelle und ich kniff ein Auge zu und sah mit dem anderem zu Kenan, dessen Kiefermuskel zuckte.
Er wurde wütend.„Tut mir echt leid. Ich wollte doch bloß-..", entschuldigte ich mich und wollte die Bücher aufsammeln und trat dabei ein Schritt vor. Mein Schritt nach vorne ging auf seine Hand und er hielt seinen Schrei zurück. Sofort zog ich mein Fuß zurück.
„Oh sor-..", wollte ich mich entschuldigen, doch konnte mein Gleichgewicht nicht halten und fiel auf meinen Hintern, dabei holte ich mit meinem Bein aus und schlug mit meinem Fuß gegen Kenans Kinn.
Er fiel fast zurück und legte seine Hand auf seinen Kinn.Erschrocken hielt ich meine Hände vor meinen Mund. Wie konnte mir das passieren? Das war wieder ein einzigartiges Level von Tollpatschigkeit.
„Kenan ich.. es tut mir schrecklich-..", wollte ich mich auch wieder entschuldigen und krabbelte zu ihm. Er hob seine Hand, dass ich nicht näher kommen sollte.
„Wehe du entschuldigst dich wieder.", knurrte er. Er öffnete langsam seine Augen und sah mich wütend an.
„Es war doch keine Absicht! Heul mal nicht so rum!", fauchte ich. Er runzelte die Stirn.
„Was? Es hat noch gefehlt, dass du mich jetzt umbringst!", keifte er mich an und mit jeder Sekunde fühlte ich mich befreiter.
„Da war ich kurz davor, aber ich habe noch so viel Menschlichkeit in mir, dass ich dich doch leben lasse.", keifte auch ich ihn an.
„Ja dieses bisschen Menschlichkeit ist auch das einzige was du besitzt. Mehr ist da nicht!", fauchte er. Ich funkelte ihn wütend an und er mich. Ich hasste diesen Jungen manchmal so unglaublich sehr! Argh!
Mit einem Mal fingen wir beide an zu lachen.
Na endlich! Wir waren wieder im Normalzustand.
Kenan stand auf und reichte mir seine Hand, dass ich ebenfalls aufstand.„Endlich!", gab auch er befreit von sich,„Was war das am Samstag?" Erleichtert davon, dass auch er es komisch fand nickte ich hastig.
„Ich habe keine Ahnung! Das war mir alles so unangenehm und es fühlte sich einfach so falsch und unecht an.", sagte ich und er stimmte mir vollkommen zu. Wir räumten die Bücher wieder auf den Wagen.
„Ich dachte ehrlich du wolltest in dieses Museum deswegen bin ich noch länger geblieben. Ich musste die ganze Zeit gähnen, aber wenn du mich angesehen hast, dann habe ich so getan als wäre ich interessiert.", erzählte er. Ich lachte.
„Als du fragtest ob ich Essen gehen wollte habe ich Nein gesagt obwohl ich so großen Hunger hatte!", beichtete ich und er rollte den Bücherwagen an die Seite.
„Dann lass uns jetzt wundervoll essen gehen.", beschloss er und legte seinen Arm ganz lässig um meine Schulter,„In einer Fastfoodkette!" Meine Augen leuchteten auf.
„Oh ja bitte!", stimmte ich glücklich zu. Er gab mir einen Kuss auf die Schläfe und es fühlte sich an als umarmte jemand mein Herz.
Dieser Kuss war der wunderschönste überhaupt.
Wir gingen weiter und steuerten schön aus der Bibliothek.„Aber warte.. Du musst das noch machen.", stellte ich fest. Er winkte ab.
„Pff.. Ich bin bald ihr Chef sie kann mir gar nichts sagen.", war er ganz der alte Kenan.
Nein. Er war mein Kenan. Sofort blieb ich stehen und sah ihn ernst an.„Kenan was sind wir?", fragte ich grade hinaus,„Wir haben ja gesehen, dass es so nicht klappt." Er überlegte und stellte sich vor mich.
„Wir sind.. Kenan und Seren.", beschloss er und nickte nochmal,„Ja. Das steht uns. Streitereien und Sticheleien. Das ist unser Ding und keine Dates."
Er hatte vollkommen recht. Es machte uns bloß Druck.„Kenan und Seren.", wiederholte ich leise und er legte seine Hände um meine Wangen um meinen Kopf hochzuziehen, dass ich ihn ansah. Er lächelte mich an und gab mir einen federleichten Kuss auf die Nasenspitze, weshalb ich kindlich kicherte.
„Kenan und Seren."
DU LIEST GERADE
ALL I HATE
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft ] HIER 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] Es ist Hass auf den ersten Blick, als Seren und Kenan geg...