87|Mitternachtsgespräche

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„Baran weiß-..", wollte sie laut sagen, doch stoppte, sah zu Kenan und näherte sich meinem Ohr um zu flüstern,„Er weiß, dass Kenan hier ist und will, dass wir sofort zurückfliegen."

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„Baran versprochen!", versuchte ich ihn weiterhin zu überreden,„Versprochen ich halte mich von ihm fern!" Ich sah zu Alina, die nervös auf dem Bett saß und mich beobachtete. Sie hatte mit Erkan telefoniert um ihn zu überreden, dass er Baran überreden sollte.
Doch er sagte bloß, dass Baran vor Wut kochte und kurz davor war selbst hierher zu fliegen um uns abzuholen.

»Alter Seren nein! Der Typ ist im selben Hotel wie du und ich soll hier ruhig bleiben?«, fauchte er. Ich seufzte und schlug mir gegen die Stirn. Erst drei Tage! Drei Tage und schon lief alles außer Ruder. Mir fiel plötzlich etwas ein und ich sah sofort auf.

„Woher weißt du das überhaupt?", fragte ich ihn. Er seufzte genervt aus und ich sah Alina niedergeschlagen an. Wir müssten zurückfliegen.

»Das ist scheißegal!«, fauchte er, doch als ich nicht mehr antwortete seufzte er erneut und brachte ein wütendes Stöhnen von sich,»Alissa hat es gesagt.« Ich ballte eine Faust und schloss meine Augen. Dieses Mädchen ruinierte doch alles! Was war ihr verdammtes Problem mit mir? Wieso ließ sie mich nicht einfach in Ruhe? Ich öffnete meine Augen und Alina rückte etwas vor, um eine Antwort zu erhalten.

»Seren ihr werdet zurückkommen. Ist mir scheißegal wie viel es kostet, ob ihr gerade könnt oder es schaffen könntet. Der nächstes Flug wird genommen!«, befahl Baran. Ich spannte meinen Kiefer an. Plötzlich klopfte es an der Zimmertür. Alina machte Handzeichen, dass sie aufmachen würde. Ich drehte um und ging auf den Balkon. Ich lehnte mich an das Geländer.

„Baran bitte. Du weißt doch wie viel uns dieser Urlaub bedeutet und jetzt willst du mir das ruinieren nur wegen Kenan? Ich rede nicht mit ihm, das schwöre ich dir. Ich gehe ihm aus dem Weg und gut ist. Noch fünf Nächte, bitte. Ich habe doch nicht immer die Zeit dafür mit ihr hier zu sein.", versuchte ich ihn zu überreden. Er seufzte.

»Man Seren.. Du musst mir versprechen, dass-..«, wollte er gerade aufgeben, doch mir wurde plötzlich das Telefon aus der Hand gerissen. Ich sah sofort nach rechts und mein Blick glitt hoch zu Kenan, der mein Telefon an sein Ohr führte. Scheiße nein! Scheiße!

„Baran lass die Mädchen doch in Ruhe! Die wollen Urlaub machen und du kommst wie ein Bastard um die Ecke und willst sie zurück nach Deutschland holen. Wenn's dir passt, dann halte ich mich von ihr fern tamam? Brauchst jetzt aber nicht auf großer Bruder tun. Das Seren dir am Arsch vorbei geht sieht doch jeder Blinde. Außerdem weiß ich doch wie du über sie geredet hast! Bevor sie auf der Uni war waren wir cool und du hast dich immer über sie aufgeregt, jetzt tu nicht so!", sprach er und legte auf. Er drückte mir mein Telefon in die Hand und sah mich zornig an. Seine Augenbrauen zusammengezogen und Kiefermuskeln angespannt. Ich sah ihn entsetzt an und meine Augen waren weit aufgerissen. Was hatte er getan? Ich schupste ihn und donnerte mein Telefon auf den kleinen Tisch.
(Okay?)

„Bist du komplett bescheuert?", schrie ich ihn an. Mein Telefon klingelte erneut, doch das kümmerte mich gerade wenig. Kenan sah mich entsetzt an und leckte über seine Lippe. Ich schupste ihn ein zweites Mal. Er hatte alles ruiniert! Während ich sagte er wäre nicht bei mir, kam er.

„Du bist doch krank! Ich wollte dir gerade helfen!", keifte er und kam auf mich zu. Ich blieb furchtlos stehen und sah in seine karamellbraunen Augen.
Sie schienen schon orange. Sofort verwarf ich die Gedanken an seine Augen und setzte wieder meinen wütenden Blick auf. Er hatte es ruiniert!

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