131|alles wieder beim Alten?

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Sollte ich es zulassen?

~

Ohne sie anzusehen deutete ich ihr, dass sie sich setzen sollte was sie auch sofort tat. Ich setzte mich gegenüber an den Tisch und sah auf meine Hände.

„Seren ich-..", fing Alina sofort an, doch stoppte als ich sie ansah.
Sie senkte ihren Kopf und spielte mit ihren Fingern.

„Du bist meine beste Freundin.", fing ich an,„Du bist wie eine Schwester für mich und das wird sich niemals ändern, dass ich dich liebe." Sie biss sich auf die Lippe und hinderte sich daran zu weinen. Trotzdem wollte ich erstmal nicht wie früher werden.

„Aber du hast mich so unglaublich verraten.", fügte ich hinzu und sie nickte langsam,„Mal davon abgesehen, dass du eine Beziehung mit meinem Bruder führst.. Du hast mich angelogen Alina. Tagelang! Mir immer wieder ins Gesicht gesehen und gelogen. Ihr habt euch über mich lustig gemacht."
Sie schüttelte sofort den Kopf.

„Nein! Nein haben wir nicht. Ich.. Es tut mir so unglaublich leid ich habe versucht es zu verdrängen! Wirklich. So lange habe ich es immer zurückgehalten und versucht ihn nicht so anzusehen.", übernahm sie das Wort und legte ihre Hände über den Tisch auf meine,„Mir war doch bewusst wie glücklich du warst, dass wir uns alle so gut verstanden und das auch bloß wie Geschwister. Wer wusste das schon nicht? Du hast immer davon geredet und.. verdammt es tut mir leid. Hätte ich es ändern können, dann würde ich es tun, aber es geht nicht. Ich konnte meine Gefühle nicht verstecken."

Ich sah auf unsere Hände.
Die Freundschaftsarmbänder aus Spanien. Ich wusste nicht ob es mich wütender machen sollte, dass sie mich zu dem Zeitpunkt anlog oder glücklich, dass keiner von uns beiden die auszog oder verlor.

„Wie lange schon?", fragte ich sie und sah in ihre roten Augen,„Wie lange liebst du ihn schon?" Sie senkte ihren Blick und sah auf unsere Hände. Die Antwort dauerte mir zu lange. Sie konnte es nicht sagen und das störte mich. Ich wollte keine Geheimnisse mehr.

„Seit vier Jahren.", flüsterte sie. Sofort zog ich meine Hände weg und sprang auf. „Was?" Sie sah ängstlich zu mir auf und stand ebenfalls auf. Seit vier Jahren liebte sie ihn schon?

„Seren bitte setz dich. Bitte.", flehte sie mich an. Ich fuhr mir über meine Haare. Es machte mich auch so unglaublich traurig. Während ich dachte wir hätten keine Geheimnisse und würden uns alles erzählen dachte sie nicht so. Wie wirkte ich auf sie, dass sie es mir nicht erzählen konnte?

„Vier Jahre und du konntest mir nicht einmal sagen, dass du ihn liebst?", rief ich ihr hysterisch entgegen. Sie sah mich flehend an und ich setzte mich mit einem tiefen Seufzer. Ich stützte meinen Kopf an meinen Händen ab und sah auf den Tisch dabei schüttelte ich den Kopf. Vier ganze Jahre lang hatte sie schon Gefühle, doch hatte mir nie von diesen erzählt. Wieso verdammt? Wieso?

„Wieso hast du mir das nie gesagt?", fragte ich und sah zu ihr auf. Sie setzte sich ebenfalls und sah zog ihren Ärmel über ihre Hände.

„I-Ich hatte Angst. Ich hatte Angst du würdest mich hassen, wenn du es wüsstest.", beichtete sie.

„Ist es jetzt anders?", fragte ich und mir war bewusst, dass ich ihr somit sagen würde, dass ich sie hasste und verletzen würde. Das wollte ich auch. Ich wollte sie verletzen. Alina sah mich enttäuscht an, doch raffte sich sofort und schüttelte den Kopf dabei senkte sie ihren Blick wieder.

„Nein.", flüsterte sie und biss sich wieder auf die Lippe. Ich fuhr mir wieder durch meine Haare und sah durch die Universität.
In unserer Nähe befanden sich keine Studenten was mir nur recht war. Was sollte ich jetzt sagen? Na toll. Gestern Abend dachte ich alles wäre nun klar in meinem Kopf, doch jetzt hatte ich keine Ahnung mehr.

ALL I HATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt