83|Anspruch auf sie erheben

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„Hier du Spanier.", brach Emin in meine Gedanken hinein und reichte mir mein Telefon,„Gracias." Ich nickte dem Mann dankend zu und wir machten uns auf den Weg zum Strand und den heißen Frauen.
(Danke.)

~

Verschlafen setzte ich mich an den Tisch. Selbst hier in Spanien brachte Emin Kaffee. Anstatt etwas fruchthaltiges oder klares Wasser brachte er diesen Mist.

„Kenan Bruder. Lass jedes Mal hierher kommen. Selbst am Wochenende.", sagte Emin und nahm seine Gabel in die Hand,„Auch wenn es bloß für paar Stunden sein würde." Ich lachte kurz auf und fing an zu frühstücken.

„Wieso? Ist die sofort auf dich eingegangen?", fragte ich. Er sah mich verblüfft an und sah staunend umher. Anscheinend ja.

„Auf was noch eingegangen? Weißt du was die sagt?", fing er an zu erzählen und ich schüttelte belustigt den Kopf,„Ich will nichts festes. Wenn wir etwas erleben sollten, dann sollte es auch bloß für den Moment sein. Kannst dir dann ja vorstellen, dass ich alles mögliche gemacht habe." Ich sah ihn erstaunt an und runzelte die Stirn. Und ich Idiot hatte die Rothaarige neben mir ignoriert. Wer weiß auf was sie alles eingegangen wäre, wenn eine Brünette schon so war. Mein Glück eben.

„Aber Bruder zum Glück hast du nicht die Rothaarige genommen.", sagte er und aß weiter,„Die ist noch siebzehn." Ich sah ihn nun wirklich verblüfft an und dachte wirklich einmal im Leben ich hätte Glück gehabt. Zum Glück hatte ich sie ignoriert!
Locker hätte die mich noch gezwungen eine Beziehung einzugehen oder sie würde es weitererzählen. Nicht, dass mich das beängstigen würde.
Sowas brauchte ich nicht.

„Lass später zum Pool.", entschied Emin. Das war keine Frage sondern eine Aussage. Egal was ich nun tun würde er würde dorthin wollen. Er hatte Erfolg am Strand und wie es schien war das Hotel vollgebucht. Da musste es doch bestimmt mindestens zwei hübsche Frauen für uns beide geben.
Ich zuckte bloß mit den Achseln und aß weiter.

Als wir fertig waren gingen wir hoch in unser Zimmer und zogen uns um. Emin schlief offiziell auf dem Sofa. Dieses Bett war mega gemütlich und ich bereute es keine Sekunde ihn nicht darauf eingeladen zu haben. So eine Matratze konnte und wollte ich nicht teilen. Mit niemandem.
Wir redeten noch darüber, was wir die nächsten Tage hier machen würden und fuhren hinunter zum Schwimmbecken.

„Ey das wird so geil! Ich kann die restlichen Tage und Frauen kaum erwarten.", war Emin mehr als nur glücklich. Er hatte wohl tatsächlich alles mögliche mit dem armen Mädchen gemacht. Sie tat mir ja schon fast leid, wie er sich freute.
Wer weiß was sich alles in ihm staute.
Mehr Gedanken daran wollte ich nicht verschwenden.

Wir gingen durch den Durchgang zum Schwimmbeckenbereich. Ich sah hoch und eine Frau sprang in das Schwimmbecken. Eine andere stand mit dem Rücken zu uns und hatte ihre Arme nach vorne verschränkt. Emin legte seine Hand sofort vor mich und wir beide analysierten ihren Körper, vor allem ihren Hintern, da ihre langen hellbraunen Haare ihren Rücken hauptsächlich verdeckten.

„Ich erhebe Anspruch auf die.", flüsterte er mir zu. Ich musterte ihren Arsch immer mehr in diesem weißen Bikini. Hoffentlich war sie vorne genauso schön wie ihr Hinterteil. Ich sah wieder hoch zu ihren Haaren. Wellig und Hellbraun. Warte.
Wellig? Hellbraun? Knackiger Arsch?

„Emin warte mal..", flüsterte ich zurück und ging ein Schritt vor. Das konnte nicht wahr sein. Das war nicht wahr! Hatte ich mich doch nicht verhört als der Mann ihren Nachnamen sagte?

„Seren!", rief ich. Das Mädchen in dem weißen Bikini drehte sich augenblicklich um. Wie in Zeitlupe, auch noch. Das konnte jetzt doch ernsthaft nicht wahr sein. Ihre welligen Haare wehten im Wind und sie kniff ihre Augen etwas zusammen, während sie zu uns sah.
Das andere Mädchen im Wasser tauchte auf und strich ihre Haare zurück. Alina. Sie kam elegant aus dem Wasser und stellte sich neben Seren.

„Boah..", gab Emin fasziniert von sich. Ich brachte keinen Ton raus. Fuck! Die beiden hatten einen hammer Körper!
Meine Augen waren doch hauptsächlich an Serens Körper interessiert. Sie suchten jede Stelle ab als müsste ich mir ihren Körper einprägen.
Wieso musste sie bloß Seren sein? Es war doch Verschwendung, ihr diesen Körper zu geben!

„Kenan?", rief sie entsetzt. Ich fasste mich wieder und schlug Emins Hand von meiner Brust. Da war sie. Selbst hier in Barcelona konnte ich ihr nicht aus dem Weg gehen!
Wieso schaffte ich es nicht?

Seren

Da stand er. Mit Haut und Haar. Er und Emin starrten Alina und mich mit riesigen Augen an während ich meine Augen bloß zu Schlitzen kniff, weil die Sonne in mein Gesicht schien. Dabei lag sie hinter mir, doch es spiegelte sich auf den Fenstern der Zimmer.

„Ich gebe mir das jetzt nicht. Mir wird kalt.", sagte Alina und ging auf unsere Plätze zu. Ich schüttelte den Kopf und drehte um. Nein, das war er bestimmt nicht. Ich bildete mir das nur ein. Sofort ging ich auf unsere Liegen zu und setzte mich ohne noch einmal dorthin zu sehen.

„Alina bitte sag mir, die beiden Männer dort ähneln Kenan und Emin bloß.", flüsterte ich ihr flehend zu. Sie strich mit dem Handtuch über ihren Bauch und sah auffällig zu ihnen. Ich streckte meine Hand nach ihr, doch senkte sie auch sofort. Sie sollte doch nicht so offensichtlich schauen!

„Nope. Da stehen tatsächlich die Originalen.", versicherte sie mir und lehnte sich zurück,„Ich werde mich jetzt schön sonnen. Wenn du und Kenan vorhabt zu streiten, bitte begebt euch nicht in meiner Reichweite." Sie schloss ihre Augen und atmete tief ein. Ich sah wieder dorthin. Sie kamen ganz langsam auf uns zu.
Anscheinend nahmen sie das auch nicht wahr.

„Was ein Zufall.", sagte Emin erfreut und sah uns beide abwechselnd an, doch verweilte auf mir, da Alina sich nicht die Mühe machte, ihre Augen zu öffnen.

„Ein mieser Zufall..", murmelte ich. Vorsichtig sah ich zu ihnen auf. Kenans Augen lagen auf meinem Körper. Er schien gar nicht hier zu sein. Sofort griff ich nach meinem Handtuch und warf es auf ihn.

„Was glotzt du so?", keifte ich und er fasste sich. Enttäuscht schüttelte er den Kopf und hielt mein Handtuch fest. Was enttäuschte ihn denn jetzt? Was man? Was?

„Wieso musste man so einer Stimme so einen Körper geben?", redete er vor sich hin und schloss deprimiert seine Augen,„Das war doch Verschwendung. Kein Typ würde sich das freiwillig geben mit so einer Nervensäge." Ich suchte mehr um es auf ihn zu werfen, doch wurde nicht ganz fündig.

„Ich habe gesagt, wenn ihr streiten wollt, dann sucht euch ein Platz, alleine.", wiederholte Alina. Ich sah zu ihr und dann wieder zu ihm.

„Wieso nur? Wieso du?", regte er sich immer mehr auf. Ich griff nach dem Handtuch hinter Alina, die fast von der Liege fiel. Sofort stand ich auf und fing an Kenan damit zu schlagen. Er zuckte zurück und rannte vor mir weg während ich ihm hinterherrannte und weiterhin mit dem Handtuch schlug.

„Gelsene! Hadi gel! Bedenime bak. Bir daha baksana!", rief ich ihm hinterher, doch er lachte bloß auf. Dieser Mann!
(Komm doch! Los komm! Schau meinen Körper an. Schau doch noch einmal!)

Zusammen Urlaub ab sofort.
Vier Tage dann jetzt noch.
Ich will jetzt auch nach Spanien, Schule ist mir zu stressig, dabei komme ich gerade von der Abschlussfahrt wieder. 🙄😂

ALL I HATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt