142|noch ein Abschiedskuss

7.3K 355 542
                                    

Kenan zog mich am Kinn, dass ich ihn ansah und drückte seine Lippen auf meine. Er legte seine Hand auf meine Taille um mich näher an sich zu ziehen. Ich sah ihn mit riesigen Augen an.
...Was?

~

Hektisch versuchte ich ihn von mir loszureißen, aber er hielt meine Hand fest und drückte sie runter. Was? Oh mein Gott träumte ich? Aber seine Lippen waren auch so weich. Arschkalt waren sie auch, denn er kam grade aus dem Sturm, der draußen tobte.
Ich zog meinen Kopf etwas zurück und somit nahm ich meine Lippen von seinen.
Er öffnete seine Augen, doch war mir noch unglaublich nah. Es waren bloß Millimeter zwischen uns.

„Ich..", flüsterte er und sah wieder auf meine Lippen. Ich schluckte und sah auf seine.
Meine Neugier war groß.
Wie küsste er?
Unsere Lippen lagen bloß aufeinander, das wars. Ich sah wieder in seine Augen und er sah mich an. Er wusste nicht was er sagen sollte.

„Ich sollte-..", sprach er wieder und wollte mich loslassen, doch ich zog ihn sofort wieder zu mir und küsste ihn. Dieses Mal bewegten wir unsere Lippen im selben Takt und wir traten einige Schritte zurück.
Dabei stieß meine kleine Topfpflanze auf den Boden, doch das war mir egal. Er drückte mich gegen die Wand und ich zog an seinem Pullover und er drückte mich mehr an sich. Seine nassen Haarspitzen berührten meine Stirn und ich bekam enorme Gänsehaut. Ich vergaß jegliche Gedanken daran wer wir waren, wo wir waren und das zwischen uns doch eigentlich nichts lief.
Bloß dieser Kuss. In meinem Kopf war bloß dieser Kuss.

Meine Hand wanderte zu seinem Arm, welches fest um meine Taille war. Seine andere Hand legte er auf meine Wange und küsste mich immer leidenschaftlicher.
Er war so zärtlich.
Mein Herz klopfte dreifach so schnell wie sonst und ich war mir sicher, jetzt starb ich. Meine Beine fühlten sich taub an und es existierte nichts mehr außer er und ich.
Bloß Kenan und ich.

Er löste sich kurz von mir und wir atmeten hektisch ein und aus.
Ich küsste ihn. Er küsste mich.
Küssten wir uns auch so im Klub?

Ich sah langsam in seine Augen auf, die mich leuchtend ansahen. Ehe jemand von uns wieder etwas sagen konnte küsste er mich wieder. Dieses Mal etwas aufdringlicher, aber dennoch behutsam.
Ich merkte es nicht ganz, aber ich drückte mehr um seinen Arm und er zog mich mit seiner Hand an der Wange näher an sich, dabei ging es doch nicht noch näher. Ich ging immer mehr auf Zehenspitzen, da er so unglaublich groß war. Stützend zog er mich mit hoch und ich legte meine Hände um seinen nassen Hals.

Plötzlich ertönte ein Klopfen und sofort schreckte ich zurück und erwachte. Nein.
Das war nicht richtig. Kenan senkte seinen Kopf und schluckte. Ich sah zu meiner Zimmertür. Die Türklinke ging runter, doch wir rührten uns nicht. Besser gesagt entfernten uns nicht voneinander.

„Seren? Bist du noch wach?", sprach Baran von der anderen Seite,„Mein Ladegerät ist kaputt. Gib mal deins." Ich riss meine Augen auf und sah wieder zu Kenan, der angeschwollene Lippen hatte.
Bestimmt hatte ich ebenfalls welche.

Ich stellte mich wieder richtig hin und ging an ihm vorbei in mein Zimmer. Ich drehte mich im Kreis und sah ihn wieder an. Verlegen kratzte er sich am Nacken und es klopfte erneut.

„Schläfst du noch?", flüsterte Baran gegen die Tür,„Aber dein Licht ist doch an." Ich sah panisch umher.

„Du musst gehen! Schnell!", flüsterte ich hektisch und ging auf meinen Balkon zu. Kenan ging langsam zu mir, doch blieb genau vor mir stehen. Er sah mich intensiv an.
Mein Herz hörte nicht auf so schnell zu klopfen und ich umklammerte die Tür mehr.

„Los Kenan geh! Bitte! Er darf dich hier nicht sehen.", flehte ich ihn leise an und zerrte ihn am Arm raus. Er zog seine Kapuze wieder hoch und setzte ein charmantes Grinsen auf.
Er sah aus wie ein Verbrecher, ein heißer Verbrecher.

„Krieg ich wenigstens einen Abschiedskuss?", fragte er leise schmunzelnd und trat zurück. Entsetzt und peinlich berührt sah ich ihn an.

„Başlatçam senin Öpücüğüne!", fauchte ich leise und drückte ihn mehr raus.
(Ich gib dir gleich einen Kuss/Ich fang gleich an mit deinem Kuss!)

Er lachte leise auf und drehte sich um. Es klopfte erneut, doch ich ignorierte es und sah Kenan unter dem Regen an. Bloß in einem einfachen Pullover.

„Warte!", flüsterte ich und rannte zu meinem Kleiderschrank. Kenan steckte seinen Kopf durch die Tür und sah mich erwartungsvoll an. Ich reichte ihm einen Regenschirm.

„Was ist das?", fragte er und sah verwirrt darauf. Ich streckte ihm das weiter vor. „Ein Regenschirm." Er verdrehte seine Augen und nahm es entgegen.

„Na los jetzt geh!", hetzte ich ihn wieder. Er stieg über das Geländer und sah mich nochmal an. Er lächelte auf was mich ebenfalls zum Lächeln brachte und sprang. Ich blieb noch für einige Sekunden so stehen und sah verträumt in den Regen bis es donnerte und ich mich fasste.

„Seren ignorier mich nicht, dein Licht ist noch an!", fauchte Baran. Ich schloss schnell die Balkontür und eilte zur Zimmertür um sie aufzuschließen. Baran kam hinein und steuerte direkte auf mein Ladegerät zu.

„Wieso öffnest du nicht die Tür?", fragte er und nahm es von der Steckdose.

„I-Ich.. bin grade kurz eingenickt.", log ich und kratzte mich am Nacken.
Wir hatten uns geküsst. Richtig geküsst. Ich biss mir auf die Lippe und lächelte auf.
Baran stellte sich vor mich und er griff nach meinem Pullover.

„Wieso ist der nass?", fragte er und sein Blick wanderte auf die Jogginghose,„Das ist doch meine Jogginghose! Es nervt mich ja schon, dass du meine Oberteile nimmst, aber wieso meine Hosen?" Ich sah an mir hinunter. Alles ging hinunter. Die Jogginghose war zu groß und der Pullover ebenfalls.

„Ich war kurz auf dem Balkon deswegen.", umging ich die Aussage zu seiner Jogginghose. Er runzelte die Stirn und legte seinen Kopf schief.

„Ich dachte du bist eingenickt.", erinnerte er mich. Mein Herz machte einen dumpfen Schlag und ich sah hilfesuchend umher.

„Bin ich auch. Also erstmal war ich auf dem Balkon und dann habe ich mich gesetzt um weiterzulernen, aber bin dann eingenickt.", erfand ich eine Geschichte und nickte nochmal,„Ja. So war das." Er sah mich nicht überzeugt an, doch hob mein Ladegerät in seiner Hand hoch.

„Brauchst du den?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf.

„Jetzt nicht. Kauf dir morgen einen neuen.", sagte ich. Er nickte und verschwand. Ich stieß die Tür zu und räumte alles zusammen und lachte mich Bettfertig. Lernen könnte ich jetzt sowieso nicht mehr.
Meine Gedanken kreisten nur um diesen Kuss.
Ich schmiss mich in mein Bett und sah hoch zur Decke.
Diesen Kuss bereute ich auf gar keinen Fall! Mein Herz klopfte so schnell und ich konnte meinen Gedanken nicht kontrollieren. Sie kreisten einzig und allein um diesen Mann.

In einer Sache waren meine Gedanken sich aber einig:
-Kenan küsste unglaublich gut.

Wie geht es denn jetzt weiter?
Kommen die zusammen und alles ist gut? 🤐🤪🤪
Habe ich schon gesagt, dass dieses Buch im März endet? Also März im Buch. Sie sind nun Mitte Dezember und Anfang März it's over. 🤔🤔

ALL I HATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt