„Musst du nicht. Ihr könnt euch doch so oder so nicht leiden, sowie ihr meint, dann musst du ja nichts erklären.", meinte er andererseits. Sie beide hatten recht. Ich hätte auch gerne eine Antwort darauf, wenn ich sie wäre, aber Serdar hatte Recht. Ich musste ihr rein gar nicht erklären, denn wir hassten uns doch so oder so.
~
Seren
Kräftig rührte ich den Teig um und hob die Schokoladentropfen unter.
Immer noch keine Antwort! Es war schon achtzehn Uhr und nichts!
Ich ließ es sein und holte die Keksformen hinaus.Baran kam in die Küche und steckte seinen Finger in meinen Teig. Als ich das sah schrie ich auf und schlug ihm das Blech auf den Kopf. Er zuckte zurück und hielt sich die Stelle.
„Du bist doch bescheuert!", fauchte er und verschwand auch sofort wieder. Ich knurrte bloß und nahm mir einen Löffel zur Hand um den Teig zu portionieren. Baran streckte seinen Kopf wieder durch die Tür und sah sich meinen wütenden Gesichtsausdruck an.
„Hm.. Du.. Du kochst vor Wut!", riss er wieder seine Scherze und verschwand wieder lachend.
„Gerizekalı..", murmelte ich und machte weiter. Ich legte die Häufchen auf mein Blech ehe ich sie zwischen meinen Händen presste und wieder darauflegte.
(Schwachkopf.)Er antwortete mir nicht. Es nervte mich! Was mich aber am allermeisten nervte war die Tatsache, dass es mich nervte. Es sollte mich doch nicht nerven.
Ich backte meine wunderschönen Kekse und holte einen tollen Kuchenständer hinaus um sie repräsentativ auf die Mitte des Esstisches zu legen. Ich stapelte meine Kekse und bastelte einen schönen Türmchen. Es sah nur zu perfekt aus.
Bis Baran plötzlich kam und einen Keks aus der Mitte nahm und schnell wegrannte. Ich kreischte auf, doch hatte keine Geduld um es nochmal aufzubauen. Somit schmiss ich das alles irgendwie zusammen und legte den Deckel darauf.Ich ging hoch in mein Zimmer und lernte noch eine halbe Stunde. Besser gesagt ich versuchte es, doch es gelang mir nicht. Mich nervte einfach alles! Selbst ich nervte mich mit meinem Nerven. Mir war zu heulen zumute, weil ich mich selbst hasste.
Und das alles begann mit einem dämlichen Alles-Gute-Text an Kenan.
Dreckskerl!Wer wusste schon, wie er sich nun daran erfreute mit dem Wissen, dass es mich so provozierte. Ich saß auf meinem Bett und sah starr geradeaus in den Spiegel meines Schminktisches. Mein Blick schweifte ab und ich sah auf die Shirts, die sich unter dem Tisch sammelten. Es war Kenans Shirt als wir am Stand waren und das andere mit seinem Bild. Ich sollte sie ihm zurückgeben.
Mit diesem Plan stand ich auf und wollte mein Bett verlassen, doch mein Telefon klingelte auf. Ich sah darauf und kletterte mein Bett wieder hoch und griff danach. Eine unbekannte Nummer. Sollte ich rangehen? Schließlich war sie unbekannt. Aber es könnte auch von der Bank kommen.
Somit nahm ich auch ab ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden.„Hallo?", sprach ich hinein und hörte einen tiefen Seufzer.
»Seren? Ich bin's.«, sagte Kenan. Mir war bewusst, dass es Kenan war. Allein weil er so ein Idiot war.
„Hey ich bin's. Du kennst meinen Namen ja. Wie geht es dir so?", fragte ich sarkastisch. Kenan schnaubte auf.
»Halt doch die Klappe!«, keifte er. Ich sah entsetzt durch den Raum.
„Du hast mich doch angerufen!", fauchte ich zurück und schon schossen mir alle möglichen Fragen in den Kopf,„Außerdem was ist das für eine Nummer? Was ich mit der alten?"
»Mein Telefon ist kaputt gegangen.«, antwortete er mir und es machte Klick. Alle meine Fragen wurden mit einem Mal beantwortet. Hatte er deswegen nicht reagiert? Hatte er meine Nachricht erst gar nicht gekommen?
Puh! Auch gut.„Ja toll. Was soll ich jetzt machen? Dir ein neues kaufen?", fragte ich und stand langsam von meinem Bett auf um meinen Freudentanz zu tanzen, den ich zuletzt tanzte als ich Barans Gespräch mit Erkan hörte, dass er es sich überlegte wegen dem Urlaub. Ich tanzte und sah glücklich umher.
Er wusste nichts von der Nachricht!
Mein Stolz war gerettet.»Ich wollte.. ehm.. Was hast du mir geschrieben?«, fragte er plötzlich. Abrupt hörte ich mit dem Tanzen auf und meine Mundwinkel sanken.
„Emin..", knurrte ich ganz leise.
»Was?«, fragte Kenan.
„Ich.. War nicht so wichtig.", winkte ich ab und nickte nochmal obwohl er mich nicht sehen konnte.
»Echt? Was war es denn?«, fragte er weiter. Ich setzte mich auf die Bettkante.
„Ist doch egal. War nicht wichtig fertig.", bleib ich bei meiner Antwort. Er seufzte.
»Alter.. Seren.. Was hast du denn geschrieben?«, verlangte er trotzdem eine vernünftige Antwort. Konnte ihm doch egal sein! Hätte er besser auf sein Telefon aufpassen sollen.
„Alles Gute. Ich habe dir bloß zum Geburtstag gratuliert.", benannte ich es und seufzte,„Mehr nicht." Er sagte nichts mehr. Ich zwirbelte meine Haare um meinen Finger und sah auf meine Knie.
„Hallo? Kenan?", sprach ich wieder ins Telefon und sah nach ob wir noch telefonierten.
»Du hast mir nur zum Geburtstag gratuliert?«, fragte er nochmal zum Verständnis nach.
„Ja. Was hast du denn erwartet?", lachte ich. Dabei war ich mir so unsicher und versuchte so sicher wie möglich rüber zu kommen.
»Ein Liebesgeständnis. Dass du davon erzählst wie sehr du mich vermisst hast als ich weg war.«, gab er ironisch von sich. Ich lachte spielerisch auf.
„Ganz sicher. Ich bin gestorben ohne dich! Das war das beste Wochenende überhaupt!", log ich beim letzteren Teil.
»Jaja..«, gab er nicht überzeugt von sich, doch schnaubte auf,»Und bei mir erst! Du willst gar nicht wissen was alles in Dortmund passiert ist!«
„Will ich auch gar nicht!", keifte ich hinein,„Wer weiß welche Mädchen du dort alles ausgenutzt hast!"
»Unglaublich viele! Das glaubst du kaum!«, fauchte er zurück.
„Schön!", rief ich und sprang vom Bett auf.
»Schön!«, äffte er mich nach. Ich stampfte auf der Stelle herum.
„Dann.. Tschüss!", beendete ich unser Telefonat.
»Tschüss! Speicher bloß nicht meine Nummer ein. Lösch die sogar!«, machte er mir Anweisungen. Ich legte auf und schmiss mein Telefon auf mein Bett.
So ein Idiot! Ich hasste ihn. Doch ich tanzte wieder meinen Freudentanz. Er hatte den Text gar nicht erst gelesen! Das war so unglaublich toll!Einerseits traurig, weil ich so viele Gedanken darin investiert hatte, doch letztlich hatte er es nicht gesehen und er konnte sich nicht überlegen fühlen.
Ich weiß nicht was ich schreiben soll Hahaha
Gute Nacht an euch alle und wirklich einmal ein ganz dickes, fettes Dankeschön fürs Lesen! Ihr seid wirklich unglaublich süß!
10/10 ❤️❤️
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ALL I HATE
Teen Fiction1. Teil: all I hate [ehemals voller Leidenschaft ] HIER 2. Teil: all I want [ehemals voller Hoffnung] 3. Teil: all I need [ehemals voller Sehnsucht] 4. Teil: all I love [ehemals voller Liebe] Es ist Hass auf den ersten Blick, als Seren und Kenan geg...