140|ihn verlieren

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„Erkan-..", sagte ich noch und wir sahen in den Raum. Alina an der Wand angelehnt und Baran sie am küssen. Erkan sah beide mit riesigen Augen an und ich sah zwischen ihm und den beiden hin und her.
Sie lösten sich mit dem Fallen von Erkans Büchern und sahen uns erschrocken an. Ich schlug mir auf die Stirn.
Fuck!

~

Alina strich ihre Haare zurück und griff nach ihrer Tasche, die auf dem Tisch lag. Baran sah nervös hin und her. Die beiden wirkten also genau wie zwei Schuldige während ich mit enormen Herzklopfen neben dem zukünftigen Mörder stand.

„W-..", gab Erkan verwirrt von sich, schloss seine Augen und hob seine Hand,„Ihr-.. Wann.." Ich sah von ihm zu ihnen. Alina biss sich auf die Lippe und sah mich nervös an. Er war erstaunlich ruhig sogar, wie ich dachte.
Baran sah uns Alina und mich an und ging ein Schritt vor.

„Bruder-..", sagte er und sofort riss Erkan seine Augen auf. Er hatte alles angespannt und schon schlug er Baran ins Gesicht. Genau das meinte ich.
Er fiel auf den Boden, da er es nicht erwartete. Alina und ich schreckten zurück und meine Hände legte ich vor meinen Mund.
Was sollte ich tun?

„Nenn mich nicht Bruder du Wichser!", brüllte Erkan ihn an und setzte sich auf ihn. Er schlug immer mehr auf ihn ein und Baran stöhnte schmerzerfüllt auf. Seine Nase blutete. Ich musste doch was tun können! Mein Bruder wurde vor meinen Augen geschlagen und ich unternahm nichts.

„Erkan hör auf!", rief ich und wollte zu ihnen, aber er würde mich bloß schubsen und ich würde mich verletzen, das nützte nichts.

„Abi!", rief Alina weinend und ging ein Schritt vor,„Hör auf bitte!" Sie wollte ihn von ihm runterziehen, doch Erkan holte aus und schupste sie. Alina war kurz davor hinzufallen, doch ich eilte schnell zu ihr und hielt sie fest.
(großer Bruder!)

„Wie.. kannst du.. es wagen.. meine.. Schwester.. anzufassen!", brüllte Erkan ihn an und schlug ihm nochmal ins Gesicht, dabei zog er ihn am Kragen näher,„Sie war doch auch für dich wie eine Schwester! Ich habe dich immer mit ihr alleine gelassen, weil ich dachte.. ich dachte.. Du Bastard!" Er brüllte nochmal auf und schlug ihm nochmal heftig ins Gesicht. Tränen sammelten sich in meinen Augen, auch, weil Baran sich nicht wehrte.
Er nahm es einfach hin.
Baran verstand wieso er so reagierte und ihm das antat, deswegen schlug er nicht zurück.

„Es tut mir.. leid Bruder, aber-..", kratze Baran heraus und hustete. Erkan brüllte nochmal auf und schlug immer weiter.

„Nenn mich nicht noch einmal Bruder!", brüllte er ihn wieder an,„Ich habe keinen Bruder mehr!" Er holte mit beiden Fäusten aus und schlug mehrmals neben Barans Kopf, der verbittert dort lag und Blut hustete. Erkan war frustriert. Sehr frustriert sogar.

„Aber ich liebe sie. Ich konnte es nicht ändern.", brachte Baran seinen Satz zu Ende. Erkan brüllte nochmal auf und schluchzte.

„Erkan bitte..", flehte Alina und kniete sich neben sie,„Bitte hör auf. Ich flehe dich an." Er blieb mit gesenktem Kopf auf ihm sitzen. Seine Fingerknöchel am bluten sowie Barans Nase und Mundwinkel.
Durch den Flur war ein Rennen wahrzunehmen und schon rannte Lara mit Kenan hinein.

„Alter!", gab Kenan schockiert von sich und riss Erkan sofort runter. Lara kniete sich auf die andere Seite von Alina und sie halfen Baran hoch. Alina strich sein Blut weg und umarmte ihn. Lara sah zu mir auf und ich sah mit wehleidigem Blick von ihr zu Erkan.

Er strich sich über sein Auge um die Träne sofort wegzuwischen. Verraten war genau das Wort was ihn grade beschrieb.
Wie er sich fühlte, das kannte ich nur zu gut.

„Bleib ruhig man.", versuchte Kenan ihn zu beruhigen und blockierte ihm den Weg zu Baran. Erkan sah verächtlich von den beiden zu mir. Ich sah ihn erstarrt an.

„Wusstest du das?", fragte er. Ich konnte ihn nicht anlügen. Meine Unterlippe bibberte und ich ging ein Schritt auf ihn zu.

„Erkan ich-..", wollte ich sagen und hielt seinen Arm fest. Er schlug meine Hand weg und drehte sich um.

„Krass..", murmelte er leise und verließ wütend den Raum. Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich sah zu Kenan, der mich bedrückt ansah.
Ich rannte hinaus Erkan hinterher.
Er strich immer wieder mit seiner Hand über sein Gesicht und ging aggressiv den Weg weiter.

„Erkan! Erkan bitte warte! Bitte! Ich flehe dich an bitte!", rief ich und rannte immer schneller. Ich erreichte ihn und legte meine Hand an seinen Rücken. Er drehte sich sofort um und ging dabei einige Schritte zurück.

„Erkan ich-.. ich kann das erklären. Ich wollte-..", fing ich an. Seine Augen waren rot, davon, dass er seine Tränen zurückhielt und alles war angespannt.

„Du hast es gewusst und mir nichts gesagt Seren!", keifte er mich an und hielt drohend seinen Zeigefinger hoch,„Ich dachte wir würden uns verstehen! Du warst und bist immer noch wie eine Schwester für mich! Ich dachte wir sagen uns alles? Bis heute hatten wir über alles geredet, selbst wenn du dich dafür schämtest. Damals auch mit Enes-.. Du hast zu allererst mit mir geredet!"
Mir lief eine Träne runter und ich streckte meine Hand nach ihm aus, doch er wich aus.

„Ich weiß. Du bist mir auch unglaublich wichtig und-.. und es tut mir so schrecklich leid, dass ich-..", stockte ich. Er griff nach meinen Armen und rüttelte mich.

„Du hast es mir verheimlicht!", schrie er mich an und ich wimmerte vor mich hin,„Ich hätte es niemals getan! All die Zeit hast du mich angelogen!" Ich brachte nichts über die Lippen. Es war nicht gelogen. Ich hatte ihn angelogen.

„Lass sie los!", ertönte Kenans Stimme und er zog mich aus Erkans Griffen. Ich sah mit verschwommenem Blick hoch und Kenan sah Erkan wütend an. Er hatte einen Arm um mich gelegt.

„Halt dich da raus Aksoy!", fauchte Erkan. Ich wusch über meine Wangen und Kenan behielt seine Hand um meine Schulter.

„Wenn du jemanden anschreien willst, dann tu es, aber nicht sie! Seren hat nichts falsch gemacht!", nahm er mich in Schutz,„Jetzt verpiss dich!" Erkan sah uns beide an. Ich sah ihn flehend an und öffnete meinen Mund um etwas zu sagen, doch er schüttelte enttäuscht den Kopf und ging.

Ich schluchzte und Kenan seufzte. Er legte seine Arme um mich und ich blieb so stehen. Meine Arme vor meinem Körper und weinte. Beruhigend strich er über meine Haare und ich hörte aufmerksam seinem Herzschlag zu. Sein Herz lag genau auf meinen Ohr.
Während ich mich darauf konzentrierte beruhigte ich mich, doch behielt meine Augen geschlossen.
Er hörte auf über meine Haare zu streiten und drückte mich etwas mehr an sich während er tief einatmete.

„Es-.. Es tut mir leid.", entschuldigte ich mich und löste mich von ihm. Er sah auf den Boden und nickte, als Erlaubnis, dass ich gehen konnte. Somit drehte ich auch um und ging.

Erkan ist doowwnnn
OMG!! JAA!!
DAS NÄCHSTE KAPITEL
WOW!! DAS FREUT MICH!! 🤪💘
Und euch wird es auch bestimmt freuen

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