121|wie es scheint

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Auf eine gute Freundschaft dann.", streckte ich meine Hand aus und sah ihn freundlich an. Er sah auf meine Hand und schüttelte sie dann.
Waren Kenan und ich nun ernsthaft Freunde? Konnte man das so einfach klären?

~

Mit gutem Gefühl verließ ich mit Lewis den Hörsaal. Gestern Abend fuhr Kenan mich noch nachhause und wir stritten nicht. Diskutierten eventuell darum ob man bei gelb noch fahren konnte oder nicht, doch sonst war alles ganz ruhig. Es fühlte sich nicht ganz echt an, aber das würde sich schon legen.
Es passte mir so.

„Deine Mutter hat mich zum Abendessen eingeladen.", berichtete Lewis mir. Ich lachte.

„Klar.", lachte ich weiter und winkte ab. Wir steuerten auf die Aufzüge zu und warteten.

„Ernsthaft.", sagte er und hatte ein ernstes Gesicht,„Sie hat mich angerufen und gefragt ob ich nicht am Sonntag Lust hätte zu euch zu kommen. Sie wird extra mehr Fleisch kaufen." Ich sah ihn entsetzt an. Meine Mutter wollte tatsächlich am Sonntag Fleisch anbraten.
Der Aufzug kam und die Studenten stiegen aus. Wir und zwei weitere stiegen ein.

„Von wo hat sie deine Nummer?", fragte ich ihn. Er betätigte den Knopf in das Erdgeschoss.

„Bevor ich gegangen bin hat sie nach meiner Nummer gefragt und ich habe sie ihr gegeben.", erzählte er mir ganz lässig und zwinkerte mir zu,„Kannst mich ab sofort Daddy nennen." Ich schlug ihm auf die Brust.

„Halt die Klappe!", fauchte ich und sah erstaunt vor mich,„Kommst du denn?" Die Türen gingen auf und wir stiegen alle aus.

„Ja mal sehen. Ich denke schon.", gab er mir Bescheid. Ich nickte und seine Freunde winkten uns von weitem zu. Wir winkten zurück. Ich kannte nun zwei der achter Gruppe. Seine besten Freunde Lucas und Rico. Seit er bei uns war habe ich mich intensiver mit Lewis über ihn unterhalten.
Er war ganz anders als er die letzten drei Monate wirkte. Zwar rauchte er trotzdem und war immer auf Partys, aber Lewis war ein Mensch, der auf das Innere achtete. Er legte viel Wert auf den Charakter eines Menschen.

„Dann bis gleich.", verabschiedete er sich und umarmte mich kurz. Ich hob drohend den Finger.

„Wehe ich sehe dich nicht! Heute werden die Gruppenarbeiten eingeteilt.", erinnerte ich ihn. Er zwinkerte mir mit einem breiten Lächeln zu und ging auf seine Jungs zu. Ich lächelte und drehte um. Dabei fiel ein Ordner auf den Boden, der nicht meiner war.

„Entsch-.. Oh Alissa.", sparte ich mir die Entschuldigung. Sie verdrehte genervt ihre Augen und hob ihren Ordner auf.
Ich wartete und sah ihr dabei zu wie sie ihre Zettel aufhob, doch ich hatte ein zu großes Gefühl der bösen Königin also kniete ich mich hin und half ihr dabei.

„Dankeschön.", bedankte sie sich und schwang ihre Locke zurück,„Und? Wie läuft es mit Serdar?" Ich zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung ob da was läuft. Ist auch nicht so wichtig.", winkte ich ab. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen.

„Warum? Findest du Serdar etwa nicht mehr toll?", fragte sie.

„Doch klar. Serdar ist toll.", blieb ich bei meiner Meinung und sie nickte zustimmend,„Nur denke ich nicht, dass aus ihm und mir was wird." Sie presste ihren Ordner näher an sich.

„Kenan soll jetzt seinen Platz ersetzen oder wie?", fauchte sie. Ich sah sie perplex an. Hatte ich richtig gehört? Kenan sollte seinen Platz ersetzen?

„Was.. Was redest d-..", wollte ich sie zur Rede stellen. Sie kam einen Schritt näher auf mich zu. Wir waren sonst auf der selben Höhe, doch heute trug sie Stiefel mit hohem Absatz weshalb sie ein Stück größer war.

„Ich habe es gehört.", sagte sie leise, doch hatte einen energischen Unterton,„Gestern Abend als ihr in diesem Raum wart. Ihr seid jetzt Freunde? Herzlichen Glückwunsch! Mehr wird das auch nicht also kannst du langsam aufhören immer wieder in seiner Nähe zu sein. Du bist kein Fall für Kenan. Ich meine.. Du bist zwar süß, aber.. Es erklärt sich wohl schon von selbst. Kenan kim.. Sen kim.."
(Wer ist Kenan.. Wer bist du..)

Entsetzt sah ich sie an. War die noch ganz dicht? Was redete sie da? Genau solche Idioten wie sie ließen Kenan sich wie der König fühlen.

„Pass mal auf wie du redest! Erstens, ich bin gar nicht immer wieder in seiner Nähe. Zweitens,-..", keifte ich sie an.

„Bist du nicht?", fragte sie nochmal nach,„Selbst in Spanien warst du bei ihm. Überall wo er ist, da bist du! Du verschwendest bloß seine und deine Zeit. Deine Liebe-.."

„Wow stop! Ich liebe ihn nicht!", rief ich und sie sah mich kein Stück überzeugt an,„Und dir muss ich das nicht beweisen!"
Sie wollte wieder etwas sagen, doch wurde unterbrochen und zwar nicht von mir:„Wenn, dann musst du es mir beweisen!" Mein Herz rutschte in meine Hose. Alissa sah hinter mich und presste kurz ihre Lippen aufeinander ehe sie umdrehte und einfach ging.
Na super du Miststück!

Baran kam vor mich und sah mich wutentbrannt an.

„Was redet sie da?", murrte er und ballte Fäuste.

„Was weiß ich! Die redet einfach.", versuchte ich vor einer Diskussion zu flüchten und wollte an ihm vorbei, doch er packte reflexartig nach meinem Arm und übte einen enormen Druck aus. Er zog mich wieder vor sich und trat näher.

„Seren was redet Alissa?", wiederholte er in einem drohenden Ton. Ich versuchte meinen Arm zu lösen und verzog schmerzerfüllt mein Gesicht.

„Keine Ahnung! Sie redet Scheiße!", knurrte ich und griff mit meiner Hand um seine. Wieso war er nur so stark? Scheiße!
Er übte mehr Druck aus und ich wimmerte. Das tat weh und zwar unglaublich weh!

„Seren..", keifte er.

„Baran du tust mir weh lass los!", schrie ich ihn nun an und meine Augen füllten sich mit Tränen. Er sah um uns und ließ meinen Arm los. Ich griff sofort um meinen Arm und sah darauf obwohl mir bewusst war, dass ich durch die Jacke nichts sehen konnte.
Mit glasigen Augen sah ich ihn wieder an.

„Kenan und ich sind Freunde und das hat sie falsch interpretiert! Ich liebe ihn nicht!", erklärte ich ihm knapp. Er sah auf meinen Arm und seufzte.

„Tut mir leid.", entschuldigte er sich und wollte einen Schritt näher kommen, doch ich ging zurück. Sofort blieb er stehen.

„Abicim ich bitte dich. Hör auf in seiner Nähe zu sein ich habe doch nur Angst um dich. Wir haben doch alle gesehen zu was er in der Lage ist! Was er dir angetan hat.", versuchte er ruhig auf mich einzureden.
(mein Brüderchen)

„Wir sehen auch zu was du in der Lage bist.", flüsterte ich. Er sah mich gekränkt an, doch ich ging an ihm vorbei und ließ ihn dort stehen.

Die Bombe platzt doch erst im nächsten Kapitel. Obwohl eigentlich wird es euch nicht wirklich überraschen haha
Das Kapitel für heute kommt mal bisschen früher (02:31Uhr)
Ich dachte mir mal ich will schöne Nachrichten, wenn ich aufstehe Hahahahah

ALL I HATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt