66|„Das ist eine Sache zwischen dir und mir."

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Doch das wurde nichts, denn ich schlief ein. Was wirklich einer meiner größten Fehler war.

~

Ich verzog mein Gesicht und spürte die Sonnenstrahlen durch meine Augenlider. Etwas schweres, aber gleichzeitig auch leichtes lag auf meinem Bauch. Ich öffnete langsam meine Augen und das erste was ich zu Gesicht bekam war die Aussicht zum Garten.
Laras Wohnzimmer.
Verdammt ich war eingeschlafen. Langsam streckte ich mich und spürte etwas auf meinem linken Bein und unter meinem rechten.

Verwirrt hob ich meinen Kopf und sah zum Sofa. War ja mega toll. Wow. Gratuliere Seren, du warst mega gut darin, dich von Menschen fernzuhalten. Kenan schlief im Sitzen. Sein Kopf zurückgelegt. Seine Hand an meinem Bauch. Sein linkes Bein unter meinem und das rechte am Kaffeetisch abgestützt, dass mein linkes Bein darunter lag. Wie sind wir bitte zu dieser Position gekommen?

„Nimm deine Pfoten von mir!", keifte ich und schlug seine Hand weg. Er verzog sein Gesicht, doch schien nicht aufstehen zu wollen. Ich setzte mich auf und stupste gegen seine Schulter.

„Noch zwei Minuten.", brummte er müde. Ich biss meine Zähne zusammen, holte aus und schlug mit meiner Faust gegen seinen Arm. Er zuckte hoch und hielt sich sofort die Stelle. Verschlafen sah er sich um und sein Blick glitt zu meinen Beinen, die auf seinem Schoß lagen.

„Geh mal runter von mir!", knurrte er und schlug meine Beine weg. Ich sah ihn entsetzt an. Hätte ich ihn doch einfach nicht aufgeweckt.

„Du hast deine Hand auf meinen Bauch gelegt, also bitte!", stellte ich klar und kratzte meine Kopfhaut. Er gähnte auf und ich streckte mich nochmal bis mir auffiel, dass wir alleine waren. Ich blieb in meiner Bewegung stehen und behielt meine Hände in der Luft.
Wir waren alleine. Wieso waren wir alleine?

„Kenan?", fing ich an. Er brummte bloß und lehnte sich vor um seinen Nacken zu kratzen. Ich blieb immer noch in der Bewegung stehen und sah mich in meinem Blickfeld um.
Keine Lia und keine Ece.

„Wo sind die Mädchen?", fragte ich. Kenan sah perplex auf und sofort sprangen wir auf. Wir liefen durch das ganze Haus, doch nirgendwo war eine der beiden zu sehen. Wir hatten sie verloren. Im Haus! In ihrem eigenen Haus hatten wir sie verloren! Wie verantwortungslos waren wir bloß?

Ich ging aus Lias Zimmer und Kenan riss die Tür zum Badezimmer auf. „Fuck!" Ich führte meine Finger an meine Lippe und drückte auf meiner Unterlippe herum. Was sollte ich bloß tun? Kenan kam wieder hinaus und sah mich besorgt an. Wie konnten wir beide nur einschlafen?

„Du hast doch mit ihnen geredet! Wie konntest du einschlafen?", fauchte ich und er kam auf mich zu. Ich fuhr mir durch meine Haare und sah besorgt umher.

„Sie sind auf meiner Brust eingeschlafen! Danach bin ich einfach eingenickt.", rechtfertigte er sich und legte seine Hände an seinem Nacken ab. Wir sahen ratlos umher.
Ich sagte es doch. Ich konnte einfach nicht auf Kinder aufpassen! Jedes Mal passierte etwas und das jetzt war die Krönung!

„Wir müssen die Polizei-..", sah ich als einzige Lösung, doch Kenan sah dies ganz und gar nicht ein. Er machte einen Schritt auf mich zu und senkte seine Hände wieder.

„Nein! Wenn wir zur Polizei gehen, dann werden sie bloß nach den Eltern fragen und ihnen Bescheid geben, dass wir die Kinder verloren haben. Ich brauche kein Stress mit Emins Eltern.", weigerte er sich. Nur weil er kein Stress wollte konnte ich es doch nicht belassen! Wer weiß wo sie waren und wie es ihnen ging! Wir brauchten Hilfe.

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