Pov Taehyung
Ich hatte immer noch die Hälfte meines Croissant in der Hand, als Jimin nach wenigen Minuten sich angezogen hatte, seine Sachen zusammen suchte und ohne weiteres zu sagen aus dem Zimmer verschwand.
"Das war zu viel gewesen", stammelte ich und ließ mich auf den Stuhl fallen. Jungkook setzte sich ebenfalls und legte seine Stirn auf den Tisch nieder. "Sind wir überhaupt für einander bestimmt? Wenn es sowas überhaupt gibt. Sexuell ist es mehr als besonders aber das andere... Fuck", seufzte er und klang auf ein Mal sehr müde. Leider musste ich ihm zustimmen. Wenn Jimin jetzt noch zu Yoongi geht, ihm jetzt alles sogar erzählt und Yoongi ihm verzeiht, dann war es endgültig vorbei. Dann hatte es wirklich keine Bedeutung gehabt, sich nach zwei Jahren wieder zu sehen. Wie oft habe ich in den letzten Tagen mir die selben Fragen gestellt? Wie oft habe ich Enttäuschung und Hoffnung gefühlt. Leidenschaft und Hass. Alles war so nah beiander, dass ich es fast nicht mehr unterscheiden konnte.
"Vielleicht hast du recht. Vielleicht hat Jimin recht. Wir sollten mit unseren Partnern reden. Ja genau", murmelte ich eher zu mir selber. "Also ist jetzt alles endgültig vorbei? Nur weil wir uns so angefahren haben?" "Jungkook, du weißt doch dass es nicht nur deswegen ist." Seufzend stand ich auf und zog mir meine Jacke an. "Du lässt mich jetzt einfach so zurück? Als sei ich dir egal? Ihr habt doch damals alles angefangen. DU HAST DAMALS ALLES GESTARTET!" Ich legte verzweifelt meinen Hinterkopf gegen die Wand. "Und ich würde es immer wieder tun." Jungkook sprang auf und zog mich zu sich. Ich hatte keine Ahnung gehabt dass ein Herz so schmerzen konnte. Jungkook umklammerte mich so fest, dass kein Blatt mehr zwischen uns passen könnte. "Jungkook lass mich gehen." Er schüttelte den Kopf, rutschte an mir runter und umklammerte nun meine Beine. Ratlos schaute ich auf seinen Haarschopf. "Jungkook." "NEIN", brüllte er schmerzhaft. Seufzend kniete ich mich ebenfalls hin sodass wir uns anschauen konnten. "Wir lieben uns doch alle." Jungkook schaute mich mit großen Augen an. Tränen schimmerten bereits, was sich auch bei mir bemerkbar machte. "Du meintest doch dass all das... Nicht so einfach ist. Auch wenn wir uns lieben." "Dann lassen wir das einfach zu dass Jimin den falschen heiraten." Jungkooks Schultern fingen nun an zu beben. Sie hoben und senkten sich immer schneller.
"Jimin weiß was er tut", bemühte ich mich zu sagen, ohne ebenfalls in Weinen auszubrechen. Innerlich wusste ich jedoch, dass Jimin genauso verzweifelt war, wie jeder von uns.