77. Kapitel

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Kapitel 77

Nach Feierabend, gingen Julia und Andreas mit Henry noch eine Runde spazieren. Das Wetter war super und sie genossen den gemeinsamen Spaziergang nach diesem wirklich aufregenden Tag. „Sag mal... wie machen wir das in Zukunft mit wohnen? Wir wollen doch nicht getrennt wohnen bleiben, oder?“ fragte Andreas. Julia hatte sich darüber noch gar keine Gedanken gemacht, aber das war auf jeden Fall eine sehr berechtigte Frage, die sie bald klären sollten. „Ich wäre auf jeden Fall dafür, dass wir zusammen ziehen... wäre für unser Kind doch das beste... und ich fände das auch schön“ sagte Julia daraufhin. „Ich auch... sehr schön sogar... jetzt werden wir eine richtige Familie...“ sprach Andreas glücklich. „Mir ist die Idee gekommen, dass wir vielleicht den Hof umbauen lassen könnten, da wo jetzt meine Wohnung ist. Da hätten wir auf jeden Fall viel Platz und auch meine Kinder könnten dort ein großes Gästezimmer bekommen. Dann könnten sie auch mal bei uns übernachten und ich müsste nicht immer da im Gästezimmer schlafen... und wer weiß wie lange Sabrina und Björn noch getrennt wohnen...“ sprach er weiter. Julia war sehr angetan von seiner Idee. Es würde dann zwar noch eine Weile dauern, aber dann hätten sie ein schönes großes Zuhause für alle. „Das ist eine wirklich tolle Idee... und so lange bis unser Zuhause fertig ist, könntest du mit zu mir nach Enger ziehen“ schlug sie vor. „Nichts lieber als das... Ich würde sagen, wir haben einen Plan... einen richtig guten“ sagte Andreas und nahm Julia in den Arm. „Ich bin einfach so glücklich“ flüsterte er in ihr Ohr. Julia gab ihm einen innigen Kuss, denn auch sie war mehr als glücklich. Sie sinnierten noch etwas über den Umbau des Hauses und träumten vor sich hin.

Julia und Henry blieben heute bei Andreas in Bünde. Andreas bestellte noch etwas zu Essen und dann machten die beiden es sich auf dem Sofa gemütlich. Henry hatte sich auf sein Kissen verzogen und das verliebte Paar genoss die Zeit zusammen. „Ich freue mich auf die Zukunft mit dir... und unserem Baby“ sagte Andreas und schob seine Hand vorsichtig unter Julias Shirt. Er streichelte ihr er vorsichtig über ihren Bauch. Bald konnte sie ihn nicht mehr so gut unter weiten Oberteilen verstecken, aber jetzt wussten sowieso alle bescheid und es war nicht mehr nötig. „Ich mich auch...“ brachte Julia hervor, war aber grade mit ihren Gedanken woanders, denn Andreas ließ seine Hand an eine andere Stelle wandern. Das brachte sie grade ein wenig um den Verstand. „Wir müssen die Zeit, in der wir noch alleine sind und es noch geht, noch voll auskosten“ flüsterte er und küsste Julia. Diese war ihm grade schon ganz verfallen und genoss seine Berührungen.

19. Juni

Sabrina rief ihren Noch-Mann an, denn heute war Post von der Polizei gekommen. Es war eine Mitteilung über eine Strafe aufgrund Marius Falschaussage. Da Julia nicht mehr gegen ihn vorging, musste er nicht vor Gericht. Allerdings musste er nun 10 Sozialstunden ableisten. „Unser Sohn muss demnächst Sozialstunden ableisten“ teilte Sabrina Andreas mit. „Dann hat er ja die Strafe bekommen, die ich ihm gewünscht habe. Da ist der Lerneffekt um einiges größer als bei einer Geldstrafe. Ich denke, er wird das schon gut meistern“ sagte Andreas. Natürlich wünschte man keinem seiner Kinder eine Strafe, aber Marius musste mit den Konsequenzen leben und da waren die Sozialstunden für ihn definitiv lehrreicher. „Was hat Marius denn dazu gesagt?“ fragte Andreas noch nach. „Begeistert ist er nicht, aber er trägt es mit Fassung“ sprach Sabrina. „Du, ich komme nachher mal rum. Wollte noch etwas mit dir besprechen“ sagte Andreas. Das mit dem Umbau des Hofes war noch alle andere als spruchreif, denn Andreas musste erstmal mit einem Architekten sprechen. Aber er wollte Sabrina schonmal vorwarnen. „Das trifft sich gut, ich wollte auch noch mit dir unter vier Augen sprechen“ reagierte Sabrina. Andreas war überrascht und fragte sich direkt, um was sich dabei wohl handelte. Aber vermutlich ging es Sabrina da nach seiner Aussage genauso.

Zwei Stunden später stand Andreas bei Sabrina vor der Tür. Louisa und Marvin waren noch in der Schule und Marius war im Onlineunterricht. „Magst nen Kaffee?“ fragte Sabrina. „Lieber einen Cappucino“ sagte Andreas und bekam wenige Minuten später einen vor die Nase gestellt. „So, nun sag schon, was du mit mir besprechen wolltest“ hakte Sabrina nach. „Das gleiche könnte ich dich fragen“ sagte Andreas und schaute Sabrina an. „Du zuerst“ sagte sie. „Na gut... Da Julia und ich ja dieses Jahr noch unseren Nachwuchs erwarten, möchten wir gerne zusammen ziehen“ begann Andreas. Sabrina rutschte das Herz in die Hose. Ob Andreas das Haus haben wollte? Sie sagte nichts, sondern wartete, dass Andreas weiter sprach. „Wir werden erstmal nach Enger in ihre Wohnung zusammen ziehen, vermutlich schon recht bald... und dann würden wir gerne den alten Hof umbauen, da haben wir dann genug Platz und planen auch ein großes Gästezimmer für unsere 3 Großen“ berichtete er von ihrem Plan. Sabrina war erleichtert, denn sie würde gerne mit den Kindern im Haus hier wohnen bleiben. „Dann brauche ich auch nicht immer hier im Gästezimmer wohnen wenn ich mich um die Kinder kümmer... dann bist du ja auch immer gezwungen bei Björn zu sein. So wäre es die angenehmere Lösung, oder? Dauert allerdings sicher noch ne ganze Weile. Wir müssen das alles noch Planen lassen. Ich wollte dich aber schonmal informieren, wie unserer Zukunftsplanung so aussieht“ redete Andreas weiter. „Das klingt sehr gut. Der Hof bietet echt Potenzial, da kann man einiges draus machen denke ich. Und ich glaube die Kinder werden es klasse finden, wenn es bei euch ein Gästezimmer für sie gibt“ antwortete Sabrina. „Jetzt weiß du was ich mit dir besprechen wollte. Und was gibt’s bei dir?“ hakte Andreas nach. „Kommt deinem Thema ziemlich nahe... ich wollte mir dir darüber sprechen, wie du dazu stehst, wenn Björn mit Ben zu uns ziehen würde...“ begann sie vorsichtig. „Klar geht es momentan auch so wie es ist, aber es ist ja schon schöner, wenn man zusammen wohnt... ich meine, du kennst es ja selber...“ fuhr sie fort. Das Gefühl war ein bisschen komisch, aber Andreas hatte mit ähnlichem schon gerechnet. Das Haus war das Zuhause der Kinder und das sollte es auch bleiben. Warum sollte er dem also nicht zustimmen? „Okay, damit habe ich irgendwann sowieso gerechnet. Ich kann damit leben. Es ist zwar trotzdem irgendwie noch etwas komisch, dass nun endgültig jemand anderes meinen Platz hier einnimmt, aber ich bin einverstanden damit“ sagte Andreas. Sie klärten noch, wie sie das ganze finanziell regeln wollten und wurden sich zum Glück schnell einig. „Hast du Julia was gesagt?“ fragte Sabrina dann vorsichtig. „Was soll ich ihr gesagt haben?“ fragte Andreas. „Na... von unserem kleinen Ausrutscher“ brachte Sabrina raus. Andreas hatte versucht den Ausrutscher zu verdrängen. „Nein... Du etwa Björn?“ brachte Andreas etwas unsicher heraus. „Nein. Und das werde ich auch nicht... Ich habe Angst, dass dieser dumme Fehler alles kaputt machen könnte... Und unsere gemeinsame Zukunft möchte ich nicht aufs Spiel setzten“ sagte Sabrina mit Nachdruck. „Da bin ich ganz deiner Meinung... Ich werde es Julia auch nicht sagen. Es bleibt unser Geheimnis. Für immer. Julia würde das glaube ich nicht gut verkraften. Deswegen ist es so das beste. Es ist scheiße dass das passiert ist, aber nun können wir es nicht mehr ändern“ bestätigte er.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt