Kapitel 161
...Aber ich kann dir nicht mehr Vertrauen... Ich habe keine Kraft dazu... Keinen Mut... Zu groß ist die Angst, dass ich wieder belogen werde... Dass mein Herz erneut zerbricht...“ sagte sie unter Tränen. Es zerriss sie innerlich. Sie liebte ihn, mehr als sie Lars jemals geliebt hatte. Andreas war ihr perfektes Gegenstück. Aber sie hatte so wahnsinnige Angst, dass sie nochmals in so ein großes Loch fiel... Sie musste sich und ihr Herz schützen. Nur dann konnte sie eine starke Mutter für Nora sein. Andreas konnte nicht begreifen, was Julia da grade ausgesprochen hatte. Sie wollte bei der Trennung bleiben. Sie wollte keine Chance mehr für die Beziehung. „Julia... bitte... Ich schwöre dir... Es wird nie wieder passieren... Ich werde dich auch nie wieder anlügen... Es war ein großer Fehler, der One-Night-Stand und, dass ich dich belogen habe... Und ich weiß, dass ich das alles nicht rückgängig machen kann... Aber ich verspreche dir, dass das nie wieder passieren wird... Nie wieder... Bitte... Bitte gib uns noch eine Chance... Ich liebe dich“ mehr konnte Andreas nicht sagen. Er weinte unkontrolliert. Er war wütend auf sich selbst. Er war schuld an allem... Sie saßen sich weiterhin gegenüber und weinten ungehemmt. Julia trug den Verlobungsring noch, aber diesen machte sie nun ab und schob ihn zu Andreas rüber. Die Trennung war somit besiegelt. Andreas stand auf und stecke den Ring ein. „Ich liebe dich“ flüsterte er und verließ dann das Haus. Er konnte nicht hierbleiben. Tränenverschleiert setzte er sich ans Steuer und fuhr los. Er fuhr erst wirr durch den Ort und wusste nicht wohin, bis es ihn in seine frühere Stammkneipe zog. Hier waren sie früher regelmäßig gewesen, mit den Kindern und der Zauberkarriere war es dann allerdings immer weniger geworden. Aber wenn sie jetzt mal Lust auf einen geselligen Abend hatten, als Brüder oder aber auch mit Freunden oder Crewmitgliedern, dann gingen sie hierhin. Uwe, der Besitzer, erkannte Andreas sofort. Andreas setzte sich an die Theke und ließ sich ein Bier nach dem anderen geben. Irgendwann fing er an, Uwe sein Herz auszuschütten. Uwe hörte bereitwillig zu, wenn man eine Wirtschaft besaß, dann war man oft eine Art Seelsorger für seine Gäste. „Ein Bier noch“ lallte Andreas. „Ich glaube für dich ist heute gut, mein Freund. Ich rufe dir ein Taxi“ sagte Uwe. „Ey, das isss nun nich dein Ernsst...“ gab Andreas von sich. „Doch, Andreas. Ich meine es nur gut“ kam es freundlich aber bestimmend von Uwe zurück. „Tja, dann drink iiich mein letsdes Biär halt woanners... bin ja mitm Audo“ sprach Andreas. Uwe telefonierte rasch und stellte Andreas dann ein weiteres Bier vor die Nase. Es war ein alkoholfreies. Er wollte nun keinen Streit vom Zaun brechen und auf gar keinen Fall wollte er, dass Andreas sich in diesem Zustand ans Steuer seines Autos setzte. „Geht doch“ hatte Andreas kommentiert als Uwe das Bier vor ihm abgestellt hatte. Eine Viertelstunde später ging die Tür der Kneipe auf und Chris trat herein. „Moin Uwe“ sagte er und sah seinen Bruder schon an der Theke sitzen. Er setzte sich neben ihn und legte seinen Arm um ihn. „So Bruderherz. Ich nehme dich nun mit nach Hause“ sagte Chris zu Andreas. „Was machstn du hier? Ich will noch nich nach Hauseee... noch ein paa Bierchörn...“ lallte er und Chris wusste, es war eindeutig der richtige Moment nun zu fahren. Chris bezahlte Andreas Rechnung und gemeinsam mit Uwe bugsierte er Andreas auf den Beifahrersitz seines Autos. „Danke Uwe. Wir sehen uns. Danke, dass du mich angerufen hast“ verabschiedete sich Chris und setzte sich dann ans Steuer. Der Zustand seine Bruders deutete eindeutig daraufhin, dass das Gespräch mit Julia nicht so verlaufen war, wie es sich alle gewünscht hatten. Aber danach brauchte er Andreas nun nicht mehr zu fragen, was machte er morgen, wenn dieser wieder ausgenüchtert war. „Ich binn der gröööößte Värsager... Einfach ein riiiesen Arsch... Hiier schau“ Andreas zog den Verlobungsring aus der Hosentasche. „Den hat Ju..Juli mir gegegeben... das wars mit uns...“ lallte er und weinte nun. Chris war schon fast an seinem Haus angekommen. „Andreas, wir reden morgen darüber, ok? Du musst nun ins Bett“ sagte Chris als er auf den Hof einbog. Er war froh, dass Andreas ihm nicht ins Auto gebrochen hatte. „Komm... Steig aus... Ich bring dich aufs Sofa“ sagte Chris und hiefte seinen betrunkenen und weinenden Bruder aus dem Auto. Emilia war auch noch wach und machte den beiden die Tür auf und half Chris dann, Andreas aufs Sofa zu bringen. Emilia legte ihm noch ein Handtuch unter und stellte einen Eimer dazu. Man wusste ja nie, sicher ist sicher. Andreas faselte noch etwas vor sich hin, aber schlief dann irgendwann ein.
21 April
Andreas wachte mit einem riesigen Schädel auf. Ihm war übel und er hatte Kopfschmerzen. Er versuchte sich hinzusetzen, scheiterte aber. Chris hatte mitbekommen, dass sein Bruder wach wurde und ging zu ihm.Er war bereits eine Weile wach und hatte nach seinem Bruder geschaut, ob alles okay war. „Na, großer Bruder... Wie geht’s?“ fragte er. „Scheiße“ sagte dieser nur und schaute Chris an. „Sieht man. Hier ein Glas Wasser. Kopfschmerztablette folgt“ sagte er und holte eine aus dem Schrank im Badezimmer.
„Danke“ brachte Andreas hervor. Er schluckte die Tablette und trank das Glas Wasser auf Ex hinterher. Dann ließ er sich wieder aufs Sofa sinken und jammerte kurz. Er machte die Augen zu und fiel nochmal in einen leichten Schlaf, bis es laut im Wohnzimmer wurde. Isabell und Matteo waren wach und hatten ihren Onkel auf dem Sofa entdeckt. „Deas“ sagte Isabell. Andreas machte die Augen auf und die Kopfschmerzen waren, dank der Tablette, deutlich weniger geworden. „Guten Morgen“ sagte er zu den beiden und zu Emilia. „Ich fahre mit den beiden zu meinen Eltern. Dann könnt ihr in Ruhe sprechen“ sagte sie zu ihrem Mann und Andreas.
Als dann Ruhe im Hause Reinelt eingekehrt war, machte Chris für seinen Bruder und sich einen Kaffee und die beiden setzten sich an den Tisch. „So, nun erzähl mal, was gestern Abend passiert ist, dass du dich bei Uwe so abgeschossen hast“ sagte Chris seinen Bruder erwartungsvoll an. Andreas begann zu erzählen und schon bald, liefen wieder die ersten Tränen von seinen Wangen herab. Chris heute aufmerksam zu. Es tat ihm so leid, seinen Bruder so leiden zu sehen. „Ich bin schuld an allem. Ich habe ihn so verdammt weh getan... Dabei wurde ihr schon so weh getan und ich habe versprochen, dass ich ihr nicht weh tun werde... Ich möchte trotzdem um sie kämpfen. Sie hat gesagt, dass sie mich liebt. Ich will ihr zeigen, dass ich immer für sie uns Nora da bin und dass sie mir vertrauen kann“ sagte Andreas abschließen. „Ich bin mir sicher, dass du ihr das beweisen kannst. Und ich wünsche es dir bzw. euch, dass ihr wieder zueinander findet. Ich unterstütze dich wo ich kann, okay?“ sagte Chris daraufhin. „Danke Chris, dass ich mich immer auf dich verlassen kann“ sagte Andreas. Die beiden Bruder lagen sich in den Armen und waren unendlich froh einander zu haben.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...