163. Kapitel

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Kapitel 163

Beide hielten kurz inne, fingen sich dann aber wieder. „Ich ..ähm... Ich wollte noch bei Sabrina und den Kindern vorbei, ist es okay, wenn ich mich dann verabschiede?“ sprach Andreas vorsichtig. „Ja, na klar... Danke, dass es so gut klappt... also, dass du dich um Nora kümmerst...und sie auch was von ihrem Papa hat...“ sprach Julia leise und vorsichtig. „Ich werde immer für Nora da sein. Ich bin und bleibe ihr Papa. Egal, ob wir beide zusammen sind oder nicht. Ich weiß, dass es nicht grade einfach ist fünf Kindern gerecht zu werden, vorallem wenn man bei keinem wohnt, aber ich werde mein bestes geben. Versprochen“ antwortete Andreas und musste ein bisschen mit den Tränen kämpfen. Auch Julia kämpfte mit den Tränen und konnte nur ein leises „Danke“ rausbringen. Andreas verabschiedete sich von Nora, Julia und Henry und fuhr dann zu seinen anderen Kindern.

„Papa, schau mal, ich habe alles richtig gemacht im Mathetest“ sagte Louisa freudig und hielt Andreas den Test unter die Nase. „Das ist ja klasse. Du hast ja auch viel dafür geübt“ sagte er stolz zu seiner Tochter. „Möchtest du mit uns essen?“ kam es dann von Sabrina. „Wenn es euch nichts ausmacht, dann gerne“ antwortete er. Die Jungs waren oben in ihren Zimmern und auch Louisa war wieder nach oben verschwunden. Björn war noch auf der Arbeit und Emil lag auf seiner Krabbeldecke, wo Andreas sich nun dazu setzte und sich mit dem Kleinen beschäftigte. „Wohnst du wieder bei Julia? Alles in Ordnung bei euch?“ hakte Sabrina nach, während sie das Abendessen vorbereitete. „Nein... Wir bleiben getrennt... Ich habs richtig versaut...Aber ich hoffe, dass ich ihr Vertrauen wieder gewinnen kann... Ich gebe sie nicht auf" sagte Andreas und riss sich wirklich zusammen, nun nicht zu weinen. "Das tut mir leid... Ich wünsche euch nur das beste" reagierte Sabrina. Sie konnte Julia natürlich auch verstehen. Es war keine einfache Situation für die beiden, aber sie hoffte, dass Andreas und Julia wieder zueinander fanden. Sie wünschte es ihrem Ex-Mann, dass auch er wieder eine glückliche Beziehung führen konnte. "Wohnst du noch bei Chris und Emilia?" fragte sie dann vorsichtig. "Bis nächste Woche... Ich hatte erst überlegt Mama zu fragen, aber die wollte ich nun auch nicht belasten. Chris und Emilia haben mir versichert, dass es in Ordnung ist. Und ab nächster Woche sind Doro und Melina in ihrer neuen Wohnung, sodass die kleine Wohnung wieder frei ist. Dort werde ich dann wieder einziehen. So kann ich hoffentlich für alle da sein, wenn ich gebraucht werde" sagte er traurig. "Ich werde dann schauen, dass ich euch Emil auch mal abnehme. Nur über Nacht wird vermutlich schwer, da du ihn ja stillst" fügte er noch hinzu. Er hatte viele Gedanken im Kopf und die Liste schien unendlich, aber irgendwie bekam er alles auf die Reihe. Er wollte es unbedingt hinbekommen. „Andreas, mach dir wegen Emil und auch den großen keine Gedanken. Wir alle wissen, dass du deine Kinder liebst und dein bestes gibst, allen gerecht zu werden. Wir finden für alles einen Weg. Und grade hast du so viele Sorgen, komm erstmal ein bisschen zur Ruhe“ kam es verständnisvoll von Sabrina. Sie hatte sich neben Andreas auf den Boden gesetzt. Sie war erst unsicher, aber dann legte sie vorsichtig ihren Arm um Andreas, um ihn etwas zu trösten. „Danke Sabrina“ sagte er leise und war sehr dankbar, dass Sabrina ihn unterstützte und keinen Ärger oder Stress bzgl der Betreuung der Kinder machte. Das nahm ihm schonmal eine kleine Last ab. Sabrina drückte Andreas noch kurz und machte das Abendessen dann weiter.

30. April
Andreas , Marius und Björn hatten Doro und ihrer Tochter Melina beim Umzug in ihre neue Wohnung, nur zwei Kilometer entfernt, geholfen. Den Kontakt zu Doros Mann und Melinas Vater hatten die beiden komplett abgebrochen. Dieser hatte mehrfach versucht Kontakt aufzunehmen, aber die beiden wollten mit ihm nichts mehr zu tun haben. Nachdem sie alles rüber geschafft hatten und auch Betten und Schränke aufgebaut hatten, hatte Doro noch Pizza bestellt. „Ich danke euch. Ohne euch hätten wir das nicht geschafft“ sagte sie. „Das haben wir gerne gemacht“ sagte Björn und Andreas stimmte diesem nickend zu. Sie unterhielten sich noch über ein paar belanglose Sachen und dann verabschiedeten sich die beiden erwachsenen Männer wieder. Marius blieb heute Nacht bei Melina.

Heute war die letzte Nacht die Andreas bei Emilia und Chris verbrachte. Es war bereits 20 Uhr und die Zwillinge schliefen schon, als er die Haustür aufschloss. Chris hatte ihm einen eigenen Schlüssel gegeben, den durfte er für den Notfall nun auch dauerhaft behalten. Chris und Emilia lagen gemeinsam auf dem Sofa. „Tschuldigung, ich wollte euch nicht stören. Ich verzieh mich direkt ins Gästezimmer“ sagte er. „Du störst nicht, setz dich ruhig zu uns“ sagte Chris und Emilia lächelte ihrem Schwager zu. „Hat der Umzug geklappt?“ fragte Chris dann. „Ja, es ist alles in der neuen Wohnung. Ab morgen bin ich dann wieder in unserer kleinen Wohnung. Dann habt ihr wieder eure Ruhe“ sagte Andreas. „Das hast du nun gesagt. Du hast nie gestört Andreas“ sagte Chris. Andreas glaubte das den beiden, aber dennoch war er froh, dass er wieder seine eigenen vier Wände hatte. Und wenn er mit im Haus wohnte, konnte er bei Nora, Julia und Henry präsenter sein und er hoffte, dass er dadurch wieder mehr Nähe und Vertrauen zu Julia aufbauen konnte.


1.Mai
Andreas hatte seine Sachen gepackt und war mit allem in die kleine Wohnung gezogen. „Ist es denn okay für dich, dass ich hier wohne? Oder soll ich mir auf Dauer lieber etwas anderes suchen?“ fragte er Julia, während er noch ein paar Sachen zusammen suchte. „Warum sollte ich etwas dagegen haben? Es ist dein Haus, du könntest mich, Nora und Henry auch vor die Tür setzen und hier wohnen“ sagte Julia ein bisschen zickiger als sie eigentlich wollte. „Denkst du ernsthaft, dass ich das machen würde? Ihr sollt hier wohnen und ein schönes Zuhause haben. Mir reicht die Wohnung völlig aus“ kam es etwas wütend von Andreas. „Man weiß ja nie“ sagte Julia daraufhin. Fingen die beiden grade einen Streit an? Darauf hatte Andreas grade wirklich keinen Nerv. „Julia, ich hab kein Bock auf Stress. Ich wollte nur wissen, ob es für dich okay ist. Ich werfe euch nicht raus, niemals“ sagte Andreas ruhig. „Entschuldige... ich... Ich habs verstanden“ sprach Julia kleinlaut und es tat ihr leid, dass sie ihm das unterstellt hatte. Auch sie wollte eigentlich keinen Stress und Ärger mit Andreas.  Julia verließ das Schlafzimmer und ließ Andreas in Ruhe weiter seine Sachen zusammensuchen. Es war ein mehr als komisches Gefühl, dass Andreas nun seine gesamten Sachen mit in die Wohnung nahm und nichts mehr von ihm hier war. Die Möbel blieben alle hier, denn die Wohnung war möbliert und viel brauchte Andreas ohnehin nicht, wenn es in zwei Wochen wieder auf Tour ging. „Wenn irgendwas ist, dann ruf mich jederzeit an, ok? Auch nachts, wenn mit Nora was sein sollte. Hier ist noch der Hausschlüssel“ sagte Andreas dann und reichte ihr den Schlüssel. „Danke, mache ich. Behalte den Schlüssel bitte, falls mal was ist“ antwortete Julia. „Aber nicht, dass du mir dann unterstellst, dass ich heimlich ins Haus gehe, wenn du nicht da bist...“ kam es diesmal provokant von Andreas. „Andreas... bitte“ sagte Julia nun und schaute ihn traurig an. Direkt nachdem er den Satz ausgesprochen hatte, bereute er es. „Tut mir leid... Das war ziemlich drüber“ sagte er kleinlaut und ging einen kleinen Schritt auf sie zu. „Darf ich dich kurz in den Arm nehmen?“ flüsterte er fast. Julia sagte nichts, sondern nickte nur. Andreas stellte die beiden Taschen ab und drückte Julia fest an sich. Lange hatte er sich danach gesehnt. Beide atmeten tief ein und aus und genossen die Nähe. Dann hörten sie Nora weinen und ließen sich los. „Ich muss mal nach unserer Kleinen schauen.... Ich wünsche dir einen schönen Abend“ sagte Julia dann. „Danke, dir auch. Und melde dich, wenn was ist“ sagte Andreas und ging dann zur Tür heraus.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt