70. Kapitel

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Kapitel 70

Andreas war nun wirklich völlig von der Rolle und dachte, dass er das grade einfach nur träumte. Sein Leben war grade einfach nur völliges Chaos und dazu hatte Julia ihm grade offenbart, dass er Vater wurde. Es war ein Wunder. Ein wirkliches Wunder, dass Julia auf natürlichem Wege schwanger geworden war. Andreas wusste natürlich, wie lange sie sich ein Kind wünschte und wie ihre Ehe daran kaputt gegangen war. Und eigentlich freute er sich darüber, aber er war grade einfach nur extrem überfordert gewesen und musste einfach aus der Situation raus. Er lief einfach zwischen den Feldern lang und genoss die frische Luft. Einmal tief durchatmen und nachdenken. Ihm war nun klar, dass er Julia immernoch liebte und mit ihr zusammen sein wollte.  Es war einfach nur ein Unfall und Marius hatte da vielleicht etwas fehlinterpretiert. Er ging noch eine kleine Runde und kam dann wieder bei Chris an, denn hier stand auch sein Auto. Julias Auto war bereits weg. Er klingelte und Emilia öffnete ihm „Julia ist schon weg, oder?“ fragte er. „Ja, ist sie. Chris hat mir erzählt, dass sie ein Baby erwartet. Herzlichen Glückwunsch Andreas“ sagte sie und umarmte ihren Schwager. „Danke Emilia. Ich war grade so überfallen davon... das war richtig scheiße von mir... dabei freue ich mich sehr“ gab er zu. Chris kam mit Matteo auf dem Arm an die Haustür. Andreas begrüßte seinen Neffen. „Ich spreche morgen mit Marius. Vielleicht bekommen wir da nochmal eine neue Erkenntnis. Und ich würde dir raten, dich mal ganz fix bei Julia zu melden. Sie hatte für deine Situation zwar Verständnis, dennoch war sie über deine Reaktion zu ihrer Schwangerschaft sehr verletzt“ sprach Chris zu seinem Bruder. „Ich weiß, das war echt kacke... ich fahre gleich zu ihr. Und danke, dass du mit Marius redest... Du bist der beste Bruder, den man sich vorstellen kann“ sagte Andreas zu Chris. „Du hast mir schon sooft aus der Kacke geholfen und mich immer unterstützt, jetzt kann ich mal was zurück geben. Dafür sind Geschwister und Familie da“ sagte er und klopfte Andreas auf die Schulter.

Andreas machte noch halt bei einer Pizzeria und nahm Julias und seine Lieblingspizza mit. Dann machte er sich auf den Weg zu Julia. Er klingelte, aber es machte niemand auf. Ihr Auto stand aber auf dem Parkplatz, sie war also auf jeden Fall wieder hier angekommen.

Julia hatte sich auf ihr Bett geschmissen und weinte. Sie konnte zwar verstehen, dass das grade wirklich viel für Andreas war, aber seine Reaktion auf das Baby hatte sie sehr verletzt. Freute er sich wirklich gar nicht darauf? Sie hatte sich ein Shirt geschnappt, welches Andreas hier liegen gelassen hatte. Es roch nach ihm. Sie vermisst ihn so so sehr. Plötzlich klingelte es. Henry lief langsam zur Tür und auch Julia stand auf. Wer mochte das nun sein? Sie war noch nicht ganz an der Tür und es klingelte erneut. Durch die Sprechanlage fragte sie vorsichtig „Wer ist da bitte?“. „Ich bins...“ sprach eine Stimme. Es war Andreas. Ohne ein weiteres Wort drückte sie und er konnte ins Haus. Es dauerte nicht lange, bis er oben vor ihrer Tür stand. Julia öffnete. Sie sahen sich an. Andreas legte den Pizzakarton an und nahm Julia in die Arme. Minutenlang standen sie dort und hielten sich einfach nur in den Armen. „Es tut mir so leid, dass ich abgehauen bin... das war alles zu viel für mich und alles was ich in dem Moment konnte, war die Flucht zu ergreifen. Und das was nicht in Ordnung, das war richtig scheiße von mir. Es tut mir so unendlich leid. Bitte verzeih mir“ sagte er traurig. „Aber jetzt, jetzt kann ich dir sagen, wie sehr ich mich freue. Und wie sehr ich dich vermisst habe. Ich liebe dich. Ich liebe euch...“ sprach er weiter und legte vorsichtig seine Hand auf Julias Bauch. Julia legte ihre auf Andreas Hand. „Hallo du Wunder. Hier ist dein Papa“ flüsterte Andreas und ihm standen die Tränen in den Augen. Auch Julia war gerührt und war so wahnsinnig erleichtert, dass Andreas sich freute. „Wollen wir in die Wohnung und vielleicht die Pizza essen?“ fragte Julia dann nach. Sie hatte richtig Hunger. Andreas lachte. Sie gingen rein und setzte sich an den Tisch. Während des Essens erzählte Julia Andreas von Ellas Vermutung, den positiven Tests und dem kurzfristigen Termin bei ihrer Frauenärztin. „Und ich wollte es dir letzte Woche erzählen... und dann kam der Unfall dazwischen... und plötzlich brach die ganze Welt zusammen, dabei sollte es doch jetzt alles so werden, wie ich es mir jahrelang gewünscht hatte...“ sprach Julia und ihre Augen ruhten auf Andreas. Dieser schaute fasziniert die Ultraschallbilder an. Er wurde ein viertes Mal Vater. Und auch, wenn jedes Kind ein Wunder war, war dieses Baby ein besonderes Wunder. Eines, mit dem niemals jemand gerechnet hatte. Jetzt würde sich sein Leben nochmals ändern, aber er freute sich darauf. „Bevor ich es den Kindern sage, würde ich gerne noch mit Sabrina darüber sprechen. Sie kann vielleicht am Besten abschätzen, wie ich es ihnen am besten sage. Das wird nochmal ein großer Einschnitt sein, aber auch das meistern wir. Und das alles mit Marius... Chris spricht morgen mit ihm... vielleicht hat Marius irgendwelche Aussagen fehlinterpretiert oder keine Ahnung. Es tut mir einfach sehr sehr leid, dass ich dir nicht vertraut habe und das ich nicht von Anfang an vernünftig mit dir gesprochen habe. Ich schäme mich da sehr für... Ich stand so krass zwischen den Stühlen. Marius sagt mir unter Tränen dies, du unter Tränen genau was anderes... und ich stehe da, liebe euch beide... und weiß nicht, was ich glauben soll und habe mich dann für meinen Sohn entschieden“ kam es von Andreas. Und Julia wusste genau, dass er das alles genauso meinte wie er es sagte und das ihn die letzten Tage innerlich fast zerrissen hätten. Sie konnte ihn verstehen. „Ich kann dich wirklich verstehen. Auch, wenn ich wirklich sehr verletzt war... ich bin so froh, dass du endlich weißt, dass ich schwanger bin und das wir endlich nochmal miteinander reden konnten... mir liegt alles daran, dass auch deine Kinder gut mit der neuen Situation klar kommen, auch Marius. Auch wenn wir vielleicht noch ein hartes Stück Arbeit vor uns haben, aber ich wünsche mir wirklich, dass wir alle friedlich miteinander leben können. Als Familie, Patchwork-Familie oder wie auch immer wir diesen großen bunten Haufen mit vielen verschiedenen Charakteren bezeichnen wollen. Jeder soll hier seinen Platz finden und sich wohlfühlen. Und geliebt werden“ sprach Julia. Es war schon fast poetisch. „Danke für diese Worte. Dem ist nichts hinzuzufügen“ sprach er und küsste sie. Den einmaligen Seitensprung mit Sabrina verschwieg er.

So, hier gehts aktuell gesundheitlich wieder steil bergauf 🙏

Leider gabs innerhalb unserer Familie einen positivem Coronafall und wir haben die Person einen Tag vor positivem Test noch getroffen 🙈 Bitte Daumen drücken, dass wir uns nicht angesteckt haben 🙏 Das wären sonst echt die besch.... Ferien ever 🙈

Ich hoffe ihr genießt den Sommer 🌞

Danke für Eure Sternchen und Kommentare ♥️

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