20. Kapitel

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Kapitel 20
6. Januar
 
Sie waren gestern spät aus Köln nach Hause gekommen und heute Morgen war Andreas mit einem Freund in der Firma verabredet. Dieser Freund war Maler und hatte auch gute Kontakte zu anderen Handwerkern, die Andreas die Wohnung renovieren sollten. Andreas war dankbar, dass er ihm half, denn alleine zwischen Zauberwerkstatt und Tourleben, würde die Wohnung sonst nie fertig werden. „Moin Rainer, danke, dass du hergekommen bist“ begrüßte Andreas seinen Freund herzlich. „Morgen Andy, aber klar, wenn ich helfen kann, bin ich zur Stelle“ Sie nahmen im Besprechungsraum Platz und Andreas berichtete erstmal von der Trennung. Rainer war überrascht, damit hatte er nicht gerechnet. Seine eigene Ehe war auch vor wenigen Jahren gescheitert und seitdem lebte er alleine. Rainer hatte Andreas bereits vorab Farb- und Bodenbelägemuster zukommen lassen aus denen Andreas sich welche ausgesucht hatte. Sie besprachen, welche Farbe wo hin sollte und danach tranken sie noch gemeinsam einen Kaffee. „Sollten uns mal wieder öfter treffen, ist in den letzten Jahren ja leider etwas auf der Strecke geblieben“ sagte Andreas. „Ja sehr gerne. Da hast du Recht, aber man kann es ja wieder aufleben lassen“ kam es von Rainer zurück. Sie sprachen noch über die weiteren Änderungen und Renovierungswünsche in der Wohnung und Rainer nortierte alles. „Hier hast du den Schlüssel – ich bin gespannt wie es am Ende aussieht“ sagte Andreas und schob Rainer den Schlüssel rüber. Er hatte zwar die Farben ausgesucht, aber lies Rainer quasi freie Hand. Er hatte auch keine Zeit die Renovierungsarbeiten zu überwachen, also vertraute er Rainer. Die Farbe fürs Laminat hatte er auch ausgesucht und Rainer klärte alles weitere mit einem anderen Handwerker Freund. Andreas war dankbar, dass Rainer ihm half.
 
Natürlich ließ es Andreas traurig werden, dass er in vermutlich drei bis vier Wochen aus dem Haus auszog, aber dennoch war es für ihn auch wichtig, um den nötigen Abstand zu Sabrina zu bekommen und mit der Trennung klar zu kommen. Auch, wenn er immernoch hoffte, dass sie wieder zueinander finden würden.
 
Chris war noch nicht im Büro und Andreas war heute irgendwie gar nicht zum Arbeiten motiviert. Eigentlich gab es, wir immer, mehr als genug zu tun. Sei es Fanpost lesen und Autogrammwünsche erfüllen, aber nicht mal dazu hatte er heute Lust. Charlotte erklärte Julia grade etwas und Andreas hatte sich mit einer Kaffeetasse in der Hand dazugesellt. „Haben wir heute nichts zu tun, Herr Ehrlich?“ fragte Charlotte und schaute ihren Chef mit hochgezogener Augenbraue an. „Zu tun genug, nur meine Motivation liegt noch zu Hause im Bett“ gab er zu. „Ohje, dann trink erstmal deinen Kaffee, vielleicht findet sie den Weg rüber noch“ gab Charlotte zurück. „Ach Andreas, bevor ich es vergesse. Julia hat gesagt, dass du den Schlüssel für die Wohnung hast. Yvette würde gerne nach dem nächsten Tourblock ne Woche hier bleiben. Chris möchte seine Outfits nochmal überarbeitet haben und das kann sie dann am besten vor Ort, um direkt Rücksprache mit ihm zu halten“ Julia wusste natürlich, dass Andreas die Wohnung für sich haben wollte, aber das hatte sie Charlotte nicht gesagt. Andreas hatte sich ihr anvertraut und die Information, dass er und seine Frau getrennt waren, gab sie bestimmt nicht einfach in der Firma weiter, das musste er schon selber erzählen. „Das geht leider nicht. Sie soll sich ein Hotelzimmer buchen, wir zahlen. Die Wohnung wird renoviert“ sagte er daraufhin. „Oh achso. Ab wann kann ich sie denn wieder einplanen als Crew-Unterkunft?“ hakte Charlotte nach. „Gar nicht... Ich werde dort in Kürze einziehen...“ sagte Andreas. Er wollte jetzt nicht großartig nach Ausreden suchen, sondern sagte einfach was Sache war. Über kurz oder lang kam eh raus, dass er von Sabrina getrennt lebte. „Hä? Du?“ fragte Charlotte nun völlig irritiert und Julia hielt sich weiterhin zurück und sagte nichts. „Sabrina und ich sind getrennt, schon seit Ende November. Ich ziehe aus und sie bleibt mit den Kindern im Haus“ sagte Andreas gerade heraus. Auch, wenn es ihm immer wieder weh tat, die Trennung auszusprechen. „Oh krass... äh, das tut mir leid“ brachte Charlotte nur heraus und wusste gar nicht, was sie dazu noch sagen sollte. „Ist leider so, wie es ist. Bitte hänge es nicht an die große Glocke. Und nach Außen sowieso nicht, aber da kann ich dir ja vertrauen. Und dir auch Julia, oder?“ antwortete er. „Natürlich, von mir erfährt niemand etwas“ sagte Julia nun. „Ich sage auch niemandem etwas“ reagierte Charlotte, aber war immernoch sehr überrascht und geschockt. Sie hatte im bewundert, wie Sabrina hinter Andreas stand und ihm den Rücken stärkte und sich liebevoll um die Kinder kümmerte. Sie schaute zwischendurch auch immermal in der Firma vorbei und so hatte Charlotte, wie auch viele andere Mitarbeiter, ein lockeres freundschaftliches Verhältnis zu Sabrina. Aber wenn sie nun darüber nachdachte, war Sabrina in den letzten Wochen echt selten hier gewesen bzw. hatte eher mal zum Telefonhörer gegriffen und in der Firma angerufen, statt wie sonst, eben rüberzukommen.
Andreas hatte grade den letzten Schluck aus seiner Kaffeetasse getrunken, da kam Chris durch die Eingangstür. „Guten Morgen“ sagte er verschlafen in die Runde. „Guten Morgen“ sagten Julia und Charlotte wie aus einem Mund, und auch Andreas begrüßte seinen Bruder. „Du bist heute sehr früh“ trietzte Andreas Chris. „Danke für den Hinweis. Sag das meinen Kindern, die die halbe Nacht durchgeschrien haben“ antwortete Chris. Er nahm die für ihn bereitgelegte Post aus seinem Kasten und ging dann hoch ins Büro. Andreas folgte ihm unauffällig und so begann der Arbeitstag für die beiden Zauberbrüder heute mal etwas später als gewöhnlich. Aber manchmal gab es halt so Tage.
 
Schönes Wochenende 😊😊

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