Kapitel 69
2. Juni
Andreas saß bei Emilia und Chris. Chris hatte ihn überredet, dass er nach der Arbeit in der Werkstatt mit zu ihnen kam. „Und, wie geht es Marius?“ fragte Chris seinen Bruder. „Ach es geht. Ihm ist langweilig, aber dank Homeshooling hat er eigentlich genug zu tun. Ende des Monats sind ja auch schon Ferien. Und mit ein bisschen Glück, ist er da seinen Gips auch schon los. Zum gemeinsamen Urlaub sollte er also wieder fit sein“ antwortete der ältere Bruder. „Das sind schonmal gute Nachrichten, das freut mich. Hast du nochmal mit ihm und Louisa und Marvin gesprochen?“ fragte Chris. Sie hatten an den letzten zwei Tagen keine Zeit gehabt in Ruhe zu sprechen, da in der Firma wichtige Gespräche mit RTL liefen. Und so konnten sich auch Julia und Andreas fast ganz aus dem Weg gehen. Julia saß wie ein kleines Häufchen Elend auf der Arbeit. Zusätzlich dazu, war ihr morgens übel und sie war einfach dauerhaft müde. Die klassischen Schwangerschaftsanzeichen hatten sie nun also auch erreicht.
„Ja habe ich. Julia scheint es nur auf Marius abgesehen zu haben. Die anderen beiden waren nur positiv auf sie zu sprechen. Und das glaube ich ihnen auch. Marvin ist immer ehrlich, der kann eigentlich nicht lügen. Und Marius hat mir unter Tränen gesagt, dass er Angst vor Julia hat“ berichtete Andreas. Es klingelte und Chris konnte nichts mehr dazu sagen. Er war allerdings froh, dass Louisa und Marvin nichts schlechtes von Julia sagten. Emilia war mit den kleinen oben, sie wollte das Gespräch nicht stören.
„Julia, was willst du hier?“ fragte Andreas, als er sah mit wem Chris wieder ins Wohnzimmer kam. „Mit dir sprechen“ sagte sie. „Ich habe sie zu uns eingeladen. Wir haben uns Sonntag lange unterhalten. Ihr müsst vernünftig miteinander sprechen“ sagte Chris mit Nachdruck. „Ich glaube nicht, dass es da noch etwas zu sagen gibt. Ich bin maßlos enttäuscht“ sagte Andreas. „Andreas bitte, ich habe Marius nichts getan. Ich habe ihn weder mit Absicht angefahren, noch vorher irgendwie bedroht oder ähnliches. Ich schwöre es dir“ sagte Julia und wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. Chris wollte sich zurück ziehen, aber Andreas bat ihn zu bleiben. Er setzte sich dazu, hielt sich aber zurück. „Und warum sagt mein Sohn genau das Gegenteil? Und sagt unter Tränen, dass er Angst vor dir hat?“ sagte Andreas wütend. „Ich weiß es nicht. Vielleicht weil er möchte, dass wir getrennte Wegen gehen und damit du wieder mit Sabrina zusammen kommst? Das ist doch das, was er will und was er mir immer wieder gesagt hat. Er hat mich immer spüren lassen, dass er mich absolut nicht mag und mich nicht respektiert. Ich habe trotzdem versucht mit ihm klar zu kommen, aber er hat völlig blockiert“ sprach Julia. Beim Thema Sabrina zuckte er leicht zusammen und dachte an den Ausrutscher. Julia weinte. „Julia... ich weiß doch grade gar nicht mehr was ich glauben soll... der eine sagt so, der andere so. Er ist mein Sohn... er lügt doch nicht mich, Sabrina und sogar die Polizei an...“ brachte Andreas hervor. „Aber ich, oder wie? Andreas, ich würde niemals so etwas tun. Es war mir von Anfang an klar, dass die Kinder zu dir gehören. Und mir war auch klar, dass es das ein oder andere Mal vielleicht nicht leicht werden würde. Aber ich liebe dich. Sehr. Ich war nach der beschissenen Zeit mit Lars endlich wieder glücklich. Richtig glücklich. Und dann passiert dieser blöde Unfall und mein ganzes Leben zerfällt in tausend Teile... dabei hätte alles so schön werden können und endlich so perfekt“ sagte Julia und weinte weiter. „Ich habe das auch so gedacht, aber plötzlich redet Marius so etwas … und ich weiß einfach nicht mehr, wem ich was glauben soll... Es tut mir so leid, dass ihr dir einfach nicht hundertprozentig glauben kann, auch wenn ich es gerne würde... aber es geht hier um meinen Sohn... scheiße man“ weinte Andreas völlig verzweifelt. „Ich kann es ja auch verstehen... aber ich schwöre dir, dass ich nicht lügen. Ich stehe für alles grade bei dem Unfall, ich zahle ihm Schmerzensgeld und alles, ich habe ihn angefahren, aber es war wirklich ein Unfall. Vielleicht war ich kurz abgelenkt und habe ihn deswegen nicht gesehen... Ich hätte dir nämlich letzte Woche gerne etwas gesagt und war mit meinen Gedanken woanders...“ sprach Julia und schaute in Andreas verweinte Augen. „Was wolltest du mir denn sagen?“ hakte Andreas nach. Julia griff in ihre Tasche und zog Mutterpass und Ultraschallbilder heraus. „Das hier... Andreas, ich bin schwanger. Wir kriegen ein Baby... mein größter Traum geht in Erfüllung... einfach so... ganz spontan... Ich bin einfach so schwanger geworden... Ich bin fast in der 11. Woche, habe es letzte Woche erst erfahren... Als voraussichtlichen Entbindungstermin hat meine Ärztin mir den 31.12 genannt...“ brachte Julia raus und man konnte ihr ihre Freude über die Schwangerschaft anmerken. Chris saß sprachlos daneben, aber freute sich direkt. Bei Andreas war es nun völlig vorbei. Zu seinem absolutem Chaos im Kopf, kam nun noch hinzu, dass er Endes des Jahres Vater wurde. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er war völlig fertig und verließ ohne was zu sagen das Haus seines Bruders.
Chris reagierte sofort und nahm erstmal Julia in den Arm. „Das ist ja mal eine Nachricht. Ich freue mich so sehr. Wow, ich habe niemals damit gerechnet, aber das ist wunderbar“ sagte Chris. Julia drückte sich an ihn und weinte. „Ja, es ist ein Wunder... ein klitzkleines Wunder... aber scheinbar von seinem Vater nicht gewollt“ sagte sie und schniefte. „Ich glaube mein Bruder war grade total überfallen von der Nachricht. Und muss grade erstmal darauf klarkommen. Natürlich ist das nicht die tollste Art zu reagieren, wenn man erfährt, dass man ein Baby erwartet. Aber nachdem was in den letzten Tagen war, kann ich das sogar irgendwie verstehen. Gib ihm etwas Zeit okay?“ sprach Chris fürsorglich und liebevoll. Julia nickte vorsichtig und war grade so dankbar, dass Chris sie auffing. „Danke Chris“ brachte sie hervor. „Gerne. Ich unterstütze euch. Ihr bekommt das hin. Und es wird sich ganz bestimmt alles klären. Ich werde morgen mit Marius sprechen“ versprach Chris.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...