14. Kapitel

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Kapitel 14
24. Dezember
 
Dieses Jahr fand die große Familienfeier bei Chris und Emilia im neuen Haus statt. Das Essen wurde dieses Jahr geliefert und so hatte niemand den Stress für die doch ziemlich große Familie zu kochen. Sabrina hatte lange überlegt, ob sie an der Feier teilnehmen sollte oder nicht, nahm aber ihrer Kinder zur Liebe daran teil. Sie fühlte sich etwas unwohl, aber versuchte dieses zu verstecken. Sie versuchte normal mit allen zu sprechen, sowie die anderen versuchten normal mit ihr umzugehen. Aber man merkte allen an, dass es eine schwere und auch unbekannte Situation für alle war. Dennoch genossen alle das Weihnachtsfest und ließen sich das Essen schmecken. Andreas und Sandra räumten den Tisch ab und brachten alles in die Küche um es in die Spülmaschine zu packen. „Wie geht’s dir Brüderchen?“ fragte sie leise. „Geht, ein komisches Gefühl heute. Weihnachten mit der Familie, aber die eigene kleine Familie ist eigentlich kaputt“ antwortete er traurig. „Das glaube ich dir. Ich finds auch irgendwie komisch, ich weiß gar nicht so recht, wie ich mich verhalten soll“ gab Sandra zu. „Tut mir leid, dass ich euch da auch noch mit belaste. Bei den nächsten Familienfeiern wird sie, außer an den Geburtstagen der Kinder, auch sicher nicht mehr dabei sein“ reagierte Andreas. „Du belastest uns damit nicht, das wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen. Du bist derjenige, den alles am meisten belastet, von den Kindern mal abgesehen“ sagte Sandra und räumte nebenbei das Geschirr in die Spülmaschine. „Momentan stecken sie es glaube ich ganz gut weg. Aber mal gucken, wie es sich weiter entwickelt. Morgen fahren Marvin und Louisa ja mit Sabrina, ihrem Freund und dessen Sohn nach Österreich. Marius bleibt bei mir und kommt dann mit auf Tour. Ich hoffe, dass ihm das gut tun wird. Ihn belastet es am meisten, denn mit seinem „Stiefbruder“ kommt er nicht sonderlich gut aus“ redete Andreas. „Halte mich auf dem Laufenden. Ich bin auch gerne für dich und die Kids da. Ich hoffe, dass euer Großer mit der ganzen Sache auch klarkommt und sich das Verhältnis zu seinem „Stiefbruder“ bessert. Wir unterstützen dich und die Kinder auf jeden Fall, Andreas“ sagte Sandra und legte ihren Arm um Andreas. Dieser stand an der Küche angelehnt und hatte während des Gesprächs aus dem Fenster geschaut. „Danke. Ich bin echt froh, eine so tolle Familie zu haben. Und sorry, nun hast du ja alles alleine eingeräumt und ich stand hier nur doof rum“ sagte Andreas daraufhin entschuldigend. „Das macht doch nichts, ging doch schnell. Dafür trägst du nun den Nachtisch rüber. Ich nehme die Schälchen und Löffel“ sagte seine Schwester und lächelte ihn an. Die Familie ließ sich den Nachtisch noch schmecken und danach kamen sie zur von den Kindern langersehnten Bescherung.
Nach der großen Bescherung verabschiedete sich Sabrina von allen. Sie musste die Koffer für den morgen beginnenden Skiurlaub noch packen. Die Kinder wollten schon mit und zu Hause ihre Geschenke ausführlich aufbauen, ausprobieren und sich damit in Ruhe beschäftigen. Andreas blieb noch und wollte dann später zu Fuß nach Hause gehen.
 
„Darf ich die Flasche mitnehmen?“ fragte Andreas seinen Bruder, als sie alles aufgeräumt hatten und der Rest der Familie auch gefahren war. „Klar. Aber denk dran, Alkohol ist keine Lösung“ sagte Chris und beäugte seinen Bruder. „Keine Angst, ich werde mich nicht betrinken und irgendeinen Mist machen. Außerdem ist das Rotwein und keine Vodka oder sowas“ antwortete Andreas. „Dann ist ja gut. Aber denk dran, am Samstag müssen wir fit für die Premiere sein“ kam es von Chris. „Das werde ich sein, kleiner Bruder“ sagte er und klopfte ihm auf die Schulter. Andreas verabschiedete sich noch von Emilia, die gerade Matteo und Isabell ins Bett gebracht hatte. Dann machte er sich zu Fuß auf den Weg nach Hause. Er kam am alten Hof vorbei und sah, dass bei Julia noch Licht brannte. Kurzerhand beschloss er einfach bei ihr zu klingeln. Er wusste, dass sie die Feiertage alleine mit ihrem Hund Henry verbrachte und er wollte ihr zumindest kurz frohe Weihnachten wünschen. Es war bereits 21 Uhr, aber trotzdem klingelte er einfach. „Wer ist denn da?“ fragte Julia vorsichtig durch die Gegensprechanlage. „Ich bins, Andreas“ sagte dieser daraufhin und Julia öffnete ihm die Tür. „Hi Andreas, was machst du denn hier?“ fragte Julia dann überrascht und ließ Andreas eintreten. „Ich war grade auf dem Rückweg von Chris und Emilia und habe gesehen, dass bei dir noch Licht brennt. Und da ich ja wusste, dass du alleine mit Henry bist über die Feiertage, dachte ich, ich schaue einfach mal vorbei und wünsche dir frohe Weihnachten“ sagte er. „Ich wünsche dir und deiner Familie auch frohe Weihnachten“ entgegnete Julia.  Andreas legte seine Jacke ab und ging weiter in die Wohnung. Es war nach wie vor ein ganz seltsames Gefühl hier zu sein, aber da musste er nun durch. Er war schließlich freiwillig hier. Henry lag schlafend in seinem Körbchen. „Der hat ja einen guten Schlaf“ sagte Andreas und musste lachen. „Der schläft wie ein Stein, mit Wachhund ist hier nichts“ sagte Julia lachend. „Setz dich doch, heute habe ich auch was zu trinken da. Glühwein? Oder lieber was anderes?“ fügte Julia noch hinzu. „Glühwein klingt sehr gut. Wenn der leer ist, hätte ich auch noch eine Flasche Rotwein dabei“ antwortete Andreas, setzte sich auf das Sofa und stellte die Flasche auf den Tisch. Als er diese abstellte, machte Henry plötzlich die Augen auf und sprang direkt auf Andreas zu und bellte. „Ach, das weckt dich also. Hallo Henry“ begrüßte Andreas den kleinen Hund. Henry machte einen Satz und saß dann auf Andreas Schoß um sich Streicheleinheiten abzuholen. Julia stellte Andreas und sich selber eine dampfende Tasse mit Glühwein vor die Nase. „Dankeschön“ sagte Andreas und beide nahmen einen Schluck. „Hmmm, der schmeckt gut. Sogar mit Schuss“ sagte Andreas grinsend. „Nur ein kleines bisschen, für den Geschmack“ kam es von Julia zurück. Sie unterhielte sich ein wenig und aus einer Tasse Glühwein, waren mittlerweile für jeden schon zwei Tassen geworden. Henry hatte sich wieder in sein Körbchen verkrochen und schlief seelenruhig weiter. Andreas‘ Handy piepte, eine Nachricht von Sabrina. „Alles ok? Wann kommst du nach Hause? Soll ich dich abholen?“las Andreas für sich vor. War er ihr nun Rechenschaft schuldig wann und wie er nach Hause kam? Er schüttelte mit dem Kopf. „Alles in Ordnung?“ fragte Julia vorsichtig. „Nein, nichts ist in Ordnung“ sagte Andreas daraufhin traurig.

Wünsche euch allen ein schönes Wochenende 🤗🌷

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt