3. Kapitel

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Kapitel 3
 
Andreas öffnete per Fernbedienung das Tor und ging vom Hof. Julia stand neben ihrem Auto und wartete auf Andreas. „Hi, ich bin Andreas. Wir kennen uns ja noch gar nicht persönlich“ sagte er freundlich. „Ich bin Julia. Schön, dich kennenzulernen“ sagte sie und lächelte ihn freundlich an. „Hier ist der Schlüssel. Ich würde kurz mit dir fahren und dir zeigen wo die Wohnung ist und so weiter“ kam es von Andreas und er gab Julia den Schlüssel. „Danke. Das wäre lieb, sehr nett von dir“ erwiderte sie. Andreas stieg in den vollbeladenen schwarzen Seat Ateca ein. „Schickes Auto hast du“ sagte er. „Eines der wenigen Sachen die ich aus meinem alten Leben mitgenommen habe. Das meiste musste ich zurück lassen. Aber macht auch nichts, dann ist es wenigstens ein richtiger Neuanfang. Mein Hab und Gut ist in den Kartons und ein bisschen was konnte ich noch bei einer Freundin in der alten Heimat lassen, um es später zu holen. Hier sind erstmal die wichtigsten Sachen. Eine Wohnungseinrichtung muss ich mir aber komplett neu holen“ sagte sie. „Wahnsinn, dass du hier einen kompletten Neuanfang machst. Warum denn, wenn ich fragen darf?“ hakte Andreas nach. „Mein Mann und ich leben in Trennung“ sagte sie kurz und knapp und wollte auf Details nicht genau eingehen. Das merkte Andreas und fragte auch nicht nach. „Achso okay. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für deinen Neuanfang und hoffe, dass du dich hier und in der Firma wohlfühlst“ sagte er aufmunternd, denn er wollte nichts falsches sagen. „Danke, dass wünsche ich mir sehr. Wo muss ich denn nun hin?“ fragte Julia, denn sie standen noch immer vor dem Haus. „Oh, ja, vielleicht sollten wir mal starten. Hier den Weg weiter und an der Kreuzung da vorne weiter grade aus“ sagte er. Julia fuhr los und wartete auf weitere Anweisungen von Andreas. „Hier nun links, da vorne auf dem Hof, da ist die Wohnung“ sagte er und Julia konnte nun sehen, wo sie die vermutlich die nächsten 2-3 Wochen lebte. Es war etwas abgelegen, aber das kannte sie auch aus ihrer alten Heimat. Dort hatte sie in einem kleinen Dorf gelebt. Sie stiegen aus und zuerst ließ Julia ihren Hund Henry aus seiner Transportbox. Andreas zeigte ihr, wo sie hin mussten. Julia schloss die Tür auf und betrat die Wohnung, Henry lief direkt vor. Sie fand hier alles was sie brauchte und war froh, dass Ehrlich Entertainment ihr die Wohnung erstmal zur Verfügung stellte. Für Andreas war es grade alles andere als leicht hier in die Wohnung zu gehen, er ging auch nur bis kurz hinter die Tür. Hier hatte seine Frau sich wochenlang mit ihrer Affäre, Freund, oder wie auch immer, getroffen und ihn betrogen. „Andreas, alles ok?“ fragte Julia, da Andreas auf eine Frage nicht reagiert hatte und nur ins Leere schaute. „Sorry, alles okay“ sagte er. „Würdest du mir bei den Kisten vielleicht noch helfen oder hast du keine Zeit?“ stellte sie ihre Frage erneut. „Klar helfe ich dir noch. Ich lasse dich die Kisten noch nicht alleine hier herein schleppen“ sagte er und schon schritten sie zur Tat. Nach kurzer Zeit war das Auto leer und alles in der Wohnung. „Vielen lieben Dank. Ich würde dir gerne was zu trinken anbieten, aber ich habe noch gar nichts da. Ich muss gleich erstmal einkaufen fahren“ sagte sie dann. „Gerne, gar kein Problem. Ist doch nicht schlimm, gibt bestimmt noch mal eine Gelegenheit wo wir das nachholen können“ sagte Andreas. Es kam ihm auch ganz recht, denn er wollte sich nicht länger als nötig hier aufhalten. Henry hatte Gefallen an Andreas gefunden und schnupperte die ganze Zeit an seinem Bein. Andreas streichelte den Hund, er war echt niedlich. Er erklärte Julia noch den Weg zum nächsten Supermarkt und machte sich dann zu Fuß auf den Weg nach Hause. Julia hatte ihm zwar angeboten ihn noch mitzunehmen, aber Andreas wollte lieber laufen. Er brauchte jetzt die eiskalte Luft und das Laufen um den Kopf ein wenig frei zu bekommen. Gleich stand auch noch ein Gespräch mit Sabrina an. Er hatte etwas Angst davor, denn er hatte keine Ahnung wie es nun weitergehen sollte. Tränen rannen über sein Gesicht, erst versuchte er diese zu unterdrücken aber dann ließ er ihnen einfach freien Lauf. Sie mussten einfach raus. Und oft hatte Weinen auch einfach etwas Befreiendes. Nach einer viertel Stunde kam er wieder am Haus an und ging rein. Als er die Tür öffnete, hörte er, dass Sabrina telefonierte. „Er ist wieder da. Ich melde mich später…. Ich dich auch“ konnte er noch hören, dann war das Gespräch beendet. Wieder ein Stich in sein Herz. Wie oft hatte sie ihm auch mit „Ich dich auch“ auf „Ich liebe dich“ geantwortet und das auch in den letzten Wochen… dabei war das dann gar nicht mehr wahr gewesen, sondern gelogen. Er atmete tief durch und ging dann ins Wohnzimmer. „Da bist du ja wieder. Hat alles geklappt?“ fragt Sabrina. „Ja, hat es“ sagte er nur kurz und knapp. „Bist du jetzt bereit für das Gespräch?“ hakte Sabrina dann nach. „Ja, bin ich. Wann kommen die Kinder wieder?“ kam es von Andreas. „Die bleiben alle über Nacht weg. Ich bringe nachher nur noch Sachen überall vorbei“ sagte Sabrina. Das war gut, denn Andreas wollte auf keinen Fall, dass seine Kinder ihn heute so fertig sahen. „Gut. Dann lass uns mal setzen und reden“ sagte Andreas.
 

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt