41. Kapitel

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Kapitel 41

 

Eine Viertelstunde später kamen Emilia, Marius und die Zwillinge wieder nach Hause. Marius hatte nicht viel reden wollen, was für Emilia auch völlig in Ordnung war. Sie hatten einfach die kühle Luft und das schöne Wetter heute genossen. Marius ging es nach seinen Magen-Problemen nun auch wieder gut. Emilia packte die Zwillinge wieder aus und ging mit beiden nach oben, damit die Männer ihre Ruhe hatten. „Marius, können wir uns nun unterhalten?“ fragte Andreas vorsichtig seinen Sohn. „Was gibt’s?“ fragte dieser eher lustlos. „Es geht um gestern und um die gesamte Situation mit der Trennung von Mama und mir“ sagte Andreas. „Chris soll aber dabei bleiben“ meinte er dann. „Ja, kein Problem. So wie du möchtest“ sagte Andreas verständnisvoll. Ihm war es auch recht, dass Chris dabei blieb. „Marius, dass was du da gestern gesehen hast... es tut mir leid. Für uns beide eine sehr unangenehme Situation. Aber es ist jetzt leider passiert. Kommt garantiert nicht wieder vor“ sagte Andreas zuerst. „Du glaubst ja wohl nicht, dass ich dieses Bild jemals vergessen werde. Danke für das Trauma Papa“ sagte er pampig. „Ich sagte ja, dass es mir leid tut. Aber ein Trauma ist ja nun etwas übertrieben. Ich kanns nun aber nicht rückgängig machen, auch wenn ich das gerne würde“ sagte Andreas daraufhin. „Marius, ich weiß, dass es dir mit der Trennung von Mama und mir nicht gut geht. Ich mache mir wirklich Sorgen um dich. Bitte sprich mit mir“ bat er seinen Sohn. „Dir scheint es damit ja gut zu gehen und Mama auch. Schön, dass ihr glücklich seid. Aber an eure Kinder denkt ihr nicht“ sagte Marius wütend und traurig zugleich. „Glaube mir, die erste Zeit habe ich sehr gelitten. Aber soll ich nun für immer trauern und Mama hinterher rennen, wenn sie mit ihrem neuen Freund glücklich ist? Was bringt mir das? Nichts. Ja, es ist alles total blöd und ich hätte nie gedacht, dass Mama und ich uns mal trennen. Aber es ist jetzt nun mal so. So beschissen es ist. Aber wir müssen alle lernen damit umzugehen. Mir ist klar, dass das als Kind nicht einfach ist, wenn die Eltern sich trennen. Aber ihr bleibt immer unserer Kinder und wir immer eure Eltern. Egal, ob wir zusammen sind oder nicht.  Und du weißt, dass du dich immer bei mir melden kannst wenn dich etwas bedrückt. Jederzeit. Genau wie deine beiden Geschwister. Ich möchte für dich da sein und dir helfen mit der Situation klar zu kommen. Wir können auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und einen Psychologen suchen“ redete Andreas. „Ich muss doch nicht zum Psychologen! Übertreib mal nicht!“ meckerte Marius lauthals los und stand wütend auf. „Marius“ sagte Andreas. „Lass mich. Hat doch alles keinen Sinn“ kam es von ihm. „Marius, setz dich mal wieder hin“ forderte Chris seinen Neffen auf. „Dein Vater will nur das beste für dich und möchte dir helfen. Es ist doch nicht schlimm, wenn man sich professionelle Hilfe sucht. Das wichtige ist, dass ihr alle gut mit der neuen Lebenssituation zurecht kommt. Und wenn du da mit deinem Vater nicht hin möchtest, dann komme ich mit. Wir sind eine Familie und unterstützen uns gegenseitig“ sprach Chris ruhig. Marius hörte ihm zu und es schien bei ihm angekommen zu sein. „Ja...“ ,sagte er leise, „Aber nur mit dir. Mama und Papa sollen da nicht mit hin“ Ein erster Schritt in die richtige Richtung, Andreas war erleichtert. „Natürlich, ich begleite dich gerne. Ich häng mich Montag mal ans Telefon, okay? Und dann kriegen wir das alle gemeinsam hin, okay?“ sagte Chris. „Ja, danke“ sagte Marius. „Ich finde es wirklich super und mutig, dass du das machst. Und solltest du doch wollen, dass Mama oder ich mitkommen, dann lass es uns wissen. Wir unterstützen dich immer. Und danke dir Chris“ sagte Andreas. Endlich kam die Problembewältigung in Gange. Andreas hoffte, dass Marius so die Trennung überwinden konnte und alle zufrieden und glücklich in die neue Situation hereinwuchsen. Es war für alle nicht leicht. Marvin und Louisa schienen wirklich besser damit klar zukommen, dennoch zog Andreas auch in Erwägung, dass diese auch mal bei einem Psychologen vorstellig werden sollten. Er wollte dass es seinen Kindern gut ging, sie standen an erster Stelle.

Marius ging nach oben um seine Sachen zusammen zu packen. „Ich glaube das war nun echt gut. Es wird alles gut werden Andreas. Wir schaffen das alle zusammen“ sagte Chris motiviert und zuversichtlich. „Ich glaube auch. Danke für deine Unterstützung“ dankte Andreas ihm. „Immer gerne. Wann sprichst du mit Julia und wann mit Sabrina?“ hakte Chris dann nach. Andreas hatte einige Gespräche vor sich, die eventuell nicht so angenehmen laufen könnten. „Mit Julia am liebsten sofort. Und mit Sabrina auch so schnell wie möglich“ sagte er. „Ich habe eine Idee. Emilia will nachher mit den Zwillingen zu Caro. Was hältst du davon, wenn ich mit den Kindern ins Schwimmbad fahre? Dann hättest du heute schonmal die Chance mit Julia zu reden. Sie wartet bestimmt schon darauf, dass du dich meldest, oder?“ schlug Chris vor. „Das würdest du machen? Die Kinder würden sich garantiert freuen. Und ja, ich habe mich danach noch nicht bei ihr gemeldet...“ gab Andreas zurück.

Zwei Stunden später hatte Andreas mit Marius und Marvin Schwimmtaschen gepackt und Louisa bei ihrer Freundin abgeholt. Jetzt hielten sie bei Emilia und Chris auf dem Hof an. Chris kam mit seiner Tasche aus dem Haus und Andreas stieg aus dem Auto. „Schlüsseltausch?“ fragte Chris. „Jip, ich wüsste auch nicht, wie du die drei samt Taschen in euren kleinen Fox kriegen solltest“ lachte Andreas. „Den großen brauchte Emilia. Irgendwann schaffe ich es auch mal, dass wir uns noch einen anderen etwas größeren  Wagen holen“ meinte Chris daraufhin. Sie tauschten also ihre Autoschlüssel und Andreas wünschte seinen Kindern ganz viel Spaß. „Viel Erfolg großer Bruder. Du machst das schon“ ermutigte Chris Andreas. Nachdem Chris losgefahren war, setzte Andreas sich in sein Tausch-Auto und machte sich auf den Weg nach Enger.

Ich weiß noch nicht, wie die Kapitel in nächster Zeit so kommen 🙈
Bitte habt etwas Geduld mit mir 🙈
Ich danke euch von ganzem ♥️ fürs Lesen!

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt