Kapitel 115
„Julia, ist alles in Ordnung?“ fragte er aufgeregt. „Ja klar, alles gut“ sagte sie gähnend. „Ich konnte dich nicht erreichen und wir haben uns sehr große Sorgen um dich und das Baby gemacht“ sagte Andreas und ihm fielen tausend Steine vom Herzen. „Ich bin eingeschlafen und mein Handy war intelligenterweise nur auf Vibration. Das habe ich leider nicht gehört und bin grade erst wach geworden“ erklärte sie ihre Nicht-Erreichbarkeit. „Tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast. Mir geht es gut und unserer kleinen Maus auch. Ich mache mich jetzt auf den Weg zu Euch“ sagte Julia. Sie war so müde und erschöpft gewesen, dass sie richtig tief und fest auf dem Sofa eingeschlafen war. Ihr Körper hatte das einfach gebraucht. Sie ging noch kurz ins Bad und machte sich dann auf den Weg nach Herford.
Nachdem sie auch Marius von seiner Freundin abgeholt und die drei Kinder wieder in Bünde bei Sabrina und Björn abgeliefert hatten, kamen sie wieder in Enger an. Andreas gab Julia die Papiertasche und diese war ganz überrascht. „Oh, so ein Buch wollte ich unbedingt noch haben. Das ist wirklich toll, danke“ sagte Julia und freute sich sehr. „Ich weiß, das konnte ich auf deiner Liste lesen. Und ich dachte, dass ich dir einfach eine kleine Freude machen. Und außerdem ist ja heute auch Nikolaus“ sagte Andreas. „Und was ist hier drinne?“ fragte sie und holte eine Papierschachtel mit dem Namen einer Bäckerei heraus. Sie öffnete diese und traute ihren Augen kaum. Es war ein großes Stück Käsekuchen mit Oreo-Keksen. „Ein Traum. Das muss ich sofort essen! Dafür liebe ich dich“ sagte sie und fiel Andreas um den Hals. „Nur dafür?“ fragte er daraufhin und musste lachen. „Natürlich auch für viele viele andere Dinge... aber grade am meisten für dieses Mitbringsel“ sagte sie und steckte sich schon die erste Gabel mit Kuchen in den Mund. Andreas freute sich, dass er seiner Freundin mit kleinen Dingen, eine so große Freude bereiten konnte.
11 Dezember
Andreas und Chris waren heute bei einer TV-Show-Aufzeichnung in Köln eingeladen, sie kamen erst morgen im Laufe des Tages wieder. Julia fühlte sich heute nicht so gut, heute war der erste Tag, an dem sie die Wehen-Hemmer nicht mehr nehmen sollte. Sie hatte am Donnerstag noch einen Termin bei ihrer Frauenärztin gehabt und es war soweit alles in Ordnung. Die kleine Maus könnte sich theoretisch ab jetzt auf den Weg machen und die Ärztin wollte dem nicht mehr mit Wehen-Hemmern entgegen wirken. Nun wurde der Natur freier Lauf gelassen und Julia war nervös. Plötzlich bekam sie große Angst vor der Geburt, konnte es aber auch kaum noch abwarten, ihr Kind endlich in den Armen halten zu dürfen. Vermutlich waren das normale Gefühle einer werdenden Mutter. „Kann ich wirklich fahren? Wir sagen die Aufzeichnung sonst ab. Ich fahre nur, wenn es dir wirklich gut geht. Nicht, dass es direkt heute los geht, weil du die Wehen-Hemmer nicht mehr nimmst“ sprach Andreas sorgenvoll. „Es ist alles in Ordnung. Nur, weil ich die nicht mehr nehme, heißt es nicht, dass sich unsere Tochter direkt auf den Weg macht. Frau Dr. Zimmermann hat gesagt, dass es auch durchaus sein kann, dass ich noch über Termin gehe. Also kein Stress. Fahrt ruhig hin. Ihr seid doch auch froh, wenn ihr Auftritte habt in der aktuellen Zeit“ sprach Julia und versuchte zu verheimlichen, dass sie heute nicht ganz fit war. Sie wollte nicht, dass Andreas sich unnötige Sorgen machte. Julia brachte Andreas zur Zauberwerkstatt und war danach bei Emilia eingeladen. Sie war mit den Zwillingen auch alleine und ein bisschen Gesellschaft war auch immer ganz schön. Außerdem wollten Andreas und Julia noch eine Babyschale haben, die Julia dann mitnehmen konnte. Chris stand bereits mit Mario und Stefan am Auto und sie warteten auf Andreas. Julia stieg kurz mit aus und begrüßte die drei Männer. „Hey Julia, wie geht’s?“ fragte Mario freundlich. „Danke, soweit ganz gut. Ist nur alles sehr anstrengend grade“ sagte sie daraufhin. „Bald hast du es geschafft und ihr seid endlich zu dritt“ sagte Chris und nahm Julia leicht in den Arm. „Wir müssen nun wirklich los, ich will euch nicht drängen... aber die Autobahn ist bestimmt nicht grade leer“ sagte Stefan. „Wenn was ist, ruf sofort an. Während der Aufzeichnung hat Mario mein Handy und gibt mir sofort bescheid, wenn was sein sollte. Ich liebe dich sehr. Bis morgen“ sagte Andreas liebevoll und verabschiedete sich mit einem Kuss von seiner Partnerin. „Wenn was sein sollte, melde ich mich. Versprochen. Nun wünsche ich euch ganz viel Spaß und freue mich, wenn du morgen wieder da bist“ gab Julia zurück.
Julia kam auf ein spätes Frühstück zu Emilia. Als Emilia die Haustür öffnete, kamen Matteo und Isabell hinter ihr angekrabbelt. Matteo zog sich an Julias Bein hoch und strahlte vor Freude. „Hey Matteo“ sagte Julia liebevoll. „Hallo Isabell“ sagte sie dann zu dem kleinen Mädchen gewandt. Diese hatte sich hingesetzt und winkte Julia fröhlich zu und Julia tat es ihr gleich. Die Zwillinge waren einfach zuckersüß. Isabell versuchte in die Babyschale zu klettern, die Emilia schon bereit gestellt hatte. „Isabell, dafür bist du doch schon zu groß. Die ist nun für deine Cousine die bald auf die Welt kommt“ erklärte Emilia ihrer Tochter. Sie verbrachten einen schöne Zeit miteinander und machten noch einen kleinen Winterspaziergang. Es lag zwar kein Schnee, aber es war schon ziemlich kalt geworden. Die Kinder saßen warm und trocken in ihrem Kinderwagen und Henry sprang durch die Gegend. Nach dem Spaziergang war Julia ziemlich erschöpft und machte sich dann auf den Weg nach Enger. Sie hielt noch bei einem Supermarkt und kaufte sich etwas leckeres zu Essen. Sie hatte richtig Lust auf Spagetthi Bolognese und natürlich durfte ihre Lieblingsschokolade nicht fehlen.
Nachdem sie noch etwas auf dem Sofa lag und ein bisschen TV geschaut hatte, ging sie noch eine kleine Runde mit ihrem Hund und bereitete sich dann ihr Abendessen vor. Während sie am Herd stand, telefonierte sie noch kurz mit Andreas, der sich in der Pause der Show-Aufzeichnung meldete. Sie sprachen kurz und Andreas wollte sich nochmal melden, wenn die beiden Brüder im Hotel waren.
Als Julia es sich mit ihren Nudeln auf dem Sofa gemütlich gemacht hatte, klingelte ihr Handy erneut. Dieses Mal war es allerdings nicht Andreas, sondern ihre Freundin Ella. Sie stand kurz vor ihrem Umzug, dieser sollte nach Weihnachten stattfinden, denn ab dem neuen Jahr arbeitete sie dann in Osnabrück. Julia freute sich einfach sehr, dass Ella schon sehr bald in der Nähe wohnte.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...