Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction

111. Kapitel

Kapitel 111

24. November

Heute stand wieder ein Kontrolle bei ihrer Frauenärztin an und die Ärztin war zum Glück sehr zufrieden. Julia war jedes Mal nervös, grade nach der Sache mit den vorzeitigen Wehen. Sie sollte die Einnahme der Wehenhemmer bis zum Ende der 38. SSW vorsetzen um kein weiteres Risiko einzugehen, dass das Kind sich viel zu früh auf den Weg machte. Julia war sehr gespannt, ob sie ihre Tochter noch in diesem oder erst im nächsten Jahr in die Arme nehmen konnte. Bis Weihnachten waren Andreas und Chris noch für einige TV-Shows eingeplant und sie arbeiteten parallel an einer Online-Weihnachtsshow und diversen anderen kleineren und größeren Projekten. Trotz des Veranstaltungsverbots waren die beiden Zauberbrüder terminlich sehr ausgelastet. Julia hoffte deswegen, dass sich ihre Tochter erst nach Weihnachten auf den Weg machte, wenn ein paar ruhige Tage für alle anstanden.

Heute kam Andreas ein wenig früher aus der Firma, denn die beiden wollten unbedingt ein Babybett und Möbel für das Kinderzimmer aussuchen. Sie fuhren in ein nahegelegenes Wohnzentrum und wurden dort auch fündig. Es musste zwar alles bestellt werden, dass machte den beiden aber nichts aus, denn sie zogen ja erst Mitte Januar in ihr Haus ein. „Würdest du im Laufe der nächsten Tage auf dem Weg nach Hause mal bei deinem Bruder und deiner Schwägerin vorbei fahren? Wir bekommen doch ein Beistellbett von ihnen. Und ich möchte, dass alles da ist, wenn unser Baby kommt“ sagte Julia auf dem Rückweg nach Enger. „Ja mache ich. Ist ja noch etwas Zeit bis unsere Kleine sich auf den Weg macht. Aber ich versuche noch diese Woche daran zu denken“ antwortete Andreas. Sie fuhren grade in Enger an einem Supermarkt vorbei. „Stop, wir müssen noch etwas einkaufen“ sagte Julia plötzlich. Beinah wäre Andreas daran vorbei gefahren. „Ich dachte du warst gestern einkaufen?“ fragte er. „Ich habe noch etwas sehr wichtiges vergessen" sagte sie daraufhin. "Was denn? Dann geh ich eben rein und besorge es" sprach Andreas. "Milka mit Oreos bitte" kam es von Julia. Andreas musste lachen. "Das hätte mir auch selber einfallen können... warum frage ich eigentlich noch" sagte er dann und Julia grinste ihn an. "Danke Schatz" sagte sie.

30. November

Chris hatte sich heute frei genommen, denn heute wurden die Zwillinge ein Jahr alt. Andreas war bis zum frühen Nachmittag noch in der Werkstatt und Julia verbrachte die Zeit mit Homeschooling bei Andreas Kindern. Julia war alleine zu Hause einfach zu langweilig. Sie die Babysachen schon gewaschen und sortiert, die grundlegenden Sachen wie Windeln, Feuchttücher usw. hatte sie auch schon eingekauft. Sie brauchte zwar auch viel Ruhe, was die Ärzte ihr ja sowieso auferlegt hatten, aber ein bisschen Beschäftigung, neben der Versorgung von Henry, konnte sie auf jeden Fall gebrauchen. Und da das Verhältnis zwischen Marius und ihr nun entspannt war, machte das Homeschooling mit den Kindern sogar Spaß. Als Andreas rüber kam, lag Julia auf dem Sofa. „Julia, ist alles in Ordnung mit dir?“ fragte er besorgt. „Ja, alles wunderbar. Ich ruhe mich nur grade etwas aus und frage Marius und Ben ein paar Vokabeln ab“ antwortete sie. Louisa spielte mit Henry und Marvin saß noch an einem Deutsch-Aufsatz. „Ich wollte euch nun abholen, damit wir zum Geburtstag von Isabell und Matteo können“ sagte Andreas. Die Kinder freuten sich und Marius holte noch ein Geschenk, das Sabrina für die Zwillinge besorgt hatte.

Die gesamte Familie Reinelt verbrachten zusammen mit Emilias Familie einen schönen Nachmittag und feierten den Geburtstag der beiden ausgiebig. Die Erwachsenen unterhielten sich angeregt und die Kinder spielten gemeinsam. Marius wechselte sogar die Windel von Matteo unter Anleitung von Emilia. „Dann kann ich Mama und Julia auch mal helfen. Als großer Bruder sollte man ja auch mal eine Windel wechseln können“ sagte er zu seiner Tante. „Finde ich richtig klasse Marius. Sabrina und Julia werden sich garantiert über deine Hilfe freuen“ sagte sie zu ihm. Emilia war stolz auf Marius, dass er die Therapie durchgezogen hatte und es ihm sichtlich besser ging und er mit der Situation mittlerweile sehr gut klar kommt. „Und wie geht’s dir sonst so?“ hakte sie dann nach. „Soweit ganz gut... Mama und Björn heiraten noch vor Weihnachten... finde ich voll übertrieben...“ sprach er dann. Emilia war echt überrascht, dass es bei Sabrina nun so schnell ging. „Das geht ja nun wirklich alles sehr schnell“ kommentierte Emilia. „Und an Louisas Geburtstag ist die Scheidung von Mama und Papa... irgendwie ist das grade ganz schön viel“ gab der Jugendliche zu. „Das kann ich gut verstehen. Wenn wir dich irgendwie unterstützen können oder du einfach mal zuhause raus möchtest, du bist hier immer willkommen“ sprach sie vertrauensvoll. „Danke Emilia. Vielleicht komme ich da mal drauf zurück. Es tut grade schon gut, dass du mir zugehört hast“ sagte er und war dankbar, dass er mit seinen Sorgen immer zu Emilia und auch Chris kommen konnte. „Immer sehr gerne“ sagte sie und nahm Marius ein wenig in den Arm. „Und jetzt sollten wir vielleicht wieder runter, bevor Matteo gleich alle Windeln aus der Tüte geschmissen hat“ sagte Emilia und beide mussten lachen. In der kurzen unbeobachteten Zeit, hatte der kleine Junge einige Windeln aus der Tüte geholt und durchs Kinderzimmer geworfen. Emilia sammelte die Windeln auf und Marius nahm Matteo auf den Arm. "Komm her du kleiner Rabauke" sagte er und der kleine Junge lachte. Marius war dankbar, dass er eine so tolle Familie hatte. Egal wie beschissen manche Zeiten waren, man bekam immer Rückhalt und Unterstüzung.

"Na, bist du nun Wickel-Profi?" fragte Andreas dann seinen Sohn. "Natürlich. Ich möchte Mama und Julia ja auch mal mit den Babys helfen" sagte er und Andreas freute sich sehr über diese Aussage. Julia kamen schon Tränen in die Augen, das rührte sie grade sehr. "Ich möchte aber auch mal helfen" protestierte dann Louisa. "Ich bin mir sicher, dass ihr alle sowohl uns, als auch Mama und Björn helfen könnt. Egal ob Wickeln oder was auch immer" kam es von Andreas, der grade sehr stolz auf seine großen Kinder war.

Nach dem Abendessen löste sich die große Runde auf und der sehr aufregende Tag für die Zwillinge war zuende.

Später lagen auch Julia und Andreas in ihrer Wohnung im Bett. Julia fand aber schlecht in den Schlaf. "Juli, alles in Ordnung?" fragte Andreas dann. "Ich kann nicht einschlafen... unsere Tochter macht grade Rambazamba in meinem Bauch" sagte sie. Andreas legte vorsichtig seine Hand auf Julias Bauch und konnte die Tritte des kleinen Mädchens deutlich spüren. "Bald dürfen wir dich endlich auf der Welt begrüßen" flüsterte Andreas. "Ich fands heute so toll, dass deine großen Kids sich so auf unser Baby freuen und alle helfen wollen... das ist nicht selbsverständlich" sagte Julia leise. "Ich auch... ich bin so stolz auf die drei..." sprach er leise. Julia kuschelte sich an Andreas Brust und schlief dann bald ein. Nun lag Andreas wach. Er hatte es den ganzen Tag lag irgendwie verdrängt gehabt, dass Sabrina sich heute vor genau einem Jahr von ihm getrennt hatte. Der Schock und der Schmerz über die Trennung hatte sehr tief gesessen. Es war eine harte Zeit und er hatte viele Tränen vergossen. Es schwirrten viele Gedanken und Fragen in seinem Kopf herum. Es überwiegte aber das Glück, dass er in und mit Julia gefunden hatte. Irgendwann gegen ein Uhr fand auch Andreas endlich in den Schlaf.