Kapitel 143
„Marius... es tut mir so leid“ brachte Melina raus und weinte. Marius war hin und her gerissen, aber er ging langsam auf sie zu und nahm sie schlussendlich in den Arm. Die beiden drückten sich fest aneinander und nun musste auch Marius weinen. Nachdem sie einige Minuten Arm in Arm dort standen, ließen sie voneinander ab. Melina schaute Andreas an und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Es tut mir so so leid Andreas“ sagte sie. Auch Andreas nahm Melina in den Arm. Die zweite Polizeibeamtin die bei dem Gespräch mit Melina und Doro dabei war, hatte den anderen vom Vorfall berichtet und somit war Andreas nicht mehr Tatverdächtiger. Andreas war sehr erleichtert, dass sich alles aufgeklärt hatte. Allerdings war er sehr erschüttert, dass Rufus seine Tochter geschlagen und verletzt hatte. Als Andreas Melina wieder los ließ, sprach ihre Mutter. „Es tut mir so leid, was mein Mann getan hat. Das ist nicht zu entschuldigen“ sagte sie. „Ihr beide könnt nichts dafür... Dein Mann wird dafür nun grade stehen müssen. Ich bin einfach nur froh, dass sich die Wahrheit so schnell raus gestellt hat. Es tut mir leid, dass dein Vater dich so behandelt hat Melina“ sagte Andreas dann. Melina griff ganz vorsichtig nach Marius Hand und dieser nahm ihre in seine und drückte sie fest. Der Jugendliche wollte weiterhin mit Melina zusammen sein, insofern sie dies auch wollte. Er hoffte, dass sein Vater und der Rest der Familie dies verstehen konnte. „Kommst du mit zu mir?“ fragte Marius. „Wenn ich darf, dann gerne“ antwortete Melina leise. Die beiden schauten zwischen ihren Eltern hin und her. „Wenn es für euch okay ist, darf Melina gerne mit zu euch. Ich muss mich dringend um ein Hotelzimmer oder eine Pension kümmern. Und dann noch ein paar Sachen holen“ sagte Doro. „Natürlich, komm mit uns. Melde dich einfach bei deiner Tochter wenn du soweit alles hast. Wenn du Hilfe benötigst, dann helfen wir gerne“ antwortete Andreas. „Vielen Dank“ sagte Doro und war wirklich sehr dankbar, dass Andreas so reagierte und verständnisvoll war. „Danke Papa“ sagte Marius als sie gemeinsam die Polizeiwache verließen. „Ich bin so erleichtert Andreas. Meine Güte, das ist ja grade nochmal gut gegangen“ sagte Chris zu seinem großen Bruder. „Ohja... das hätte alles so ziemlich anders für mich und gegebenenfalls auch für Marius ausgehen können... das will ich mir gar nicht ausmalen. Zum Glück ist nun alles geklärt und Melinas Vater wird dafür grade stehen...“ sprach Andreas. Melina und Marius standen bereits vor dem Auto und warteten auf Andreas und Chris.
Julia und Nora waren zu Hause als Andreas, Marius und Melina kamen. Chris fuhr weiter zu seiner Familie. „Andreas, da bist du ja... Was ist passiert? Deine Nachricht hat mich sehr verunsichert und du bist nicht an dein Handy gegangen“ sprach Julia aufgeregt. Andreas nahm seine Verlobte einfach nur in den Arm und drückte sie fest. „Es ist alles gut. Es konnte alles geklärt werden“ sagte er leise und war froh, wieder zu Hause bei Julia und Nora zu sein. „Marius, Melina“ sagte Julia dann und war überrascht, das die beiden Jugendlichen mit Andreas zusammen hergekommen waren. „Ich würde sagen, wir bestellen uns nun etwas zu Essen und dann werden wir alles ausführlich berichten“ sagte Andreas und schaute das junge Paar an. Die beiden nickten.
Nora wurde unruhig und Marius nahm seine kleine Halbschwester direkt auf den Arm. „Darf ich ihr die Flasche geben, oder hat sie noch keinen Hunger?“ fragte er Julia. „Das wird sehr wahrscheinlich Hunger sein. Ich mache eine Flasche fertig und dann darfst du ihr sie gerne geben, danke“ antwortete Julia und freute sich, dass Marius so viel Interesse an Nora hatte. Melina saß neben ihrem Freund und streichelte vorsichtig Noras kleine zarte Hand. Das kleine Baby war nun fast drei Monate alt und schaute aufmerksam mit ihren braunen Augen herum.
Nachdem Nora satt und auch frisch gewickelt war, kam auch schon die Lieferung durch den Pizzaservice. Als sie alle gemeinsam am Tisch saßen, begann Andreas die ganze Geschichte zu erzählen. Melina fiel es sichtlich schwer und sie schämte sich für all das sehr. Marius hielt ihre Hand, er wollte ihr zeigen, dass er für sie da war. Julia konnte kaum glauben was sie da hörte und war fassungslos. „Melina, das tut mir so unendlich leid“ sagte sie und die hatte Tränen in den Augen. Wie konnte ein Vater seiner Tochter soetwas antun? Und sie dazu noch so unter Druck setzen, dass sie bei seinem hinterlistigen Plan und Erpressung mit gemacht hatte.
Andreas und Julia brachten die Pizza-Reste in die Küche. „Sag mal Andreas, die Wohnung steht doch leer. Ist zwar nicht groß, aber bevor Melina und ihre Mutter für viel Geld ins Hotel müssen, könnten sie doch dort schlafen...“ sprach Julia ihre Gedanken aus. „Daran habe ich vorhin auch schon gedacht und wollte es bei dir ansprechen. Sie könnten dort übergangsweise umsonst wohnen bis sie eine neue Wohnung gefunden haben“ sagte Andreas daraufhin. „Dann schlag es ihnen vor. Ich bin da ganz deiner Meinung“ kam es verständnisvoll von Julia. Julia räumte noch die Küche auf, während Andreas mit Melina sprach und sie daraufhin ihre Mutter anrief. „Mama... wir können bei Julia und Andreas in der Einliegerwohnung schlafen... bis wir eine Wohnung gefunden haben“ berichtete das Mädchen ihrer Mutter. Diese konnte es kaum glauben und verlangte nach Andreas. „Das was deine Tochter sagt stimmt. Die Wohnung ist frei und ihr könnt dort gerne vorübergehend bleiben. Sie ist nicht groß, aber als Übergang sicherlich besser und vor allem günstiger als ein Hotel“ sagte Andreas zu Doro Heiterkamp. „Danke... Einfach nur danke“ sagte sie und war den Tränen nahe vor so viel Dankbarkeit. „Papa... darf ich dann erstmal wieder zu euch? Oder soll ich bei Mama bleiben?“ fragte Marius vorsichtig. „Natürlich darfst du wieder hierhin kommen. Ich kann ja verstehen, dass du so viel Zeit wie möglich mit deiner Freundin verbringen magst“ sagte Andreas grinsend. Er war froh, dass sein Sohn und Melina auch nach der ganzen Sache noch zusammen sein wollten.
Andreas fuhr mit Marius zu Sabrina um seine Sachen zu holen und Melina blieb bei Julia, bis ihre Mutter kam. "Papa... danke, dass du Melina und Doro eure Wohnung angeboten hast... Und danke, dass du nichts dagegen hast, dass wir weiterhin zusammen sind... Und... es tut mir sehr leid, dass ich dann doch dachte, dass du etwas damit zu tun hast... Ich war völlig durcheinander" gab Marius zu. "Weißt du was... ich kanns sogar verstehen... dass ich mich auf die Geldübergabe eingelassen habe, war einfach eine so dumme Idee... Aber ich hatte Angst, dass er Chris und meine Karriere kaputt macht... Und manchmal tut man einfach unüberlegte Dinge, die man danach bereut..." sprach er. "Wie ich wo ich den Unfall mit Julia absichtlich verursacht habe..." sagte Marius dann leise. "Genau, so ähnlich... Ich freue mich übrigens sehr, dass ihr nach wie vor zusammen sein wollt" sagte er und parkte das Auto vor dem Tor. Vater und Sohn gingen gemeinsam ins Haus. Andreas sprach im Flur mit Sabrina, während Marius seine Tasche packte. Andreas berichtete von allem was heute auf der Polizeiwache passiert war. Sabrina konnte es auch kaum fassen und war einfach sehr froh, dass alles geklärt wurde. "Was machen wir mit dem Brief?" fragte Andreas dann ganz leise. Dieser lag im Büro in seinem Schreibtisch. Ungeöffnet. Sabrina hatte nach wie vor Angst davor, aber irgendwann mussten sie den Brief öffnen. "Ich weiß nicht" sagte sie leise zurück. "Schreib mir nächste Woche mal, wann es passt... Ich öffne den Brief nicht ohne dich" sprach Andreas. "Ja okay, vielleicht passts Ende der Woche, bis Mittwoch hat Björn noch frei" antwortete Sabrina schließlich. Andreas nickte und war gespannt, wann seine Ex-Frau sich melden würde. Marius kam mit gepackter Tasche nach unten. "Ich zieh nur erstmal wieder zu Papa, weil Melina da vorrübergehend wohnt... dann komm ich wieder zu euch, ok?" sagte der Junge entschuldigend zu seiner Mutter. "Alles in Ordnung Großer. Wenn was ist, weißt du wo du mich findest. Ich hab dich lieb" sagte sie und nahm ihn in den Arm. Dann fing Emil lauthals an zu weinen und Sabrina verabschiedete sich schnell von Andreas und ihrem ältesten Sohn.
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...