128. Kapitel

113 8 15
                                    

Kapitel 128

"Es geht um Julia... seit ihrem Krankenhausaufenthalt, wo es nicht grade einfach für mich war Informationen zu erhalten, weil wir "nur" zusammen sind und nicht verheiratet... Ich möchte sie gerne heiraten. Was sagst du dazu?" sprach Andreas auf, was ihm seit einer Weile auf dem Herzen lag. "Also mich würde es sehr freuen, davon mal abgesehen. Habt ihr denn über das Thema schonmal gesprochen?" sagte Chris. Er hatte erst gedacht, dass Andreas mit ihm über etwas schlimmes sprechen wollte, aber dieses Thema war sehr freudig. "Ja, letztes Jahr im Urlaub, wo Sabrina mir gesagt hat, dass sie sich gerne scheiden lassen möchte, um Björn zu heiraten... Wir waren uns da einig, dass wir es mit dem Thema nicht eilig haben und nun nichts übers Knie brechen wollen" berichtete er. "Also ganz abgeneigt seid ihr nicht, das sind doch schonmal gute Voraussetzungen" sagte Chris euphorisch. "Ja, also so kam es zumindest für mich rüber. Meine Scheidung ist noch nicht lang her, aber ihre jetzt bald ein Jahr... Nora hat bereits meinen Nachnamen... das ist ja auch irgendwie ein Zeichen, dass auch sie generell bereit wäre meinen Namen zu tragen, oder was meinst du?" fragte Andreas seinen jüngeren Bruder. "Ich bin nun nicht der Frauenversteher schlechthin, aber ich würde es auch so deuten. Ihr liebt euch und habt eine gemeinsame Tochter. Ihr wart kurz getrennt, aber das heißt ja nichts. Guck dir Emilia und mich an, wir waren auch ne Weile getrennt und nun sind wir glücklich miteinander verheiratet, haben Isabell und Matteo an der Hand und Stella im Herzen" sagte Chris. Als er an die Fehlgeburt und die schwere Zeit danach dachte, musste er einmal kurz durchatmen. Er war froh, dass sie diese Zeit überwunden hatten und Eltern der Zwillinge werden durften, aber Stella war natürlich nicht vergessen. "Wann möchtest du ihr denn den Antrag machen?“ hakte Chris dann nach. „Ich habe erst gedacht, an ihrem Geburtstag vielleicht... oder aber an unserem Jahrestag...“ dachte Andreas laut nach. „Ich fänd beides gut...Das musst du nun entscheiden. Falls ich dir irgendwie helfen kann, sag bescheid. Ich bin für jede Schandtat bereit“ sagte Chris breit grinsend. „Ich gucke mal, ob ich bis zu ihrem Geburtstag einen Ring bekomme, ansonsten mache ich ihr den Antrag an unserem Jahrestag... bzw einen Tag vorher... unseren Jahrestag gib es ja nur alle vier Jahre“ sagte Andreas. „Schlau gewählt lieber Bruder... dann musst du nur alle vier dran denken“ lachte Chris und Andreas stimmte mit ein. „Das war wirklich Zufall“ versuchte er sich zu verteidigen. Sie werkelten noch eine Weile rum und hatten dann das Kinderzimmer fertig. „Danke für deine Hilfe Chris. Julia wird sich bestimmt freuen... nächstes Wochenende ziehen wir ein... ich freue mich schon“ sagte er als sie durchs Haus gingen. „Es ist richtig schön geworden... Ich stehe nächstes Wochenende natürlich auch als Hilfe zur Verfügung“ sprach Chris. Andreas Handy klingelte. „Hey mein Schatz, schön dich zu hören“ sagte er als er dran ging. „Hey Andreas... Nora und ich fahren jetzt bei Ella los... bist du zuhause?“ fragte Julia. „Ich bin mit Chris im Haus, sind nun aber fertig. Ich komme nach Enger“ sagte er. „Okay, dann treffen wir uns gleich. Besorgst du noch etwas zu Essen?“ fragte sie. „Ich gucke mal, ob hier irgendein Imbiss noch etwas für meine hungrige Freundin hat“ sagte Andreas lachend. „Du hast doch bestimmt auch Hunger, oder?“ fragte Julia schon fast ein bisschen beleidigt. „Natürlich. War doch nur ein Spaß. Ich bringe was mit. Fahr vorsichtig und bis gleich. Ich liebe dich“ sagte Andreas daraufhin. „Ja... schon gut. Habs verstanden... Mache ich. Bis später. Ich dich auch sehr“ sagte sie und dann legten sie auf.

Auf dem Weg nach Enger hielt er noch beim Chinesen an und holte dort etwas zu Essen. Während er wartete, machte er sich Gedanken, wie er Julia den Antrag machen wollte. Er musste unbedingt in den nächsten Tagen zum Juwelier, eigentlich stand das Kisten packen für den Umzug im Vordergrund, aber die Zeit musste er sich auf jeden Fall nehmen. Julia trug keine Ringe, aber vielleicht fand er in ihrem Schmuck einen, damit er ihre Ringgröße herausfinden konnte. Er wollte jetzt wirklich Nägel mit Köpfen machen und das Gespräch mit seinem Bruder hatte ihn nochmal in seinem Vorhaben bestärkt. Er wollte diesen Schritt der Heirat nochmal wagen und hoffte, dass auch Julia dieses nochmal tun wollte. Er wollte auch offiziell eine Familie mit Julia und Nora sein.

30. Januar

Andreas hatte ein paar Leute aus der Crew mobilisiert, und auch sein Schwager Karsten und Chris waren am Start. Heute stand der Umzug aus Enger nach Bünde an. Julia und Andreas hatten in den letzten Tagen Kisten über Kisten gepackt und beschriftet, damit die Männer wussten, in welchen Raum im Haus sie diese bringen mussten. Julia konnte heute nicht allzu viel mithelfen, denn sie musste sich um Nora kümmern. Sie war bei Emilia und den Zwillingen und gemeinsam bereiteten sie eine Stärkung für die fleißigen Helfer vor. Nach fünf Stunden Kisten schleppen und Möbel aufbauen, war die Wohnung in Enger leer und das Haus in Bünde voll. Julia und Emilia hatten Brötchen geschmiert und Kuchen gebacken und natürlich gab es für jeden auch ein oder zwei Feierabendbierchen. Das Paar bedankte sich bei allen Helfern und war froh, dass sie den Tag so über die Bühne gebracht hatten. „Willkommen in unserem gemeinsamen Zuhause“ sagte Andreas und sie stießen mit einem kleinen Glas Sekt an. Nora schlief und auch Henry lag auf seinem Kissen, er war nach seiner Erkundungstour und den vielen neuen Eindrücken und Gerüchen aus dem Haus ganz k.o. Das Paar küsste sich und Julia freute sich, auf die gemeinsame Zukunft. Sie hoffte, dass sie hier als Familie viele tolle Momente erleben durften. „Ich glaube, ich fange schonmal an ein paar Kisten auszuräumen“ sagte Julia, nachdem sie ihre Sektgläser ausgetrunken hatten. „Dein Ernst Juli?“ kam es empört von Andreas. „Na, irgendwann müssen wir doch mal anfangen“ reagierte sie darauf. „Es ist fast 22 Uhr... Nein. Für heute ist Schluss. Lass uns ins Bett gehen und schlafen. Ich bin völlig fertig“ sprach Andreas und gähnte. „Na gut, hast ja recht. Aber morgen früh möchte ich gerne einiges schaffen“ antwortete Julia und Andreas nickte nur. Sie machten sich fertig und kaum lagen sie im Bett, wurde Nora wieder wach. Es war Zeit für ein Fläschchen. Andreas ging runter und machte eines fertig und Julia fütterte ihre Tochter dann. Nachdem Noras Hunger gestillt war, lag die beiden mit ihrer Tochter im Bett und auch Henry hatte es sich in seinem Hundebettchen im Schlafzimmer gemütlich gemacht. „Schlaf gut mein Schatz“ sagte Julia zu Andreas. „Du auch... und träum etwas schönes... Ich liebe dich meine Juli“ sagte Andreas glücklich und hundemüde. Kaum hatte er den Satz zuende gesprochen, fielen im die Augen zu. Julia war zwar müde, konnte jedoch noch nicht direkt einschlafen. Sie beobachtete Nora und Andreas beim Schlafen. Sie war unfassbar dankbar und glücklich in diesem Moment. Dankbar, für einen so liebevollen Partner und das kleine Wunder, das da grade zwischen ihnen lag.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt