119. Kapitel

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Kapitel 119

17. Dezember

„Ich liebe diese Suppe von deiner Schwester. Ich muss sie unbedingt nach dem Rezept fragen“ sprach Julia. Sie hatte noch leichte Schmerzen, aber es wurde stetig besser. Es klingelte an der Tür und Andreas ging mit Nora auf dem Arm und öffnete. „Hallo Gesa“ begrüßte er die Hebamme. „Hallo Andreas, hallo Nora“ sagte diese liebevoll und folgte Andreas ins Wohnzimmer. „Hallo Gesa, moment, ich bin sofort fertig mit Essen“ sagte Julia hastig. „Iss in Ruhe zu Ende, ich schaue mir nun erstmal deine Tochter an und dann schaue ich bei dir nochmal“ sagte sie ruhig. Gesa wog das kleine Mädchen und schaute sich ihren Nabel an. „Nora hat ihr Geburtsgewicht nun sogar schon übertroffen, das ist super. Der Nabel sieht auch gut aus“ sagte Gesa und war sehr zufrieden mit Nora. Julia freute sich, dass ihre Tochter sich so gut entwickelte. Andreas nahm das Mädchen zum Wickeln mit ins Schlafzimmer und Gesa untersuchte Julia. „Alles wunderbar. Und wie geht es dir so?“ fragte die Hebamme. „Ganz gut würde ich sagen. Bisher klappt es gut hier zu Hause. Andreas ist zum Glück den ganzen Tag hier und hat sich eine Auszeit genommen. Das ist das einzig positive an dieser Pandemie, denn unter normalen Umständen wäre er voll im Stress und nach Weihnachten kaum zu Hause “ sprach Julia. Sie war froh, dass es aktuell keine Tour gab und Andreas viel Zeit mit Nora und ihr verbringen konnte. „Gut... die Geburt hat er verpasst, weil er in Köln war... aber das ist nun jetzt so“ fügte Julia noch hinzu und merkte, dass sie das grade traurig machte. Andreas konnte eigentlich nichts dafür, Julia hatte ihn bestärkt zu fahren, denn keiner hatte schon mit der Geburt gerechnet. Und schon gar nicht, dass es nach dem Blasensprung dann doch so extrem schnell ging. Gesa legte den Arm und Julia. „Ich weiß, dass dich das traurig macht und das kann ich auch verstehen. Aber das sollte dieses freudige Ereignis nicht überschatten. Dein Freund war direkt danach da und ihr konntet jetzt die ersten Tage gemeinsam genießen, bevor der Alltag dann wieder einkehrt. Das ist ganz viel wert“ sprach Gesa ruhig. Sie hatte in letzter Zeit leider öfter Geburten, bei denen der Vater nicht dabei war, weil es so schnell ging und der Vater noch auf seinen Coronatest warten musste. Sie als Hebamme machte das auch traurig, aber sie konnte daran leider nichts ändern.

 
18.Dezember

"Heute heiraten Sabrina und Björn" stellte Andreas am Frühstückstisch fest. Er war über die Geburt von Nora ganz darüber hinweg gekommen. Sie heirateten auch nur im aller engsten Kreis, anders war es aktuell auch nicht möglich, und Andreas und Julia hatten dort so oder so nichts zu suchen gehabt. Beide hätten es ziemlich komisch gefunden, auch, wenn sie sich sonst sehr gut verstanden, aber das wäre schon irgendwie eine seltsame Situation gewesen. "Oh stimmt, du hast recht. Vielleicht könnten wir ihnen einen Blumenstrauß zukommen lassen oder so" sagte Julia und steckte sich den Löffel mit Müsli in den Mund. Nora wurde schon wieder unruhig und sie musste sich beeilen mit dem Essen. "Ja, das könnten wir machen. Kümmer ich mich nachher drum. Wenns dir recht ist, fahre ich später mal auf ne Stunde in die Zauberwerkstatt um nach dem Rechten zu sehen" sprach er und hoffte, dass es für sie in Ordnung war. So gerne er Zeit mit Julia und Nora verbrachte und diese genoss, aber auch in der Firma wollte er ein bisschen präsent sein. "Ja in Ordnung. Ich glaube Nora und ich kommen schon klar" sagte Julia und kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, fing das kleine Mädchen an zu schreien. Julia hatte ihr Müsli zum Glück schon aufgegessen, momentan war es nicht leicht zum Essen zu kommen und sowohl sie als auch Andreas waren so dankbar über die vorgekochten Essen der Familie. Julia wollte noch ihre Müslischale wegbringen, da nahm Andreas ihr diese aus der Hand. "Kümmer dich ums Mäuschen, ich räume hier grade auf. Danach geh ich mit Henry raus." sagte er liebevoll und gab Julia einen Kuss. Julia hatte Andreas als sehr führsorglichen Menschen kennengelernt und grade jetzt zeigte er, wie führsorglich und liebevoll er war. Henry hatte das neue Familienmitglied schon vorsichtig beschnuppert, aber für ihn hatte sich erstmal nicht viel geändert, außer, dass momentan nur Andreas mit ihm raus ging.

Auf dem Weg nach Bünde hielt Andreas bei einem Blumenladen an und besorgte einen schönen Blumenstrauß und eine Karte. Er wollte diese später nebenan abgeben oder einfach vor die Tür stellen.

Im Büro wurde er fröhlich Empfangen und von allen zum Nachwuchs beglückwünscht. Chris war bereits im Büro. "Bruder, du hier?" fragte er überrascht, denn Andreas hatte sein Erscheinen nicht angekündigt. "Mahlzeit. Ja ich wollte mal nach dem Rechten sehen... und gucken, ob mein kleiner Bruder auch ohne mich klar kommt" sagte er grinsend. "Firma steht noch" sagte dieser lachend. "Und, wie gehts euch dreien?" hakte Chris nach. "Soweit ganz gut. Der Schlafmangel haut ganz schön rein, das war ich ja nicht mehr gewohnt, aber sonst ist alles gut" sagte er. "Das freut mich sehr zu hören. Und du wirst ja auch nicht jünger... alte Leute brauchen mehr Schlaf" neckte Chris seinen Bruder. „Ey, das ist gemein. Ich bin fit wie ein junges Reh“ sagte Andreas daraufhin lachend.

 
Zwei Stunden später machte Andreas sich wieder auf den Weg nach Hause, aber vorher brachte er noch die Blumen zu Sabrina und Björn. Er klingelte und ihm wurde auch direkt geöffnet. "Andreas, hallo" sagte Sabrina. "Hallo Sabrina... hallo Björn" sagte Andreas, Björn kam grade auch zur Haustür. "Wir gratulieren euch ganz herzlich zur Hochzeit" sagte er und übergab die Blumen. „Vielen Dank. Und dir noch persönlich einen herzlichen Glückwunsch zu eurer Tochter“ sagte Sabrina und auch Björn pflichtete ihr bei. Louisa hatte mitbekommen, dass Andreas da war und rannte auf ihn zu. „Papa! Hast du Nora dabei?“ fragte sie hibbelig. „Leider nein mein Schatz, vielleicht könnt ihr sie in den nächsten Tagen mal besuchen. Ich spreche gleich mal mit Julia und dann gebe ich Mama bescheid, wann ihr vorbei kommen könnt, okay?“ antwortete Andreas. „Ohja, ich will sie unbedingt mal auf den Arm nehmen“ sprach Louisa und strahlte. Louisa verschwand wieder ins Wohnzimmer. „Ich muss dann mal wieder los, meine beiden warten bestimmt schon auf mich. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag“ sprach er und auch Sabrina und Björn verabschiedeten sich von Andreas.

Es war irgendwie ein komisches Gefühl, der Ex-Frau zur Hochzeit zu gratulieren. Andreas dachte auf dem Rückweg noch etwas darüber nach, ob Julia und er wohl irgendwann auch nochmal heirateten. Sie hatten im Sommerurlaub darüber gesprochen, dass sie es nicht überstürzen wollten und es beide damit auch nicht eilig hatten. Natürlich war ein Trauschein nicht zwingend notwendig, aber dennoch konnte Andreas sich vorstellen nochmal zu heiraten.

 Hallo ihr Lieben, es war ein wenig ruhig. Ich hatte mal wieder ein krankes Kind zuhause 😵‍💫🙈
Dann kam noch Arbeiten und ein Geburtstag  hinzu und somit keine Zeit zum Schreiben.
Habe nun aber wieder etwas mehr Zeit und hoffe, dass es nun wieder regelmäßig weitergeht 😊
Bald wirds auch wieder spannender 😁✌️
Ich danke euch allen von Herzen für eure Rückmeldungen ♥️♥️♥️

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt