Kapitel 45
Andreas und Julia folgten Louisa ins Wohn-Ess-Zimmer. „Hallo zusammen“ sagte Andreas laut. „Ich möchte euch gerne meine Freundin Julia vorstellen“ sagte er selbstsicher, obwohl er eigentlich echt aufgeregt war. Seine Bühnenerfahrung half ihm grade, dass er sicher und souverän blieb. Sabrina stand auf und gab Julia die Hand. „Hi, ich bin Sabrina, schön dich kennenzulernen“ sagte sie. „Danke, freut mich auch“ sagte Julia vorsichtig. Ihr Puls war unendlich hoch. Henry beschnüffelte erst einmal alle anwesenden Personen und holte sich ein paar Streicheleinheiten bei jedem ab. „Ich bin Björn“ stellte dieser sich nun zuerst bei Andreas vor. „Andreas, Hallo“ sagte dieser. Andreas kannte Björn lediglich vom Sehen, wirklich ein Wort miteinander hatten sie noch nicht gewechselt. Nun lernte Julia auch noch die beiden Jungs kennen. Marvin schien sehr offen und freundlich zu sein, Marius sagte ihr eher widerwillig hallo. Nach der Aktion vom letzten Wochenende auch sehr verständlich. Die Stimmung lockerte sich etwas und sie unterhielten sich. Julia erzählte, dass sie aus der Nähe von Erfurt kam und geschieden ist, weitere Details gingen hier sonst niemanden etwas an. Anders als erwartet, unterhielt Andreas sich sogar ganz nett mit Björn. Es war zwar trotzdem irgendwie ein komisches Gefühl, aber es war in Ordnung. Und auch Sabrina und Julia schienen sich ganz gut zu verstehen. Nach dem Kuchen Essen, wollte Julia eine Runde mit Henry nach draußen. Louisa wollte unbedingt mit. Björn und Ben machten sich auf den Heimweg. Aus dem Augenwinkel konnte Andreas sehen, wie die beiden sich zum Abschied küssten. Es war zwar komisch zu sehen, aber es tat ihm nicht weh. Das bestätigte ihm, dass er wirklich frei war für die Beziehung mit Julia. Sabrina kam zu Andreas in die Küche. „War doch ein schöner Nachmittag oder?“ fragte sie. „Ja, ich hatte schlimmeres erwartet, aber es war echt gut. Von Marius' Laune mal abgesehen. Aber das wird sich auch noch bessern. In zwei Wochen ist der Termin beim Psychologen und ich hoffe, dass es dann langsam bergauf geht“ sprach Andreas.
„Freut mich, dass du mit Henry und mir spazieren gehen möchtest“ sagte Julia zu Louisa. Louisa durfte auch die Leine von Henry halten. „Henry ist einfach süß, ich möchte auch einen Hund haben“ antwortete diese. „Du darfst gerne öfter mit uns gehen. Henry ist auch immer mit in der Zauberwerkstatt“ sprach Julia. „Danke, dass finde ich super. Ab morgen dürfen wir ja nicht mehr zur Schule. Vielleicht komme ich dann mal rüber, wenn ich darf. Ich finde dich übrigens nett“ sagte Louisa und schenkte Julia ein Lächeln. „Das darfst du bestimmt, also ich habe nichts dagegen. Danke. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist, dass eure Eltern getrennt sind und beide einen neuen Partner haben...“ sprach Julia. Sie hoffte, dass sie damit nun nichts falsches gesagt hatte. „Ja, es ist echt blöd und ich habe ganz schön viel geweint... aber Björn ist nett und du auch. Die Eltern von meiner Freundin Lilly sind auch getrennt. Sie sieht ihren Vater nur in den Ferien, da er ganz weit weg gezogen ist mit seiner neuen Frau. Ich sehe Papa viel öfter und er wohnt hier. Das ist viel besser bei uns“ sagte Louisa. Sie klang sehr erwachsen für ihr Alter. „Das ist bestimmt schwer für deine Freundin. Dein Papa ist immer für euch da, egal wann“ sagte Julia daraufhin. „Ja ich weiß, ich habe einen tollen Papa. Den besten den es gibt“ sagte Louisa und ihre Augen strahlten. „Da hast du absolut recht“ bestätigte Julia.
Sie gingen noch eine kurze Zeit und kamen dann wieder am Haus an. Sie wurden von Andreas an der Haustür begrüßt. „Na, wie war es?“ fragte er. „Toll war es, Papa. Ich darf mal im Büro vorbei kommen und auch mit Julia und Henry spazieren gehen“ sagte Louisa stolz und freute sich. Julia lächelte Andreas an und dieser zurück. Er war froh, dass das erste offizielle Treffen so harmonisch verlaufen war. Julia ging nochmal mit rein, aber sie und Andreas wollten dann auch langsam nach Hause. Marius war bereits in seinem Zimmer verschwunden, aber Louisa und Marvin, und natürlich auch Sabrina, verabschiedeten sich noch voneinander.
30. März
Die Kinder waren seit zwei Wochen zu Hause und heute war auch Andreas bei seinen Kindern. Es gab zwar vieles in der Firma zu besprechen und umzuplanen, aber er war nun auch hier gefragt. Sabrina hatte aktuell auch Ben hier, denn Björn musste arbeiten und ohne Aufsicht war an Home-Schooling nicht zu denken. Sabrina war nach zwei Wochen Home-Schooling mit vier Kindern an ihre Grenzen geraten und brauchte dringend Unterstützung von Andreas. „Papa... du musst mir nochmal Mathe erklären... die Lehrerin hat nur Aufgaben geschickt, aber sonst nichts...“ klagte Marvin und kam mit ausgedruckten Zetteln in der Hand zum Esstisch. „Klar, kein Problem. Setz dich“ sagte er und nahm seinem Sohn die Zettel ab, um sich die Aufgaben anzusehen. Marius und Ben saßen am anderen Ende des Tischen und erledigten grade, mehr oder weniger, ihre Deutschaufgaben. „Marius, Handy weg. Erledige bitte erst die Aufgaben und dann machen wir ne Pause, okay?“ sprach Andreas seinen ältesten an. Widerwillig knallte er sein Handy auf den Tisch und nahm den Stift in die Hand. Ben saß ebenfalls mit seinem Smartphone in der Hand und spielte irgendein Spiel. „Ben, das gleiche gilt auch für dich“ sagte Andreas. „Du bist nicht mein Vater, du hast mir gar nichts zu sagen“ gab er genervt zurück. „Stimmt, ich bin nicht dein Vater. Aber ich habe hier heute die Aufgabe euch zu betreuen, auch in Absprache mit deinem Vater, und deswegen möchte ich, dass auch du die Aufgabe erledigst“ sagte Andreas bestimmend. „Bla bla... ist ja gut“ motzte dieser und steckte das Handy in seine Hosentasche. Na das war ja eine grandiose Stimmung hier und dabei war es grade mal elf Uhr und der Tag noch lang. Andreas erklärte Marvin die Matheaufgaben und dieser konnte die Aufgaben dann weitestgehend alleine lösen. Louisa hatte ihre Aufgaben bereits erledigt und spielte im Wohnzimmer mit ihren Puppen. Gegen 12 Uhr kam Sabrina vom Einkaufen wieder und hatte auch für Mittagessen gesorgt. „Heute gibt es Döner“ sagte sie und stellte eine Tüte auf den Tisch. Die Jungs hatten ihre Deutschaufgaben erledigt und auch Marvin war fertig geworden. Eine Pause hatten sich alle verdient. Die Kinder räumten ihre Sachen beiseite und alle ließen sich ihren Döner schmecken. „Morgen koche ich euch wieder was, aber heute hatte ich schlichtweg keine Zeit und Lust“ sagte Sabrina. „Von mir aus können wir jeden Tag Döner essen“ sagte Marius und Ben stimmte ihm ausnahmsweise mal zu. „Vergesst es Jungs“ sagte sie daraufhin. Nach dem Essen verzogen sich Marius und Ben in ihre Zimmer. Ben hatte das alte Arbeitszimmer bekommen und sich dort ein wenig eingerichtet. Und auch Marvin hatte jetzt erstmal keine Lust mehr irgendetwas zu machen. Die angekündigten Aufgabe in Englisch, die die Lehrerin noch per E-Mail versenden wollte, war bisher nicht angekommen und somit stand für heute nichts mehr auf dem Plan. „Papa, können wir gleich noch ein Spiel zusammen spielen?“ fragte Louisa. „Klar, such doch oben mal eins raus“ sagte er und lächelte sie liebevoll an. Sabrina verräumte grade die letzten Einkäufe. „Und, wie lief es mit der Bande?“ fragte sie Andreas. „Es ging, die beiden großen würden lieber am Handy zocken und die Stimmung zwischen beiden könnte besser. Marvins Mathelehrer schickt Aufgaben zu Themen die noch nie behandelt wurden, ohne irgendwelche Erklärungen. Nur bei Louisa, da lief alles einfach“ berichtete Andreas. „Dann war es ja noch relativ entspannt. Zum Ende der Woche wird die Laune bestimmt wieder besonders gut... dieses Home-Schooling ist eine Katastrophe. Die Lehrer sind null vorbereitet, teilweise werden Zettel vergessen zu schicken... Und dann hast du hier auch noch zwei pubertierende Jungs hocken, die sich nicht abkönnen... Läuft“ sagte sie wenig begeistert. „Ich versuche dich so viel es geht zu unterstützen, okay? Ich muss aber gleich auch nochmal rüber in die Firma, ich habe schon 5 Nachrichten von Chris bekommen. Ich melde mich, wann ich dir diese Woche noch helfen kann, okay?“ sprach Andreas. „Danke, dass du mir hilfst. Es ist wirklich anstrengenden. Und ich bin nun mal einfach keine Lehrerin“ sagte Sabrina.
Tja, was soll ich sagen - dieses kleine blöde Virus hat es nun, nach 2 Jahren Pandemie, heute auch zu uns nach Hause geschafft 🙈 Mein großes Kind hat es aus dem Kindergarten mitgebracht 🥴
Ich habe jetzt noch ein Kapitel auf Vorrat und danach wird dann die Pause bis zum nächsten Kapitel etwas länger 🙈 Ich komme vermutlich in den nächsten 1-2 Wochen null zum Schreiben 🙈Passt weiterhin auf euch auf 🍀♥️
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...