Kapitel 138
„Marius, du bist noch wach. Entschuldige... Du solltest es natürlich nicht so erfahren... Ich habe Julia heute gefragt, ob sie mich heiraten möchte“ sagte Andreas vorsichtig und wartete auf die Reaktion seines Sohnes. „Glückwunsch“ sagte er und umarmte sowohl Andreas als auch Julia. „Ich habs mir irgendwie schon gedacht... du warst heute irgendwie so hibbelig Papa“ sagte Marius grinsend. „War das so auffällig? Immerhin hat Julia nichts geahnt“ sprach Andreas und freute sich über die Reaktion von Marius. Denn das hätte nun auch schief gehen können. Marius verabschiedete sich ins Bett und auch Ella trat nun den Heimweg an.
5. März
Mittlerweile wussten auch Louisa und Marvin, sowie der Rest der Reinelt-Familie über die Verlobung bescheid. Die Freude war auf allen Seiten sehr groß, denn alle hatte Julia sofort in ihr Herz geschlossen. Heike hatte sogar vor Freude geweint, als Andreas und Julia ihr davon erzählten. Sie war so froh, dass ihr Sohn mit Julia an der Seite so glücklich war und freute sich, Julia auch offiziell in der Familie zu haben.
Andreas war jeden Tag nervös, wenn er das Postauto auf dem Hof der Firma sah. Denn er wartete auf den Brief vom Labor mit dem Ergebnis des Vaterschaftstests. Es dauerte immer etwas, bis er die Post ins Büro bekam, denn Charlotte arbeitete erst die Post die sie öffnen durfte durch und gab dann alles zusammen an die Brüder hoch. Es war also jeden Tag eine Geduldsprobe für ihn. Vielleicht kam das Ergebnis ja auch erst in der nächsten Woche und er war heute ganz umsonst so aufgeregt. Chris wusste davon, dass Andreas auf das Ergebnis wartete und versuchte seinen Bruder so gut es ging abzulenken. „Komm, lass uns in der Werkstatt noch an unserer neusten Illusion weiter machen. Und außerdem sollten wir uns langsam Gedanken machen, wie wir im September zwei oder drei Illusionen abwandeln können, um das neue Produkt von Pepe zu präsentieren. Wir haben ihm ja versprochen, dass wir das für ihn auf der Messe machen...“ sprach Chris. Eigentlich machten sie für Unternehmen nichts mehr, außer für Rossmann. Aber sie machten eine Ausnahme, auch wenn es in der Vergangenheit mal ein paar Diskrepanzen gab. Außerdem brachte es Geld ein, was sie aufgrund der vielen ausgefallenen Shows, dringend gebrauchen konnten. Es war nämlich leider immernoch kein Ende in Sicht, sie hofften also, dass zumindest die Messe stattfand und sie mit ihrem Auftritt dort ein wenig Geld verdienen konnten. Sie verkochen sich also in die Werkstatt und sprachen noch mit ein paar Mitarbeitern einige Sachen durch. Die Zeit verging wie im Flug und es war bereits nach 13 Uhr, als sie eine kleine Mittagspause einlegen wollten. Chris und Andreas gingen ins Büro, unten drückte Charlotte ihnen den Postkasten in die Hand.
Andreas schaute oben den Stapel zuerst durch. Neben vieler Fanpost, waren auch einige wichtige Briefe dabei. „Wir haben ne Anfrage für eine Teilnahme an einer TV-Show, klingt ganz gut“ sagte Andreas und gab Chris das Schreiben rüber. Andreas hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, aber ganz unten als allerletztes lag ein Brief, der persönlich an ihn adressiert war. In der Absenderzeile stand klein der Name des Labors. Das war der Brief. Das langersehnte Ergebnis war da. Andreas zitterte. Chris schaute von dem Schreiben hoch und sprach Andreas an. Dieser reagierte aber nicht. „Bruder... alles in Ordnung? Ist der Brief vom Labor da?“ fragte er. „Das ist er...“ sagte Andreas dann und hielt den Brief in den Händen. Er hatte mit Sabrina vereinbart, dass sie ihn gemeinsam öffnen wollten. Also musste er sowieso warten, bis sie alleine war. Björn war zwar arbeiten, aber heute war Louisa krank zu hause. Sie sollte von der Sache natürlich auf keinen Fall Wind bekommen.
Andreas ging kurz rüber, um seiner Tochter einen kurzen Krankenbesuch abzustatten. „Andreas... ist der Brief da?“ fragte Sabrina. „Ja... das ist er. Heute angekommen. Ach hallo meine kranke Maus“ sprach Andreas als Louisa plötzlich hinter Sabrina auftauchte. „Hallo Papi... ich geh wieder ins Bett.. mir geht’s heute echt nicht gut“sprach sie und schlurfte die Treppe hoch. „Gute Besserung mein Schatz“ rief Andreas ihr hinterher. „Ich wollte eigentlich nur kurz nach Louisa sehen. Können wir uns morgen in der Firma treffen. Auf neutralem Boden. Dann öffnen wir ihn gemeinsam“ schlug Andreas dann vor. Sabrina willigte ein und sie verabredeten sich für den nächsten Morgen in der Firma. Andreas war innerlich sehr unruhig und langsam zweifelte er daran, ob der Test wirklich die richtige Entscheidung war. Wollte er es wirklich wissen? Oder sollte er den Brief einfach durch den Shredder jagen und alles so belassen wie es war.
Als Andreas grade wieder auf dem Hof der Firma war, fuhr ein Polizeiauto vor und zwei Beamte stiegen aus. „Guten Tag, kann ich Ihnen behilflich sein? Zu wem möchten Sie?“ fragte Andreas zuvorkommend. „Guten Tag, wir möchten gerne mit Herrn Andreas Reinelt sprechen“ sagte einer der Beamten. „Der steht vor Ihnen. Worum geht es denn?“ fragte Andreas überrascht. „Es geht um Körperverletzung und sexuelle Belästigung einer Minderjährigen“ sprach der andere Polizeibeamte streng. „Bitte was? Bei wem? Ich habe nichts gemacht“ verteidigte Andreas sich sofort. „Das klären wir auf dem Polizeirevier. Bitte kommen Sie mit uns“ sagte einer der beiden. Charlotte kam aus dem Büro als sie sah, dass Andreas mit den Polizisten sprach. „Alles okay?“ fragte sie an Andreas gewandt. „Ich muss mit aufs Revier... Sag meinem Bruder bitte bescheid und Julia auch. Ich habe mein Handy grade nicht bei mir, es liegt auf meinem Schreibtisch“ sagte Andreas und war völlig irritiert über die Vorwürfe die gegen ihn vorlagen. Er hatte definitiv nichts gemacht und er hatte auch absolut keine Ahnung, wer diese Vorwürfe gegen ihn erhoben haben könnten.
Er fuhr im Polizeiwagen mit auf die Wache nach Bünde und wurde dort in einen Raum gesetzt. Nach ein paar Minuten kamen ein Polizist und eine Polizistin herein und stellten sich vor. Dann begann die Frau zu erzählen „Es liegt eine Anzeige gegen Sie vor... wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung. Wo waren Sie gestern zwischen 19 und 20 Uhr?“. „Ich habe niemanden verletzt und auch niemanden sexuell belästigt. Ich weiß nicht wovon sie sprechen. Gestern um die Zeit war ich im Enger Bruch joggen. Davor und danach zu Hause bei meiner Verlobten, unserer Tochter und meinem ältesten Sohn. Wer behauptet sowas?“ berichtete und fragte Andreas nach. Er überlegte fieberhaft, wer ihn dieser Sachen bezichtigte, aber er konnte sich keinen Reim drauf bilden. Er hatte keine Ahnung, wer ihm sowas anhängen wollte
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...