40. Kapitel

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Kapitel 40

Julia war hellwach als sie in der Nacht nach Hause kam. Henry schlief seelenruhig in seinem Hundekissen und wurde erst wach, als Julia das Licht anmachte. Er kam kurz auf Julia zu, holte sich eine kleine Streicheleinheit ab und legte sich dann wieder hin. Julia machte es sich auf dem Sofa bequem. Sie fragte sich, wie es zwischen Andreas und ihr nun wohl weiter ginge. Schließlich wusste sein Sohn nun bescheid und würde die Sache garantiert nicht für sich behalten. Schon gar nicht, dass er seinen Vater in so einer äußerst intime Situation mit ihr erlebt hatte. Das gab bestimmt Ärger im Hause Reinelt, wenn Andreas' Frau davon erfuhr, dass Andreas sich Damenbesuch eingeladen hatte. Hätte sich ihn mal nicht nach einem Treffen gefragt... dann wäre Andreas auch nicht auf die dumme Idee gekommen, sie dorthin einzuladen. Aber sie hatte ihn einfach vermisst und wollte ihn gerne sehen. Natürlich sahen sie sich fast jeden Tag in der Firma, aber dort waren sie Chef und Angestellte. Privat hatten sie etwas miteinander, aber ein Paar waren sie trotzdem nicht. Wenn Julia es zugeben müsste, wünschte sie es sich  aber insgeheim. Auch, wenn sie im Unterbewusstsein Angst verspürte, dass sie nicht genug für ihn war. Sie konnte ihm nichts bieten. Und falls er noch Kinder wollte? Das war mit ihr nicht möglich. Sie hoffte, dass er sie noch sehen wollte nach der Sache. Aber das was zwischen ihnen lief, war ja nun nicht mehr geheim. Ob er alles beendete? Und ob sie dann auch gekündigt wurde? Sie hoffte, dass er sich bald bei ihr melden würde. All diese Fragen und Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Sie lag lange wach und hatte den Fernseher laufen. Irgendwann schlief sie auf dem Sofa ein.
Am nächsten morgen wurde sie wach, aber von Andreas war keine Nachricht angekommen. Sie hatte sich auf dem Sofa etwas verlegen und stöhnte auf. Davon wurde Henry wach und sprang seinem Frauchen dann freudig entgegen. „Hey kleiner... ich trinke jetzt einen Kaffee, du bekommst dein Futter und dann gehen wir beiden eine schöne große Runde“ sagte Julia zu ihrem kleinen Hund.
 
Der fast 12 jährige Marvin wollte lieber zu Hause bleiben, was Andreas auch erlaubte. Wenn was war, konnte er Andreas immer auf dem Handy erreichen und er war schließlich nicht weit weg. So fuhr Andreas den kurzen Weg zum Haus seines Bruder alleine. Emilia öffnete ihm mit Isabell auf dem Arm die Tür. „Hallo ihr beiden“ sagte Andreas liebevoll und freute sich, seine Nichte und seine Schwägerin zu sehen. „Guten Morgen Andreas“ sagte Emilia freundliche und umarmte ihren Schwager kurz. Sie gingen rein und Andreas begrüßte auch Chris, Matteo und Marius. Andreas wusste nicht wie er anfangen sollte. Eigentlich wollte er gerne erstmal mit Chris alleine sprechen, denn der wusste ja auch von nichts. Auch, wenn er schon mehrfach angedeutet hatte, dass er ahnte, dass etwas zwischen Julia und Andreas lief. Als könnte Emilia Gedanken lesen, schlug sie vor „Marius, ich wollte mit den Zwillingen einen Spaziergang machen. Möchtest du mitkommen? Tut dir bestimmt gut nach heute Nacht“ sagte Emilia. „Ja... ich komme mit“ sagte er. „Was war los?“ wollte Andreas wissen. Marius sagte nichts, sondern folgte Emilia in den Flur. „Er muss irgendwas vom Essen nicht vertragen haben. Deswegen wollte er auch nach Hause. Er musste sich hier noch übergeben, aber nur zweimal und danach war alles wieder gut, zumindest bisher“ sagte Chris dann. Emilia kam nochmal zurück um Matteo zu holen. „Schreib mir, wenn wir wieder kommen können“ sagte sie leise zu Chris, der dieses mit einem Nicken bestätigte. Als die Haustür ins Schloss fiel, fragte Chris direkt. „Du hast mit Julia geschlafen? Bei euch im Gästezimmer?“ Andreas konnte ihm seine Verwunderung direkt ansehen. Im ersten Moment fragte er sich, woher Chris wusste, dass es Julia war. Aber er hatte zu Marius gesagt, dass Julia weg war. Marius musste Chris also den Namen genannt haben. „Ja... habe ich“ ,gab Andreas zu, „und es war auch nicht das erste Mal... das läuft schon seit Anfang des Monats... eigentlich sollte es auch geheim bleiben, aber nunja... nun ist es raus“. „Ich habs doch geahnt. Und du sagst mir die ganze Zeit da läuft nichts. Deswegen hast du auch Maike einen Korb gegeben, nun verstehe ich alles“ sagte Chris daraufhin. „Den Korb hätte ich Maike auch so gegeben, davon mal abgesehen. Hat Emilia eigentlich schon was von ihr gehört nach unserem Gespräch?“ fragte Andreas. „Bruder, nicht ablenken. Julia ist hier grade Thema. Seid ihr zusammen oder was?“ hakte Chris nach. „Nein, es ist … war... eine Freundschaft plus oder Affäre... oder so ähnlich... auf jeden Fall etwas zwangloses. Deswegen wollten wir es auch geheim halten...“ sprach Andreas. „War? Ihr habt das nun deswegen beendet oder was?“ fragte Chris ein wenig fassungslos. Er konnte zwar verstehen, dass es angenehmeres gab als von seinem Sohn beim Sex erwischt zu werden, aber direkt getrennte Wege zu gehen, fand er übertrieben. „Nein. Aber wie es weiter geht weiß ich auch nicht... es ist kompliziert... ich hatte heute Nacht verdammt viel Zeit zum Nachdenken, darüber wie es mit ihr wohl weitergeht. Und ich bin zur der Erkenntnis gekommen, dass ich mehr als nur Freundschaft für sie empfinde. Dass ich mehr möchte als nur mit ihr zu schlafen. Marius hat mir gestern gesagt „ich dachte du liebst Mama“... aber das hätte ich nicht mehr bejahen können. Mein Herz schlägt jetzt etwas höher wenn ich an Julia denke...“ gab Andreas vor seinem Bruder zu. „Und wie steht sie dazu?“ hakte Chris sehr interessiert nach. „Ich weiß es nicht... wir haben da noch nicht drüber gesprochen nach der Sache gestern... als Maike kürzlich morgens bei mir war und Julia das mit dem Kuss mitbekommen hat, da hat sie allerdings ganz locker reagiert und gemeint, dass wir ja kein Paar sind und ich ihr keine Rechenschaft schuldig bin“ sprach der ältere der beiden. „Hmm... das muss ja nichts heißen. Vielleicht empfindet sie auch etwas für dich“ versuchte Chris seinem Bruder Mut zu machen. „Und wenn nicht... dann weiß ich auch nicht... die kurze Zeit mit ihr war verdammt schön... aber das so weiterführen... oder meinst du ich soll es so laufen lassen und nichts sagen? Ich habe schon Angst, dass das alles kaputt machen könnte, wenn ich nun auf Ganze gehe. Aber eigentlich möchte ich klare Verhältnisse schaffen. Und dass da was läuft, wissen dann jetzt nun auch alle. Dann würde es sich auch seltsam anfühlen. Hat Marius es schon Sabrina gesagt?“ redete Andreas. „Tja... einfach ist das alles nicht. Aber ich bin auch immer dafür klare Verhältnisse zu schaffen, damit jeder weiß woran er ist. Natürlich könnten ihr das als Freundschaft plus weiterführen, aber ich finde es auch komisch, wenn die Familie das weiß. Eigentlich gibt es nur alles oder nichts. Ich glaube nicht,dass er schon mit Sabrina gesprochen hat, zumindest hat er nichts davon gesagt. Er war ganz schön geschockt. Erstmal seinen Vater in so einer Situation zu erwischen und dann auch noch mit einer wildfremden Frau. Und zusätzlich, dass er sich eigentlich nichts sehnlicher wünscht, dass seine Eltern wieder zueinander finden und alles wird wie früher“ sprach Chris. „Der arme Junge. Ich hätte ihm das auch gerne erspart, aber ich habe echt nicht damit gerechnet, dass er plötzlich zuhause auftaucht. Ich weiß, dass er sich das wünscht, aber das wird nicht mehr so kommen. Sabrina ist überglücklich mit Björn, zumindest macht es für mich so den Eindruck. Und ich? Ich werde es vielleicht mit Julia... wer weiß...“ sprach Andreas. Das Gespräch mit seinem Bruder tat Andreas gut. Er war einfach froh, dass dieser in jeder Lebenslage zu ihm stand und für ihn da war. Chris schrieb Emilia, dass sie langsam den Heimweg antreten konnten. „Du oder auch wir zusammen, sollten gleich mit Marius in Ruhe nochmal sprechen. Auch Sabrina muss von allem erfahren, damit sie weiß, was in ihm vorgeht“ sagte Chris verantwortungsvoll.
 
Ich versuche aktuell fleißig vorzuschreiben, klappt nicht immer, aber es wird 😅

Das böse C rückt hier grade gefährlich nahe und lange sehe ich mein großes Kind nicht mehr im Kindergarten 😫

Bleibt alle gesund 🍀🙏

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt