153. Kapitel

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Kapitel 153

Sabrina und auch Andreas rannten förmlich zur Haustür. Doch dort stand nicht ihr Sohn, sondern Björn. „Hey... ich... Ben hat mir geschrieben was hier los ist... ich dachte, ich könnte euch vielleicht helfen?“ sagte er vorsichtig. An seinen Augen konnte man sehen, dass viel geweint hatte und es ihm nicht gut ging. „Björn... Danke...“ sagte Sabrina dann. Sie hatte zwar gehofft, dass Marius nach Hause kam, aber sie freute sich auch, dass Björn her gekommen war. Björn nahm seine Frau fest in den Arm. Auch Andreas hatte auf Marius gehofft. Die beiden Männer nicken sich zu. „Hast du vielleicht eine Idee wo Marius sein könnte?“ fragte Sabrina ihren Mann. „Nein... nicht wirklich“ antwortete dieser und folgte den beiden ins Wohnzimmer, wo sie auf den Rest der Familie trafen. Louisa war mittlerweile sehr müde und Andreas beschloss, sie ins Bett zu bringen. Das Mädchen fand schwer in den Schlaf, denn auch sie hatte Angst um ihren großen Bruder.

Björn und Ben hatten sich auf den Weg gemacht und suchten ein paar Wege ab. Sabrina machte grade Emil bettfertig und fütterte ihn. Melina war auch müde und Sabrina hatte ihr angeboten, in Marius Bett zu schlafen. Andreas hatte noch mit Doro telefoniert. Sie hätte Melina auch abgeholt, aber das Mädchen wollte gerne hierbleiben, falls Marius wieder kam.

„Mama... ich habe echt Angst um Marius“ sagte Andreas zu seiner Mutter. Sie hatten in der Küche Platz genommen. Heike versuchte ihren Sohn ein wenig aufzufangen „Die Polizei wird ihn finden... da bin ich mir sicher“ sagte sie, war aber selber voller Sorge um ihren Enkel. Andreas nutzte die Chance, seiner Mutter um die Vaterschaft von Emil zu berichten. Heike war ein bisschen fassungslos, denn das hatte sie ihrem Sohn nicht zugetraut. Grade auch, weil sie wusste wie es ihm ergangen war, als er von der Affäre zwischen Sabrina und Björn erfahren hatte. „Und was ist nun mit Julia und dir?“ fragte Heike daraufhin. „Sie ist drei Tage im Urlaub und möchte danach mit mir reden... Ich werde um sie und Nora kämpfen. Ich liebe Julia. Und ich hoffe, dass wir wieder zueinander finden können“ sagte er und musste sich ein paar Tränen aus den Augen wischen. Er vermisste sie und Nora. Nachdem sie über Julia gesprochen hatten, fiel ihm ein, dass er sie noch nicht über Marius Verschwinden in Kenntnis gesetzt hatte. Sollte er das noch tun? Oder sollte er sie über die drei Tage nun gänzlich in Ruhe lassen? Er haderte ein bisschen mit sich, schrieb ihr dann aber doch eine Nachricht. Es war zwar schon echt spät, aber es kam prompt eine Antwort. „Oh nein. Kann ich helfen? Dann kommen wir morgen zurück“ schrieb sie. Julia war nun ebenfalls in Sorge um ihren Bonus-Sohn, denn sie waren nach der Sache mit dem Unfall mittlerweile eng zusammengewachsen. „Die Polizei ist eingeschaltet. Wir suchen morgen auch nochmal nach ihm. Mehr können wir nicht tun. Mach dir bitte keine Sorgen. Ich wollte nur, dass du bescheid weißt“ antwortete er. Er konnte nicht leugnen, dass er sich Julia grade an seiner Seite wünschte. Aber er wollte auch nicht, dass sie ihren Urlaub und den gewünschten Abstand zu ihm abbrach. „Halte mich bitte auf dem Laufenden“ schrieb sie noch und das wollte Andreas auch tun.
Chris hatte sich nochmal bei Andreas gemeldet und nach dem Stand der Dinge erkundigt. Alle sorgten sich und hofften einfach nur, dass bald der erlösende Anruf kam. Sie verabredeten sich für den nächsten Morgen zum Suchen.

Julia hatte Ella von Marius Verschwinden berichtet. Julia war unruhig, denn sie machte sich wirklich große Sorgen, dass ihm etwas passiert war. Ella versuchte Julia gut zuzusprechen und schlug vor, noch einen kleinen Spaziergang zu machen, um auf andere Gedanken zu kommen. Da Nora heute nicht viel von Schlafen hielt, stimmte Julia zu, und hoffte, dass Nora dann auch in den Schlaf fand. Vermutlich vermisste sie ihren Papa. Ella wollte Julia nicht mit Fragen zu Andreas löchern, sie gab ihr die Zeit die brauchte, um von selber zu erzählen. „Ich glaube ich fahre morgen nach Hause...Ich möchte helfen Marius zu finden...“ sagte Julia kurz nachdem sie losgegangen waren. Sie beobachtete Nora im Kinderwagen und ihre kleinen braunen Augen fielen langsam zu. „Ich weiß, er ist Andreas Sohn und Andreas und ich sind nicht mehr zusammen, aber ich mache mir Sorgen. Egal was schon zwischen uns vorgefallen ist, wir haben in den letzten Monaten eine gute Beziehung zueinander aufgebaut... Ich hoffe du bist mir nicht böse“ sagte sie weiter. „Ich kann dich verstehen, absolut. Und ich bin nicht böse. Ich werde aber bleiben, wenn es für dich in Ordnung ist“ antwortete Ella. Sie hatte in den letzten Monaten sehr viel gearbeitet und die kurze Auszeit brauchte sie dringend. „Natürlich ist es für mich okay. Ich danke dir für dein Verständnis und auch, dass du überhaupt so kurzfristig mit mir losgefahren bist“ sagte Julia zu ihrer besten Freundin. „Das ist selbstverständlich. Wir sind immer füreinander da“ sprach Ella und nahm Julia in den Arm. Sie waren beste Freundinnen und das blieben sie auch für den Rest ihres Lebens. Sie gingen weiter und Nora schlief nun tief und fest. „... und irgendwie... ja irgendwie möchte ich auch für Andreas da sein... Ich habe mich getrennt und ich weiß auch noch nicht wie es weitergeht... aber ich habe natürlich immernoch viele Gefühle für ihn. Bis vor ein paar Tagen wollten wir schließlich noch heiraten...“ sprach Julia und sie musste weinen. Die Enttäuschung saß tief, aber auch die Gefühle für Andreas waren immernoch sehr intensiv. Sie brauchte definitiv noch ein paar Tage um sich ihrer Gedanken wieder klar zu werden.

14.April
Der Wecker stand auf 6 Uhr, aber den hatte Andreas nicht gebraucht. Er hatte nur kurz die Augen zu gemacht, aber kaum geschlafen und war bereits wach. Sabrina war mit Emil auch schon wach und auch Björn machte sich bereits den ersten Kaffee. Seine Suche mit Ben gestern Abend war leider erfolglos geblieben. Auch wenn zwischen den Erwachsenen grade eine sehr angespannte Stimmung herrschte und viel Unausgesprochenes zwischen Ihnen stand, so hielten sie in dieser Ausnahmesituation grade zusammen. Björn reichte Andreas wortlos eine Tasse Kaffee und dieser bedankte sich mit einem Nicken.
Andreas und Sabrina hatten die ganze Nacht gehofft, dass ein Anruf der Polizei kam, aber Fehlanzeige. Andreas wollte sich nun aber bei der Polizei erkundigen, auch wenn es erst 7 Uhr war. Er sprach mit einem freundlichen Beamten, der ihm leider noch keine Neuigkeiten überbringen konnte. Andreas und Sabrina sollten nachher nochmal vorbei kommen. Es stand nun nämlich zur Debatte, dass eine öffentliche Suche mit Foto stattfinden sollte.

Chris stand jetzt vor der Tür und klingelte. Sabrina zuckte zusammen und auch Melina, Marvin, Ben und Louisa, die grade aufgestanden waren, hegten eine große Hoffnung, dass Marius vor der Tür stand. "Das ist Chris, er hat mir vorhin geschrieben, dass er gleich herkommt. Wir wollen los fahren und suchen" sprach Andreas und ging zur Tür. "Guten Morgen" sagte Chris und umarmte seinen Bruder kurz. "Moin" sagte Andreas nur kurz und bat Chris kurz rein. Er begrüßte auch die anderen und bekam auch noch einen Kaffee. Sie besprachen mit Björn wer wo suchte und dann machten sich die drei erwachsenen Männer auf den Weg. Sabrina sorgte dafür, dass die Kinder zur Schule kamen und blieb dann zu Hause, falls Marius doch von selber wieder hier auftauchen sollte.

Nach dem Frühstück und einer unruhigen Nacht, hatten Julia, Nora und Henry sich wieder auf den Heimweg nach Bünde gemacht. Sie hatte von Andreas nichts mehr gehört, vermutlich war Marius bisher noch nicht wieder nach Hause gekommen.

Julia schloss die Haustür auf und machte eine Entdeckung.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt