98. Kapitel

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Kapitel 98
22. September

Julia und Ella hatten das Statement der Magier auf Instagram gelesen. Julia hoffte, dass nun Ruhe einkehrte. Sie hatte wirklich Bedenken und Angst. Natürlich war sie durch die Maske realtiv anonym geblieben und es gab sehr wahrscheinlich auch kein Foto von ihr, aber man wusste nie, wie manche Fans an ihre Informationen kamen. Sie wollte einfach in Ruhe leben. Mit Andreas zusammen. „Wollen wir gleich zum Friedhof?“ fragte Julia. „Natürlich, wir fahren, wenn du es möchtest“ sagte Ella und räumte die Frühstückssachen vom Tisch.
Auf dem Weg zum Friedhof kamen sie auch an dem Haus vorbei, in dem Julia zusammen mit Lars gelebt hatte. Er und seine neue Frau samt Kind schienen dort noch zu leben, sie erkannte sein Auto. Ihr kamen einige Gedanken zu ihrer Vergangenheit in den Kopf, die sie traurig werden ließen. „Alles in Ordnung?“ fragte Ella vorsichtig. „Ja soweit... trotzdem kommt einem die Vergangenheit wieder in den Kopf... erst war hier alles schön, doch je länger unser Kinderwunsch dauerte, desto schlimmer wurde alles... und daran mag ich nicht mehr denken“ antwortete Julia und schluckte. Sie hielt sich ihren Bauch, sie konnte ihre Tochter grade deutlich spüren. Noch etwa 13 Wochen waren es bis zum errechneten Geburtstermin. „Wirklich alles okay?“ hakte Ella nach, als sie sah, dass Julia sich an den Bauch fasste. „Ja... sie bewegt sich nur grade“ sagte Julia voller Stolz und Freude.

Am Grab ihrer Eltern, konnte Julia sich ihre Tränen nicht zurückhalten. In Gedanken sprach sie mit den beiden und erzählte ihnen von Andreas und ihrer Schwangerschaft. Ella hatte Julia in den Arm genommen und war einfach für sie da. Es brauchte grade keine Worte, sondern einfach eine Umarmung und, dass sie für ihre beste Freundin da war. Julia war froh, dass Ella grade bei ihr war. Sie standen gemeinsam hier und Julia ließ ihren Tränen einfach freien Lauf. Sie war auch traurig, dass sie nicht öfter zum Grab kommen konnte, aber die Entfernung ließ es einfach nicht zu. Ella hatte sich in den letzten Monaten um das Grab gekümmert, für die Zukunft musste sie sich dann überlegen, wer die Pflege übernehmen könnte. Nach über einer halben Stunde, machten sich die beiden Frauen wieder auf dem Weg zum Auto. Sie wollten noch zu einem Supermarkt fahren und heute gemeinsam kochen. Später wollte sie in ein Einkaufszentrum fahren und morgen trat Julia schon wieder den Heimweg an.

Im Supermarkt wurde Julia plötzlich unsanft mit einem Einkaufswagen angefahren. „Ich habs eilig, was stehen Sie da so im Weg rum“ sagte eine männliche Stimme. Julia drehte sich um und wollte grade reagieren, da sah sie, wer sie grade so blöd angemacht hatte und angerempelt hatte. „Lars?“ brachte sie heraus. „Julia? Was willst du hier?“ fragte er völlig irritiert. „Willst du Geld von mir? Wir sind getrennt und du hast genug bekommen“ moserte er im nächsten Moment los. „Nein, ich will gar nichts von dir. Ich besuche Ella. Wir beide sind durch miteinander“ sagte sie ernst. Sie standen sich gegenüber und schauten sich an. „Bist du etwas schwanger?“ fragte Lars dann entsetzt als er Julias Bauch erblickte. „Ja das bin ich. Und das auf natürlichem Wege. Die Natur hat wohl nicht gewollt, dass wir beide miteinander ein Kind bekommen, und im Nachhinein war das wohl auch das Beste. Mein neuer Partner wird auf jeden Fall ein toller Vater sein. Und jetzt entschuldige mich“ sagte sie und ließ Lars einfach stehen. Sie war selber überrascht, dass sie diese Antwort geben konnte und ihn sprachlos stehen ließ. Lars musste sonst immer das letzte Wort haben, nun hatte sie es. Und das war grade eine große Genugtuung für sie. Sie hatte eigentlich gehofft, dass sie ihn nicht treffen würde, aber es war grade genau richtig gewesen ihm das zu sagen. „Wo warst du?“ fragte Ella als sie Julia sah. „Habe grade einen alten Bekannten getroffen... musste ihm ein paar Takte sagen“ sagte sie und lächelte Ella an. „Wen?“ fragte Ella. In dem Moment huschte Lars an ihnen vorbei und sah zu, dass er zur Kasse kam. Er sagte nichts mehr. „Lars?“ kam es von Ella. Julia nickte nur und erzählte kurz von ihrem Gespräch.

Währenddessen stand Sabrina grade bei Andreas im Büro, denn auch an ihre war die Aufregung und das Interesse an ihrer Trennung nicht vorübergegangen. „Bei der Show haben wohl ein paar Fans ein Gespräch zwischen Julia und Louisa mitbekommen... und Louisa sogar ausgefragt“ sagte Andreas. Er hätte eher mit Sabrina sprechen müssen, hatte aber andere Sorgen gehabt und war völlig darüber weggekommen. „Warum lässt deine Freundin unserer Tochter alleine?“ sagte Sabrina dann sauer. „Fahr mal nen Gang runter. Unsere beiden Söhne waren bei ihr, Julia war nur kurz zur Toilette. Sie hat Louisa nicht alleine gelassen“ verteidigte Andreas Julia. „Sie kann doch ein kleines Mädchen nicht alleine dort sitzen lassen, auch wenn die großen Brüder dabei sein“ kam es wütend von ihr. „Sabrina... ja ich war auch erst sauer, aber hättest du es nicht genauso gemacht? Unserer Jungs sind alt genug ein paar Minuten auf ihre Schwester aufzupassen, die im Übrigen bald neun Jahre alt wird. Und wenn diese dreisten Fans sie einfach anlabern... es ist nun wie es ist. Wir können es nicht mehr ändern. Ein Statement von uns ist bereits raus und die Gemüter beruhigen sich hoffentlich. Ist doch nun auch lange genug gut gegangen, hätte ja auch schon eher mal an die Presse oder Fans gelangen können“ sagte Andreas und versuchte Sabrina wieder etwas zu beruhigen. „Ja... vermutlich wäre ich auch eben alleine zur Toilette gegangen...“ sagte sie kleinlaut. „Ich hatte zwar gehofft, dass das Bekanntwerden unserer Trennung unter euren Fans nicht so eine Welle schlägt. Aber nunja, was solls. Ich hoffe allerdings, dass die Umstände geheim bleiben. Sonst hab ich hier nachher den Stress, dass die vor unserer Haustür lauern“ sagte sie und wurde wieder etwas energischer. „Natürlich bleibt das geheim. Es weiß doch auch nur die Familie wie es war und auf die können wir uns tausendprozentig verlassen. Solltest du etwas auffälliges beobachten, so gebe mir bitte bescheid. Ich möchte nicht, dass dir, unserem eventuell gemeinsamen Kind oder Julia und unserer Tochter etwas passiert. Das traue ich unseren Fans auch nicht zu, jedoch gibt es einige die wenig Hemmungen haben, wie Emilia ja schon erleben musste“ sprach Andreas. „Andreas, ich möchte nicht, dass du laut irgendwo sagst, dass das Kind eventuell von dir sein könnte. Lass das irgendjemanden mitbekommen... Ich will es mir nicht ausmalen. Lass es einfach gut sein. Die Chance es ist so gering, mach dir einfach keine Hoffnungen. Es ist Björn und mein Kind. So oder so“ sprach sie mit Nachdruck und versuchte nicht laut zu werden. „Trotzdem besteht die Chance. Und so lange ich nicht sicher weiß, dass es nicht mein Kind ist, habe ich im Hinterkopf, dass es meins sein könnte“ sagte er. „Wir wollen doch keinen Vaterschaftstest machen“ sagte sie nun doch etwas lauter. „Doch, ich möchte einen. Ich habe viel darüber nachgedacht. Alles andere würde mich innerlich zerfressen“ sagte er und hoffte, dass sie dem zustimmen würde. „Nein. Ich möchte das nicht“ sagte sie wütend und hatte Tränen in den Augen. Sie wollte aus dem Büro gehen, sie musste weg hier. „Das letzte Wort darüber ist noch nicht gesprochen“ sagte Andreas als Sabrina die Tür öffnete. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lief fast in Chris Arme. „Huch, so eilig?“ sagte er. Aber Sabrina hatte keine Lust mit ihrem Noch-Schwager zu sprechen.

Ich hoffe ihr hattet alle einen schönen zweiten Advent 🕯🕯
Danke für alle Kommentare und Sternchen und euer Interesse an meiner Geschichte, auch wenn es manchmal etwas länger mit dem nächsten Kapitel dauert 🤗♥️

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