Kapitel 34
Abends war er bei den Kindern und übernachtete auch dort im Gästezimmer. Sabrina wollte mit Björn Essen und ins Kino und auch dort übernachten. Mit Chris hatte er den Rest des Tages nur noch das nötigste gesprochen. Er war sauer, dass Maike direkt Emilia über seinen Damenbesuch informiert hatte und diese es Chris weiter erzählt hatte. Klar, Freundinnen tauschten sich über sowas aus, aber musste das in diesem Fall sein und zusätzlich auch noch Chris darüber in Kenntnis zusetzen? Mit Julia hatte Andreas heute auch nur noch über berufliches gesprochen, aber er musste sie unbedingt informieren, dass Chris ein Auge auf die beiden geworfen hatte, und sie sich wirklich nichts anmerken lassen durften.
Nachdem er für die Kinder und sich etwas zum Abendessen gekocht hatte und alle in ihren Zimmern verschwunden waren, machte er es sich auf dem Sofa gemütlich und schaltete den Fernseher ein. Es war sehr ungewohnt wieder hier zu sein, denn es war nicht mehr sein Zuhause, aber irgendwie doch noch. Nachdem er eine Weile eine Serie im TV angeschaut hatte, hörte er, dass jemand die Treppe herunter kam. Es war Marius. „Papa?“ fragte er dann und setzte sich zu ihm aufs Sofa. „Großer, was gibt’s?“ entgegnete er. „Kannst du nicht wieder hier einziehen?“ fragte Marius dann traurig. „Marius, das geht nicht. Natürlich würde ich gerne mit euch zusammen wohnen, aber Mama und ich sind nun mal getrennt und sie hat einen neuen Partner. Die getrennten Wohnungen müssen sein. Und so wie heute geht es doch auch, da bin ich bei euch und bleibe auch über Nacht“ sprach Andreas. „Ich finde es trotzdem scheiße. Mama soll sich von ihm trennen, ihr kommt wieder zusammen und wir sind wieder eine Familie“ sagte er wütend. „Marius, ich kann deine Wut und Traurigkeit wirklich verstehen. Aber es ist wie es ist. Wir müssen das beste aus der Gesamtsituation machen und ich glaube bisher schlagen wir uns ganz gut. Mama und ich können normal miteinander reden... andere Eltern streiten sich nur noch, das wäre doch viel schlimmer“ kam es verständnisvoll von Andreas. „Ja.. ich weiß. Aber trotzdem... Kann ich nicht zu dir ziehen?“ sagte Andreas' ältester Sohn. „Großer, meine Wohnung ist zu klein. Du hast doch hier alles was du brauchst“ sprach Andreas und nahm Marius in den Arm. „Ja, ich habe es kapiert“ sagte dieser dann traurig. „Marius, ich weiß, dass wir uns das alle anders wünschen. Aber wir können es nun mal nicht ändern. Ich bin immer für dich da, ja?“ sprach Andreas betroffen. „Danke Papa. Ich geh nun ins Bett. Bis morgen früh“ sagte Marius und machte sich dann wieder auf den Weg nach oben. „Schlaf gut“ sagte Andreas noch und machte dann auch den Fernseher aus, um selber ins Bett zu gehen. Gefühlsmäßig belastete ihn grade einfach zu vieles. Er hoffte, dass er schlafen konnte, denn oft hielten seine Gedanken ihn wach.
19. Februar
Heute war Chris' Geburtstag und die Familie war bei ihm zum Abendessen eingeladen. Andreas hatte die Kinder mitgebracht, und auch Sandra war mit ihrer Familie da. Heike durfte natürlich auch nicht fehlen. Seit Weihnachten saßen sie nun endlich mal wieder mit allen zusammen an einem Tisch. Emilia und Chris bereiteten grade das Essen vor und Andreas und Sandra hatten Matteo und Isabell auf dem Arm. Louisa war nach wie vor sehr angetan von den Babys, die mittlerweile schon über 2,5 Monate alt waren. „Sie sind so süß“ quietschte Patricia und streichelte Isabell über die Wange. Als das Essen auf dem Tisch stand, herrschte gefräßige Stille. Als alle satt waren, half Andreas seinem Bruder beim Abräumen, denn er wollte noch kurz mit ihm sprechen. „Meinst du, du kannst nochmal mit Marius sprechen? Er kommt mit der aktuellen Situation nicht gut klar. Er würde gerne zu mir ziehen, aber das geht nicht. Ich weiß einfach nicht, wie ich ihm das alles erträglicher machen kann... das überfordert mich momentan wirklich“ sprach Andreas als sie grade in der Küche waren. „Natürlich, ich werde ihn gleich mal fragen, ob wir mal wieder was zusammen machen wollen. Es braucht halt alles seine Zeit. Es ist für alle schwer. Und wenn es nötig ist, versucht psychologische Hilfe zu bekommen“ sagte Chris. Er klang plötzlich so weise. Sonst war Andreas immer der, der die Ratschläge gab. „Danke Chris“ sagte Andreas und war froh, dass er mit Chris einen wunderbaren Bruder hatte. Sie räumten die letzten Teller in die Spülmaschine und gingen dann wieder ins Wohn-Ess-Zimmer zu den anderen. Sie unterhielten sich noch eine Weile und dann brachen Sandra und Karsten mit ihren beiden Mädchen auf. Auch Heike machte sich dann auf den Weg nach Hause.
Als Andreas und die Kinder sich fertig machten, sprach Chris sein Patenkind an. „Marius, hast du mal wieder Lust einen Abend mit deinem Onkel zu verbringen? Kannst dir auch aussuchen, was wir machen wollen“ sagte er. Andreas war gespannt, wie Marius nun reagieren würde. „Ja, dazu hätte ich mal wieder Lust. Ich überlege mir was und schreibe dir eine Nachricht“ sagte Marius. Darüber war Andreas nun überrascht, sagte aber nichts dazu. Es sollte ja auch nicht auffallen, dass Andreas das Ganze angestoßen hatte. „Cool, ich freu mich drauf“ sagte Chris und klopfte Marius freundschaftlich auf die Schulter. Alle verabschiedeten sich voneinander und Louisa musste unbedingt nochmal einen Blick auf die schlafenden Zwillinge werfen. Chris ging nochmal mit ihr hoch ins Schlafzimmer und die beiden großen Jungs gingen schon ins Auto. „Sag mal Andreas, wie ist das nun mit Maike und dir?“ fragte Emilia da plötzlich. „Emilia, zwischen mir und Maike ist nichts. Ja, da war der Kuss, aber der kam von ihr aus. Es tut mir echt leid, dass sie da irgendwas fehlinterpretiert hat, aber mehr als Freundschaft empfinde ich nicht für sie. Ich hoffe, dass wir uns weiterhin verstehen. Ich mag sie und ich mag den kleinen, aber mehr wird da nicht sein“ sagte Andreas. Er musste sich wirklich nochmal bei Maike melden und das Thema aus der Welt schaffen. „Sie hat mir von alldem erzählt und meinte auch, dass du neulich Damenbesuch hattest... Sie war ganz schön geknickt“ antwortete Emilia. „Ich habe nicht geahnt, dass sie mehr für mich empfindet. Und ja, ich hatte Damenbesuch, aber ohne jeglichen Hintergrund... dein Ehemann hat mich auch schon darauf festgenagelt...“ sagte Andreas etwas angenervt. „Okay, tut mir leid. Wollte dir nun auch nicht zu nahe treten...“ kam es von Emilia daraufhin. „Ist schon gut. Ich weiß, Maike ist deine Freundin. Ich werde mich die Tage bei ihr melden und in Ruhe mit ihr reden, okay?“ reagierte Andreas. „Ich mische mich auch nicht mehr ein, versprochen“ sagte Emilia dann. Dann kam Chris und Louisa wieder runter. „So, dann lass uns mal los, morgen ist Schule“ sagte Andreas und nahm seine Tochter an die Hand. Sie verabschiedeten sich und dann fuhren sie den kurzen Weg nach Hause. Andreas brachte seine Kinder nach Hause und fuhr dann weiter zu seiner Wohnung.
Ich wünsche Euch allen frohe Weihnachten 🎄 Ich hoffe, ihr seid alle gesund und könnt eine schöne Zeit mit Euren Lieben verbringen ♥️ Auch, wenn Corona immernoch da ist und uns in allem so einschränkt 😔😐Zum Jahreswechsel gibts dann das nächste Kapitel 😊
Liebe Grüße 🥰
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Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan Fiction
FanfictionAuf anderen Wegen Inhalt Vorweg: Die Geschichte ist frei erfunden. Ich habe mir die Ehrlich Brothers lediglich „ausgeliehen" um meinem Hobby, dem Schreiben, nachzugehen. Ich orientiere mich häufig an den Tourdaten/Facebook oder Instragrampostings/Ze...