133. Kapitel

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Kapitel 133

6. Februar

Andreas hatte unruhig geschlafen und war relativ früh auf. Er saß im Wohnzimmer und kuschelte mit Henry und schrieb nebenbei eine Nachricht an Sabrina. Diese antwortete nach kurzer Zeit. „Danke, mir geht es gut. Emil musste leider auf die Kinderstation, er hat Neugeborenen-Gelbsucht“ In Andreas kam große Sorgen um den neugeborenen Jungen auf. Ob es ihm schnell wieder gut ging? Er hoffte es sehr. Egal, ob Emil nun Björn oder sein Sohn war, er würde immer etwas besonderes für Andreas sein. Man war nicht alle Tage Geburtshelfer und holte ein Kind auf die Welt. „Ich hoffe Emil geht es bald besser. Bitte halte mich auf dem Laufenden, mache mir Sorgen“ antwortete er. Er wollte nichts zum Thema Vaterschaft schreiben, denn er hatte Angst, dass Björn oder Julia vielleicht mal die Nachrichten mitlasen. Über das Thema sollten sie definitiv nur sprechen und nicht schreiben. Als seine Gedanken zu dem geplatzten Heiratsantrag schweiften, überlegte er, ob er nun wirklich einen Vaterschaftstest für Emil von Sabrina verlangen sollte, oder ob sie doch einfach auf immer über ihr One-Night-Stand schweigen sollten, um in ihren neuen Ehen nichts kaputt zu machen. Es war wirklich ein Thema zum Kopf zerbrechen und Andreas hatte das Gefühl, dass egal wie sie sich entscheiden würden, es sich immer irgendwie falsch anfühlen würde. Selbst wenn er der Vater von Emil war, sie würden sowieso darüber schweigen. Aber trotzdem wollte er Gewissheit. Seine Gedanken fuhren Karussell und sämtliche Szenarien spielten sich in seinem Kopf ab. Er musste sich in den nächsten Tagen klar werden, was er wollte und dann sehr dringend das Gespräch mit Sabrina suchen. Er war immernoch so in seinen Gedanken gefangen, dass er gar nicht merkte, dass Julia mit Nora runtergekommen war. „Guten Morgen, bist du schon lange wach?“ fragte Julia. Andreas reagierte erst nicht. „Hey, Andreas. Schläfst du noch?“ fragte Julia erneut. „Oh entschuldige, ich war grade in Gedanken. Guten Morgen ihr beiden“ sagte er und begrüßte seine Freundin und ihre gemeinsame Tochter. „Bist du noch bei gestern?“ fragte Julia vorsichtig. „Ein bisschen schon. Entschuldige bitte“ sprach Andreas. „Alles in Ordnung. Dein Töchterchen möchte gerne frühstücken“ sagte Julia und grinste ihren Freund an. Nora war am Schmatzen und wurde langsam ein wenig knötterig. „Hallo meine Kleine, du hast wohl Hunger, hm? Die Mama macht dir bestimmt eine Flasche, wir beide kuscheln uns noch eine Runde aufs Sofa und dann fütter ich dich. Was hältst du davon?“ sprach Andreas mit Nora. Julia ging das Herz auf, wenn sie da wie liebevoll Andreas mit Nora umging. Er war ein toller Vater, nicht nur für Nora, sondern natürlich auch für Marius, Marvin und Louisa.

Als Andreas und Julia auch endlich zum Frühstücken kamen, klingelte Andreas Handy. Es war Sabrina. „Sabrina. Ist was mit dir oder dem Kleinen?“ fragte er schon fast panisch. „Hallo Andreas. Mir geht’s nach wie vor gut und die Werte von Emil gehen schon weiter runter. Ich rufe an wegen unseren Kindern. Könntest du die drei heute bei ihren Freunden einsammeln? Björn ist mit uns im Krankenhaus. Ben ist bei Björns Eltern. Ich würde dir gleich noch die Adressen schicken und wer wo ist“ sagte Sabrina. „Okay, das freut mich zu hören. Alles Gute für den Kleinen. Natürlich sammel ich die Kinder ein. Das große Zimmer der Kinder ist ja auch fertig, jetzt ist das mit dem Übernachten auch kein Problem mehr“ antwortete Andreas. „Danke Andreas. Ich denke ich bin erst nächste Woche wieder zu Hause. Können die Kinder bis dahin bei euch bleiben?“ fragte sie. „Die Kinder können so lange bleiben wie es nötig ist und wie sie wollen. Hier ist ab jetzt ihr zweites Zuhause“ sagte Andreas und schaute dabei Julia an. Diese lächelte und nickte. Die Kinder waren hier jederzeit willkommen und sollten hier ein weiteres Zuhause finden. Andreas erhielt noch ein paar Infos per Nachricht und wollte dann nach dem Frühstück und nach einer ausgiebigen Dusche seine Kinder wieder einsammeln. Es lag noch sehr viel Schnee, aber mittlerweile waren auch hier Außerhalb die Straßen soweit geräumt.

„Papa, das Zimmer von uns ist richtig toll geworden. Danke“ sagte Marius vor dem Fernseher zu Andreas. Louisa schlief bereits und Marvin wollte noch lesen. „Freut mich. Hoffe es klappt auch alles, dass ihr euch das Zimmer teilt. Ihr seid hier jederzeit willkommen und es soll ein zweites Zuhause für euch sein“ sagte Andreas. Marius lächelte seinen Vater dankbar an. Andreas war so verdammt stolz auf alle seine Kinder und war dankbar, dass er ihr Vater sein durfte. Julia hatte grade Nora ins Bett gebracht und wollte runter zu Andreas, da kam ihr Marius entgegen. „Schlaf gut“ sagte sie und auch Marius wünschte ihr eine gute Nacht. Da nun alle Kinder im Bett waren, konnte sie hoffentlich noch ein wenig Zeit mit ihrem Freund alleine verbringen. „Na, ist das Mäuschen im Bett?“ fragte Andreas seine Freundin. „Ja, Nora schläft. Musste sie zwar noch ne Weile durchs Schlafzimmer tragen, aber nun schläft sie hoffentlich eine Weile“ antwortete Julia. „Magst du noch was trinken? Vielleicht könnten wir meinen Geburtstagsabend noch ein wenig nachholen“ schlug Julia vor. Andreas wollte Julia diesen Wunsch natürlich nicht abschlagen, denn es tat ihm wirklich leid, dass ihr Geburtstag so verlaufen war. Julia kam mit zwei Getränken wieder und setzte sich zu Andreas aufs Sofa. „Auf dich meine Schatz“ sagte er als sie anstießen. „Alles okay bei dir?“ fragte Julia dann, da Andreas ein wenig abwesend wirkte. „Ja alles in Ordnung Tut mir echt leid wegen gestern“ sagte er. Er hing mit seinen Gedanken immernoch viel am gestrigen Tag. „Manchmal kommen Dinge anders als geplant“ sagte sie und wirkte in dem Moment ein wenig traurig, was Andreas auch auffiel. „Bei dir alles okay?“ fragte er vorsichtig nach. „Ja schon... klingt jetzt vielleicht ein wenig blöd... aber irgendwie macht es mich traurig, dass du bei Emils Geburt dabei warst und bei Nora nicht... Ich weiß, dass das alles Zufall war und nicht geplant ... aber irgendwie macht mich das traurig oder vielleicht sogar etwas eifersüchtig“ gab Julia zu. Sie hatte überlegt, ob sie es Andreas sagen sollte oder es einfach runterschlucken sollte, aber sie wollte ihm gegenüber immer ehrlich mit ihren Gefühlen sein. „Hey Juli... ich kann das verstehen. Und weißt du was? Mir geht es ganz genauso. Ich bin immernoch traurig, dass ich es nicht rechtzeitig geschafft habe. Aber dennoch können wir es nicht mehr ändern...“ reagierte Andreas. Er nahm Julia in den Arm und drückte sie fest. „Ich weiß... ist wohl etwas drüber nun traurig oder eifersüchtig bin...“ sagte sie und rang mit den Tränen. „Nein, alle Gefühle dürfen da sein... Ich kann dich echt verstehen“ sprach Andreas liebevoll. „Ich liebe dich“ flüsterte er fast und küsste sie dann. „Ich dich auch“ antwortete Julia leise und fühlte sich grade sehr zu ihrem Partner hingezogen. Auch Andreas hatte Lust auf mehr und ließ seine Hände unter Julias Shirt wandern. „Aber die Kinder schlafen oben“ sagte Julia als Andreas sich daran zu schaffen machte, ihr das Oberteil auszuziehen. „Richtig, sie schlafen... also freie Bahn für uns“ sprach er und öffnete ihren BH.

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt