10. Kapitel

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Kapitel 10
13. Dezember
 
„Kinder, ich muss mit euch sprechen“ sagte Sabrina beim Kuchen essen am Nachmittag. Andreas war noch in der Werkstatt, denn sie probten heute den ganzen Tag eine neue Illusion. Da durfte er nicht fehlen, denn es war sehr wichtig für die Premiere in knapp zwei Wochen. Die drei Kinder saßen gespannt am Tisch und warteten, dass ihre Mutter weiter sprach. „Ich habe einen neuen Freund. Das ist nun vermutlich ein kleiner Schock für euch. Mein Freund möchte euch aber gerne kennenlernen und über Silvester mit euch, seinem Sohn und mir in den Winterurlaub fahren“ sagte Sabrina. Marius wusste ja schon bescheid, aber wusste auch nicht, wie er reagieren sollte. Louisa war mit dieser Aussage völlig überfordert, sie wollte nicht, dass ihre Mama jemand anderen außer ihren Papa liebte. Marvin fand zuerst die Sprache wieder. „Deswegen habt ihr euch getrennt?“ fragte er. „Ja, deswegen haben Papa und ich uns getrennt. Wenn ihr ihn nicht kennenlernen wollt und auch die Idee mit dem Urlaub nicht gut findet, dann ist das nicht schlimm. Ihr könnt euch die Zeit lassen die ihr braucht, um mit der neuen Situation klar zu kommen“ sagte sie behutsam. „Denkt in Ruhe darüber nach“ fügte sie noch hinzu. „Wie heißt dein Freund denn überhaupt?“ schaltete sich nun Marius ein. „Er heißt Björn“ beantwortete Sabrina die Frage ihres Sohnes. „Du kennst ihn... Er ist der Vater von Ben“ sprach Sabrina vorsichtig weiter. Sie wusste zwar, dass die Jungs sich wieder vertragen hatten, aber trotzdem keine engen Freunde mehr waren. Das was Ben mit Marius gemacht hatte, war auch wirklich eine miese Sache gewesen. „Dein Ernst, Mama?“ sagte Marius wütend und geschockt zugleich. Das durfte nun echt nicht wahr sein. „Ja... ich habe schon erwartet, dass du nicht begeistert sein würdest. Aber das Problem zwischen dir und Ben ist doch aus der Welt, oder nicht?“ kam es von Sabrina. „Ja, aber trotzdem war es einfach nur scheiße, was Ben gemacht hat. Wir werden nie wieder so befreundet sein wie vorher“ sagte Marius energisch. „Ich weiß, dass das echt mies war, was Ben gemacht hat. Und er hat richtig Ärger dafür bekommen, das kann ich dir bestätigen. Keiner verlangt, dass ihr gute Freunde seid. Akzeptiert euch einfach gegenseitig“ sagte Sabrina ruhig zu ihrem Sohn. Sie hatte die ganze Zeit Louisa im Arm. Für sie war das Ganze noch schwerer verständlicher als für die beiden Jungs. „Ich fahre definitiv nicht mit in den Urlaub, vergiss es. Ich bleibe bei Papa“ kam es von Marius. „Ich habe euch die Entscheidung freigestellt und es ist völlig in Ordnung, wenn du nicht mit möchtest“ antwortete Sabrina. Mit der Antwort und Reaktion von Marius hatte sie schon gerechnet und es war auch völlig in Ordnung. „Ich überlege es mir... Ski fahren wäre schon irgendwie cool...“ überlegte Marvin. „Ich möchte nicht so lange ohne dich sein Mama“ sagte Louisa leise. Dass ihr Vater viel und ab und zu mal länger von Zuhause weg war, war sie gewohnt. Aber von Sabrina war sie noch nie länger als ein bis zwei Tage getrennt gewesen. „Das musst du auch nicht. Dann kommst du auf jeden Fall mit. Wie gesagt, es steht jedem von euch frei. Und ich weiß, dass es grade wirklich nicht leicht für euch ist. Nur wir müssen alle lernen mit der neuen Situation klar zu kommen. Aber mit so viel Zeit wie ihr dafür braucht“ sprach Sabrina zu ihren Kindern. „Wäre es in Ordnung, wenn ich Björn am Sonntag hierher einlade? Dann könnt ihr ihn kennenlernen“ schlug Sabrina dann vor. Marvin und Louisa nickten vorsichtig. „Ich bin nicht da, ich möchte Sonntag zu Anton“ sagte Marius dazu. Sabrina nickte und nahm die Reaktionen ihrer Kinder zur Kenntnis. Sie war sich nicht sicher, ob ihr „Outing“, dass sie einen neuen Freund hatte, nun zu früh war, aber sie wollte Björn seine Idee mit dem Urlaub auch nicht direkt kaputt machen. Sie stand da wirklich zwischen den Stühlen. Ihre Kinder waren natürlich immer an oberster Stelle. Allerdings wurde das Versteckspiel immer schwerer und irgendwann mussten sie es erfahren.
 
Andreas kam erst spät abends aus der Werkstatt wieder und die Kinder schliefen bereits. „Ich habe den Kindern von Björn erzählt. Louisa wird mich auf jeden Fall in den Urlaub begleiten, Marvin überlegt es sich und Marius möchte bei dir bleiben. Marius war natürlich sauer, dass es ausgerechnet Ben’s Vater ist, mit dem ich zusammen bin, damit hatte ich schon gerechnet. Aber es ist völlig okay und verständlich. Ich denke mit der Zeit werden sich alle an die neue Situation gewöhnen“ sagte Sabrina zu Andreas. „Ich habe mit Marius‘ Reaktion auch gerechnet. Ich werde dann mit ihm klären, ob er mit auf Tour kommt oder er bei meiner Mutter bleiben möchte. Wie haben Louisa und Marvin reagiert, dass du einen Freund hast?“ antwortete Andreas. „Ich glaube die beiden waren sehr überrascht und geschockt. Verständlich. Aber sie haben es besser aufgenommen, als ich gedacht habe. Natürlich ist es momentan für keinen der drei leicht, aber das wird alles. Jeder bekommt die Zeit die er braucht. Ich werde Björn für Sonntag hierher einladen, damit sie ihn kennenlernen“ sprach Sabrina. „In Ordnung... ich werde Sonntag sowieso bei Chris im Haus helfen. Sie werden vor Weihnachten noch umziehen“ sagte Andreas. Er wollte nicht auf Sabrinas neuen Freund treffen, dafür war er noch nicht bereit. Irgendwann sollte es bestimmt soweit sein, aber momentan hatte er keine Ambitionen auf diesen Mann zu treffen und auch noch auf Friede, Freude, Eierkuchen zu machen.

Ich hoffe ihr kommt gut durch diese heißen Tage 🥴🥵
Schön, dass der Sommer endlich da ist.... aber das ist mir aktuell doch etwas zu heiß 🥵🥵
Ganz liebe Grüße und danke für all die Sternchen 🤩😊

Auf anderen Wegen - Ehrlich Brothers Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt